Diese chinesische Legende stammst aus der frühen Tang-Dynastie (618-907). Darin hat der Gelehrter Lu Sheng wählend einer Bestellung eine Lebensveränderung durchgemacht.
Laut der Legende berichtete Sheng traurig einen alten sowie freundlichen Mann an einer Schenke, dass er durch die Prüfung zum Beamten gefallen sei – und das schon wieder. Dabei ahnte der jüngere Mann nicht, dass er mit den unsterblichen Taiosten Lü Dongbin sprach, welcher ihm riet, dem Weltlichen loszusagen und den Weg des Taos zu gehen. Da sie noch eine Weile auf ihre bestellte Hirse warten mussten, reichte Dongbin seinem Gegenüber ein Kissen, damit dieser zur Überbrückung der Wartezeit schlafen konnte. Dieser nahm es an und schlief auch ein – und hatte einen Traum.
In diesem Traum, sah er sein zukünftiges Leben vor sich: Ein in Wohlstand lebender Beamter, der mit einer hübschen Frau verheiratet ist – der eines Tages der Korruption verdächtigt wird und nur durch die Gnade des Kaisers vor der Todesstrafe gerettet werden konnte. Er holt sich vom Skandal und wird bis zu seinem Tod im Alter von 81 Jahren im Wohlstand leben.
Er erwachte und es war so wenig Zeit vergangen, dass nicht einmal ihre Essensbestellung fertig war. Lächeln soll Dongbin gesagt haben, dass das Menschenleben nur wie ein Traum sei. Sheng verstand, dass das Treffen wichtig für ihn war und ging in die Lehre des Taoisten.
Hinweis: Taoismus (Der Weg) ist eine philosophische Richtung. Ihren Ursprung hat sie in China. Darin wird – hier in eindeutiger Kurzform – die Erschaffung des Universums beschrieben mit einem unveränderlichen Ordnungsprinzip. Der Urgrund des Sein ist die Kraft Chi. Mit der Idee, spirituell im Einklang mit dem Urgrund des Seins zu sein, entstand auch Ying/ Yang.
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