Passend zum heutigen Fest Halloween, ist hier ein Eintrag zu einem sehr bekannten Wesen.
Fast jeder kennt dieses Gespenst, welches oft in Schlössern oder auch auf Straßen(-Kreuzungen) auftaucht: Die weiße Frau.
Die ersten Sichtungen sollen aus dem 15. Jahrhundert kommen und in Europa für Aufsehen gesorgt haben. Einen neuen Aufschwung der Sichtungen ist im 17. Jahrhundert gewesen. Der genaue Ursprung ist allerdings nicht eindeutig festlegbar.
Was passiert, wenn sie erscheint?
- Sie dient als Vorbote von Unheil und von Katastrophen und
- Sie dient als Todesvorzeichen
- Bei weißen Frauen, die von eine bestimmen (Adels-) Geschlecht abstammen, zeigten sie eine Familienkatastrophe oder einen Todesfall in der Familie an
- Sie soll auch ihren Gegenüber vor drohenden Unheil warnen, damit er noch umkehren bzw es abwinden kann
- In manchen Versionen trägt sie auch schwarze Kleider und wird ähnlich gedeutet
- Ob die Frauen schweben oder wandeln, es handelt sich immer um feinstoffliche Wesen
Was muss nun passieren, damit eine Lebende zu einer weiße Frau wird? Hier ein paar Annahmen:
- Ein plötzlicher und unerwarteter Tod, wie z.B. bei einen Autounfall. Oft werden weiße Frauen auch an gefährlichen Straßenstrecken gesichtet, welche die Lebenden warnen wollen, damit sie nicht das gleiche Schicksal eines Unfalltodes erleiden. Oft finden sie erst dann Ruhe, wenn sie den Unfallverursacher gefunden haben – falls dieser wieder an den Ort kommen sollte.
- Ein brutaler Tod, weswegen die Frau auf Rache schwört
- Ein Tod wegen einer falschen Beschuldigung, wodurch sie auch auf wiederum Rache schwört
Hier ein paar Legenden zu verschiedenen weißen Frauen:
Die weiße Frau in Böddeken:
Dieses Dorf (Nahe Padeborn) soll in Umkreis von 5 km keine weitere Ortschaft um sich herum haben. Das Dorf selber soll nur aus 2 Häusern und einem altes Kloster (heute als Internat genutzt) bestehen. In der Nähe dieses Dorfes ist ein Kriegsdenkmal im „Tal des Friedens“. Dieses Denkmal wiederum besteht aus vielen weißen Kreuzen und in der Nähe steht eine Kapelle neben einer alten Eiche. Manche Autofahrer meinen, die weiße Frau am Straßenrand stehen zu sehen. Hier gibt es aber eine mögliche rationale Erklärung: Die weiße Erscheinung könnte die Reflexion des Lichtes der Autoscheinwerfern von den Kapellenfenster. Die Kreuze, welches da auch stehen, werfen dadurch auch einen Schatten.
Die weiße Frau der Hubertuskapelle im Ebersberger Forst:
In den 1940er Jahren soll dort eine junge Frau überfahren worden sein und da der Fahrer wohl Fahrerflucht begannen hat, ist sie alleine am Unfallort gestorben. Nun erscheint sie als weiße Frau –suchend nach den Täter. Man sagt sich, dass sie denen ins Lenkrad greift, die an ihr vorbei fahren.
Die weiße Frau vom Schloss Bayreuth:
Gräfin Kunigunde von Orlamünde verstarb im Jahr 1351, aber ihr Geist soll bis heute noch aktiv sein als weiße Frau. Sie soll sich zu Lebezeiten in den Nürnberger Burggrafen Albrecht den Schönen von Hohenzollern verliebt haben und wollte ihn heiraten. Die Witwe soll verrückt nach ihm gewesen sein. Jedoch wies er sie zurück mit der Begründung, dass vier Augen zwischen ihnen stehen würden –er meinte seine Eltern, die diese Heirat abgelehnt hätten - aber sie dachte an ihre beiden Kindern aus der ersten Ehe. Um ihn aber als Ehemann an ihrer Seite bekommen zu können, tötete sie ihre Kinder. Darauf hin pilgerte sie nach Rom und versprach den Papst ein Kloster zu stiften, so wurde das Kloster Himmelkron erbaut. Dort lebte sie selbst bis zu ihrem Tod als Novizin. Jedoch dachte man über sie nur als Kindsmörderin – und somit eine Bringerin von Unheil, da ihr Geist keine Ruhe fand auf Grund der Schuld die sie mit der Ermordung ihrer Kinder auf sich geladen hatte. Sie soll selbst Napoleon I. in weißer Witwentracht mit weißen Nonnenschleier erschienen sein und ihm seinen Untergang vorhergesagt haben in seiner Nacht im Bayreuther Schloss, welcher er mit „Ce maudit château!“ („Dieses verfluchte Schloss!“) quittierte. Man sagt sich, dass nach seinem Tod in seinen Sachen ein weißes Frauenkleid gefunden wurde.
Diese Version gilt als erste Erzählung über eine weiße Frau.
HINWEIS: Je nach Version, ist die Gräfin anderen Schlössern bzw. Adelsfamilien zugeordnet.