Der schwarze Mann

„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“…“Niemand“

 

 

Das Frage-Antwort-Spiel zum Beginn eines Fangspiels kennen wir wohl fast alle.

 

So ziemlich jedes Land, jede Stadt oder jede kulturelle Vorstellung hat ein bestimmtes Wesen: Der schwarze Mann.

 

 

Es handelt sich in der Regel um eine Schattengestalt, welche vor allem Kindern erscheint. Überwiegend tritt er in der Nacht auf, ist in schwarz gekleidet, öfters auch mit schwarzem Hut und in manchen Versionen sein Gesicht durch Ruß auch geschwärzt hat. Je nach Version und Benennungen des schwarzen Mannes, variieren die Gestalten in ihren äußeren Merkmalen. Aber eins bleibt oft als Gemeinsamkeit: Sein Auftreten passiert plötzlich sowie er auch plötzlich wieder weg ist.

 

Manche sagen, die Wesen seien Seelen von Totengräbern, welche während der Pestepidemie die verstorbenen Pestopfer begruben und nun weitere Seelen holen wollen. Oft werden die  Erscheinungen auch als Vorbote bzw. Warnung vor einem Unglück bzw. Unheil gedeutet.

 

Einen genauen Ursprung der Legende gibt es nicht. Jedoch wurde sie schnell verwendet, um – wie auch sonst- unartige Kinder zu bändigen. Die Drohung ist oft: Sei artig, sei pünktlich im Bett bei deinen Eltern, sei nicht an gefährlichen Orten sonst holt dich der schwarze Mann und damit deine Seele gleich mit.

 

 

Hier ein paar Beispiele aus Deutschland:

  • Stoßbube: Er schubst bzw. stoßt  die Kinder, welche zu nah an tiefen Abgründen stehen. Im süddeutschen Raum wird die Legende oft erzählt
  • Nachtkrabb: Ein großer schwarzer Rabe, der im österreichischen und im süddeutschen Raum die Kindern fängt, die nicht zu Beginn der Dunkelheit daheim sind, und sie so weit rausfliegt, dass sie nicht mehr den Weg zurück finden können
  • Nachtgiger: Holt Kinder im fränkischen Raum, wenn sie nicht pünktlich zu Hause sind und ist eine Art Gegenstück zum Nachtkrabb (siehe Blogeintrag dazu)
  • Mummelratz: Ein in schwarz vermummter Mann, welcher die Kinder in Thüringen holen kommt, die an gefährlichen Orten spielen
  • Kormann/ Korndämon: Um Kindern von den Kornfeldern fernzuhalten, wird berichtet, dass der Kormann die Kinder fängt, in einem Sack stopft und in eine unterirdische Höhle – oder auch Wald (je nach Version)-  mitnimmt. Je nach Version variiert die Dauer der Verschleppung: Von einem Jahr (um sie danach auf den Acker freizugeben) bis zu „für immer“

 

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