Lebendig begraben

Es gibt viele Geschichten über Menschen, die lebendig begraben wurden.

 

Bereits in der Antike gab es Methoden, um einen Scheintod festzustellen, wie beispielsweise das mehrmalige Waschen des vermeintlichen Toten mit warmen Wasser oder auch die Berührung bzw. das Drücken der Augen. Die Teste entwickelten sich weiter, und so entstanden Methoden wie der Atemtest (die Haltung eines Spiegels unter die Nase) oder das Fühlen nach einem Puls.

 

So kam es auch zur Erfindung von speziellen Särgen im 18. und 19. Jahrhundert, die den darin liegenden Menschen - im Falle dieses Falles -ermöglichten, sich bemerkbar zu machen.

 

Hier ein paar Beispiele von den sogenannten Sicherheitssärgen:

  • Eine Schnur geht vom inneren des Sarges raus, durch die Erde hoch zu einer Glocke
  • Die Personen wurde mit einem langen Horn  bestattet und wenn er darin rein blies, konnte er gehört werden. Das Horn hat den Namen Totenhorn.
  • Es gab zum Sarg eine Frischluftzufuhr 

Als die medizinischen Standards noch nicht so hoch waren, kam es öfters zur Bestattung von Lebendigen. Jedoch kommt es auch noch in der heutigen Zeit dazu. Beispielsweise erwachte im Jahr 2015 eine ältere Dame in der Kühlhalle einer Leichenhalle auf - trotz bereits ausgestellten Totenschein auf -   und brachte den Mitarbeitern des Bestattungsunternehmens einen großen Schock. Sie schafften es noch für die Frau einen Notarzt zurufen, welcher die Dame mit ins Krankenhaus brachte. Der Vorfall passierte in Gelsenkirchen.

 

Zum Scheintod kann es kommen, wenn die Lebenszeichen eines Menschen (Puls, Atmung, Reflexe)  nicht mehr erfassbar sind.

 

Außerdem gibt es Todesanzeichen, auf die der Arzt achten muss. Sobald ein Patient diese aufweist, kann dieser für Tod erklärt werden. Dabei wird noch zwischen sicheren und unsicheren Todeszeichen unterschieden:

 

Hier paar sichere Todeszeichen:

 

  •  Totenflecke - Livor mortis : Die blau - violette Hautverfärbung, die nach den Tod auftreten. Das Auftreten der Flecke unterschiedlich, da auch jeder Körper unterschiedlich ist. Aber die mindest Zeit liegt um die 15 Minuten nach dem Tod.
  • Totenstarre - Rigor mortis: Sie tritt nach ca 2 – 4 Stunden nach den Tod auf und für eine gewisse Zeit wird der Körper durch die Erstarrung der Muskulatur steif. Hier ist folgende Reihenfolge wichtig, um auch als Totenstarre zu gelten: Beginnend bei  der Kaumuskulatur und dann zu den unteren Gliedmaßen absteigend
  • Fäulnis: Sofort nach den Tod setzt der bio- chemische Vorgang im Körper ein
  • Verletzungen: Wenn der Patient tödliche Verletzungen hat, dann ist es eindeutig
  •  Hirntod (auch wenn es hier auch Debatten gibt, wann man Hirntod ist)

 

Hier ein paar unsichere Todesanzeichen:

 

  • Nulllinie auf den EKG
  • Leichenblässe - Pallor mortis: Sie entsteht durch die Unterbrechung Blutzirkulation, kann aber wieder zum Zirkulieren gebracht werden. Es war früher ein sicheres Todeszeichen. Sie setzt direkt nach dem Tod ein und ist nach ca 30 Minuten beendet.
  • Totenkälte - Algor mortis: Das meint die geringe Körpertemperatur nach dem Eintreten des Todes, weil die Stoffwechselvorgänge ausbleiben, welche wiederum Wärme erzeugten
  • Fehlendes Bewusstsein: Da man auch nur bewusstlos sein kann

Scheintod war und ist sehr gefürchtet. Es gibt auch eine Phobie namens Taphephobie, die diese Angst bezeichnet.