Das Totenbett

Oft wurden Objekte, welche mit Toten in Berührung kamen, eine magische Bedeutung zugeschrieben. Daraus entstanden diverse Annahmen über jene Objekte, wie beispielsweise um das Totenbett. Als letzte Stelle, wo der Lebende zum Verstobenen „wird“, hat natürlich eine sehr besondere Faszination auf die Menschen gehabt.

 

Hier ein paar Annahmen zum Totenbett:

 

  • Um die Seele nicht an das Haus zu binden, wurde das Totenbett erst nach dem Gottesdienst abgeräumt
  • Um kein Unglück anzulocken, musste die Frist von vier Wochen eingehalten werden, bevor man das Bett wieder nutzten konnte. Derjenige, der sich vorher reinlegt, würde bald sterben
  • Wenn das Bett mit Laubsäcken gefüttert war, wurde das Laub verbrannt, da die Familie ansonsten den Tod weiterhin anlocken würde
  • Man stellte das Totenbett an die frische Luft, damit Vögel darüber wegfliegen konnten. Sie sollten die letzen Spuren des Todes „mitnehmen“
  •  In Rumänien in der Bukowina glaubte man, dass der, der auf das gleiche Polster wie der Verstorbene schläft, von ihm auch träumen wird
  •  In Belgien wurden die Leintücher verbrannt auf die der Verstorbene zum Schluss lag, um seine Seele nicht an das Haus binden zu lassen
  •  Natürlich wurde auch das Stroh verbrannt, auf die ein Verstorbener aufgebahrt wurde. Dieses Stroh wurde auch Leichenstroh genannt und das Feuer, wenn man das Stroh bevor bzw. nach der Beerdigung verbrannte, wurde Totenfeuer genannt. Neben der Angst, die magische Kraft des Strohs könnte mehrere Todesopfer fordern, gab es auch die Vorstellung, dass erst durch das Verbrennen, die Seele des Verstorbenden ihre Reise antreten kann, da nun alle Fesselns gelöst seien

 

Kurze Infos – Was ist ein Totenbett: Es ist der letzte Ort, wo ein Sterbender sich niederlegt, bevor er schließlich verstirbt.