Hitobashira

Um die neuen Gebäude vor feindlichen Angriffen und vor Naturkatastrophen zu schützen, hatte die gehobene Gesellschaft des vormodernen Japans eine Methode, um entsprechende Wächter zu erschaffen: Die Hitobashira – die auch „menschliche Säulen“ genannt wurden.

 

Dabei wurden lebende Menschen eingemauert. Die Menschenopfer und ihre Lebenskraft galten als Tribute für die Götter und für deren Gnade und Schutz für das zukünftige Gebäude samt seinen zukünftigen Nutzer.

 

Hier eine Erzählung:

 

Bei der Burg Matsue (Präfektur Shimane) gab es im Bau die Schwierigkeit, dass die Mauern immer wieder einfielen. Um die im 17.Jahrhundert erbaute Burg sollte mit Hitobashira sicher und stabil werden.

Die Opfer sollten als Gaben dienen, um das Fundament zu festigen, was wiederum die Wände endlich festigen sollte. Die Wahl, wer das Opfer zu erbringen hat, wurde von den Burgwachen auf dem Fest Bon Matsuri getroffen – welches wiederum ein Fest  für verstorbene Seelen ist. Dort wählten sie die schönste Tänzerin aus. Diese wunderschöne Tänzerin wurde schließlich für die Gnade der Götter geopfert und wurde zu einer Hitobashira. Laut der Legende heißt es, das immer wenn junge Mädchen in der Nähe der Burg sind anfingen zu tanzen, so stark, dass die ganze Burg beginnt zu beben – deshalb wurde in ganz Matsue ein Tanzverbot verhängt.

 

Hinweis: Natürlich gab es nicht nur in Japan Bauopfer in Form von Menschenopfern.