La Llorona ist spanisch und heißt übersetzt in etwa „die weinende Frau“ und ist der Name für eine bekannte Legende über eine Frau. Dabei gibt es nicht nur eine Legende über sie, im Gegenteil - Es gibt viele Versionen. Vor allem in Lateinamerika sind die Erzählungen über sie sehr beliebt, wie beispielsweise in Chile, Mexiko oder auch Kolumbien.
Sie taucht in Gegenden auf, wo ein Gewässer in der Nähe ist und lockt Kinder an, um diese zu ertränken. Sie soll durch singen oder auch durch Wehklagen die Aufmerksamkeit ihrer Opfer erregen. Zeugen beschrieben, dass sie übers Wasser schweben würde und ihre Gestalt mit einem Tuch etwas bedeckt. Ebenfalls gibt es Versionen in denen Männer ihre Opfer sind – da sie auf der Suche nach einem Mann ist, um sich zu rächen.
Hier eine Version:
Sie war eine wunderschöne Frau namens Maria, welche in ärmlichen Verhältnissen lebte. Eines Tages besuchte ein reicher sowie gut aussehender Mann ihr Dorf. Die Beiden trafen und verliebten sich ineinander.
Sie heirateten zwar, aber auf Grund von Marias gesellschaftlichen Stand konnte ihr Mann sie nicht zu sich in die gehobene Familie holen – so ließ er sie zurück und kam dafür immer wieder zu Besuch. Trotz vorherigen Zweifeln, hörte Maria nur seine wohlüberlegten Worte bei den Liebeserklärungen und sah die schönen Geschenke, die er ihr gab. Maria liebte ihn so sehr, dass sie nur mit ihm zusammen sein wollte und stimmte dieser Regelung zu, weil sie folgendes wusste: Wenn sie diese ablehnte, würde er gar nicht mehr kommen. Sie wurden auch Eltern und bekamen zusammen zwei Kinder. Bei den Besuchen beachtete er aber allerdings nur die Kinder und Maria immer weniger. So kam es, dass er eines Tages wieder sie besuchte und ihr mitteilte, dass er neue Frau an seiner Seite hätte und diese Beziehung auch schon offiziell gemacht hat. Maria hatte ein Nervenzusammenbruch und bekam den Gedanken, dass sie wegen der Kinder nicht mehr begehrenswert für ihn war. So führte sie die Kinder zum Fluss und ertränkte sie. Nach der Tat kam sie wieder zu sich und realisierte, was sie getan hatte und schrie einen unheimlichen Schrei der Trauer aus. Sie tauchte unter, um sich selbst zu ertränken. Die Dorfbewohner hörten danach immer wieder eine weinende Frau am Fluss. Diese Frau war der Geist von Maria, der wegen des Weinen den Namen La Llorona erhielt.
Nun wird deutlich, dass der Mann, an dem sie sich rächen will, ihr damaliger Ehemann war. Die Kinder lockt sie an, da sie hofft ihre eigenen lebendig noch vorzufinden und wird wütend, wenn sie die lebenden Kinder von anderen sieht. Aus der Wut heraus nimmt sie ihnen die Kinder weg. Auch geben manche Versionen an, dass sie die Eltern bestrafen will, dass sie ihre Kinder ohne Aufsicht zum Fluss haben gehen lassen.
In einer Version ist sie eine Prostituierte, welche von Gott eine Strafe erhielt, da sie die unehelichen Kinder abtrieb und in einer anderen Variante beschreibt sie als eine Wahrsagerin, welche in einer Version ihre eigenen Kinder sterben sah.