Der Totenritt

 

Das Grabbeigaben den Sinn hatten, den Toten auf seiner Reise ins Jenseits und ihm sein „Leben nach dem Tod“ zu vereinfachen, ist bekannt. Natürlich gibt es diverse Möglichkeiten einer Grabbeigabe – beispielsweise konnten auch Pferde als solche gelten.

 

Im Allgemeinen beschreibt der Totenritt – wie die Bezeichnung schon vorgibt  - den Akt, wie die Seele eines Toten auf ein Geisterpferd reitet. Der Verstorbene bzw besser gesagt, die Seele des Verstorbenen soll mit den Pferd seine letzte Reise antreten und somit ins Jenseits reiten. Diese Art der Vorstellung erzeugte eine enorme Anzahl von Sagen und Legenden, welche von Toten berichten, die mit ihren Geisterpferden in die Geisterwelt reiten oder auch als erdgebundene Geister weiterhin durch ihre Gegend bleiben.

 

Hier paar Erzählungen:

 

  • Ein Junger sah plötzlich eine Schar von Reitern vor sich, darunter erkannte er auch ein bekanntes Gesicht: Das seines Onkel. Er erschrak, da dieser vor kurzen verstorben war. Er sah somit den Totenritt von seinen Onkel und von weiteren Toten
  • Ein Ritter trifft einen anderen Ritter, als diese sich unterhielten, erfuhr er, dass sein Gegenüber seinen Totenritt zur Hölle in dieser Nacht antreten musste. Er fragte nämlich, ob sein Gegenüber bereits einen Platz für die Nacht in Aussicht hatte
  • Man sagt sich, dass eine Geliebte bzw eine Braut, die zu stark um ihren Geliebten bzw Bräutigam trauert und ihre Sehnsucht nach ihm scheinbar immer stärker wird, seine Seele behindert den nächsten Schritt zu gehen und er – auch ohne Pferd als Grabbeigabe – angeritten kommt und sie aufsuchen wird, um sie mit sich zunehmen. Das Band der tragisch entrissenen Liebe soll einen Totesritt erzeugen können, dass der Tote eine Person in den Tod holen konnte, der noch  Zeit auf der Erde gehabt hätte
  • Im Zusammenhang mit den vorherigen Punkt: Man sagte sich, dass Geisterpferde die Kraft haben sollen , um Lebende ins Jenseits mitzunehmen