Totenbahrziehen ist eine Methode der Totenbeschwörung aus den bayrischen sowie österreichischen Gebieten.
Hier zwei Vorgehensweisen:
1. Methode
- Du sollst zwischen 23 - 0 Uhr eine Leiche ausgraben und auf eine Bahr legen
- Danach musst du dreimal mit der Bahre mit der Leiche darauf liegend, um eine Kirche gehen
- Hinweis: Das ist die bekannteste Version
2. Methode
- Auch hier startest du auch wieder zwischen 23 - 0 Uhr und gräbst
- Man schlägt an die Kirchentür und ruft den Toten herbei, indem du d seinen Namen rufst
- Man zeiht die Bahre um die eigene Achse
Bei deinen Ausführungen wird sich während dessen ein Geist auf den toten Körper setzten und die Tor zur übernatürlichen Welt öffnen. Wer die Beschwörung nackt durchführte, soll die Wirkung verstärkt haben.
Jetzt stellt sich die Frage, warum du das machen solltest. Wenn du es bis 0 Uhr schaffst, wird dich der Teufel mit Reichtümern, wie beispielsweise viel Geld, belohnen. Schaffst du es aber nicht vor 0 Uhr, dann gehörst du den Teufel.
In manchen Versionen wird beschrieben, dass man dann unter der Kontrolle des Geistes des Toten sei. Ursprünglich wollte man wohl die Macht dieses Geistes auch für sich nutzen. In Laufe der Zeit, hat sich der Teufel integriert, der sowohl den Reichtum als auch die Strafe vergab. Er steht hier, als Vollzieher eines Rituals, dass die christliche Kirche aus Gründen der Ketzerei ablehnte.
Das Umkreisen einer Kirche ist auch in anderen Gegenden öfters mit Beschwörungsriten verbunden, welche allerdings nicht immer mit Toten in Verbindung stehen. Wer in Finnland eine Kirche mit einem Kummet (Geschirr für Zugtiere) umläuft macht dies, um sich einen Hausgeist zu beschwören.