Das ägyptische Totenbuch

Die Alten Ägypter sind für ihre Mythologie und den damit einhergehenden Glauben an einem Leben nach dem Tod weltweit bekannt.

 

Um das Jenseits auch zu erreichen, gab es ein Buch mit Zaubersprüchen, Anleitungen sowie Beschwörungen, die den Verstorbenen (bzw der Seelenteil Ba) die Reise durch die Unterwelt rein in das Paradies erleichtern sollen. So gab es Zaubersprüche, welche einen vor Ungeheuren schützen, die Fähigkeiten gaben die Nahrungsquellen des Totenreiches nutzen zu können oder den Toten halfen, sein Gedächtnis nicht zu verlieren. Zuerst wurden die Texte an Pyramidenwänden geschrieben, die als Grabkammern für die Pharaonen dienten. Anfänglich durften nur die Pharaonen die Inhalte der Totenbüchernutzen, im Laufe der Zeit wurde es aber für alle Ägypter zugänglich gemacht.

 

Es gibt nicht ein Totenbuch, sondern verschiede Auflagen mit magischen und religiösen Inhalten. Um den Verstorbenen auch den Zugriff zu gewährleisten, wurde es als Grabbeigabe mit in den Sarg oder ins Grab gelegt. Die Alten Ägypter glaubten, dass der Verstorbene die Grabbeigaben nutzen konnte und er sie sozusagen mitnehmen konnte in die Welt der Toten.

 

Alle Auflagen  haben die Gemeinsamkeit, dass sie die Reise neben Schrift mit vielen Bildern beschreiben. Eine bekannte Version einer bildlichen Beschreibung ist folgende:

  •   Das Herz des Verstorbenen wird mit der Waage der Maat, die Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit, gewogen. Ist es so schwer wie eine Feder und somit frei von Schuld, darf die Seele ins Paradies . Ist es aber schwerer, dann wird es vom Ammit gegessen – ein weiblicher Dämon mit Krokodilkopf, Löwenkörper und Hinterkörper eines Nilpferdes

Ein paar weitere Infos:

  •   Nutzung von ungefähr 1550 bis 50 v. Chr. Es gibt auch Angaben mit einen Entstehungszeitraum um das Jahr 2500 v.Chr. bzw. in den 5. und 6. Dynastie
  • Die Schrift waren Hieroglyphen  oder auch die hieratische (eine an den Hieroglyphen angelehnte Schrift, die mit Pinsel auf Papyrus oder ähnlichem Material geschrieben wurde)
  • Mittlerweile sind ca 190 Zaubersprüche bekannt
  • Es wird auch als Art Einweihungsbuch gesehen, d.h. der Leser soll  die geistige Schulung erhalten, den Pfad der Erkenntnis zu bestreiten – in diesen Fall: Der Eintritt ins Paradiese
  • Der Seelenteil Ba: Der Seelenteil kann sich nach dem Tod vom menschlichen Körper lösen und verwandelt sich in eine Tiergestalt mit den menschlichen Kopf. Es sind heilige Tiere bzw sind es oft Darstellungen mit Vogelkörpern, wie Kraniche.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    M.B (Sonntag, 29 September 2019 11:57)

    Wiedergeburt eine schöne Sache? Als was möchte man denn wiedergeboren werden?Als derjenige der man war?Aber welches Herz ist denn so leicht wie eine Feder und ohne Sünden und könnte ins Paradies einziehen? Ich fürchte das wären sehr wenige.