Als es früher noch keinen Bestatter gab, der die komplette Beerdigung organisierte sowie koordinierte, gab es verschiedene Berufe, die diese Arbeiten in Teilbereichen gemacht hatten. Die Leichenfrauen, war einer dieser wichtigen Berufe.
Die Leichenfrauen sind jene Frauen, welche die Leichen wuschen und ankleideten und für die Familie die restlichen Aufgaben organisierten. Unter den organisatorischen Aufgaben konnte der Weg zum
Standesamt zählen, um den Todesfall ordnungsgemäß zu melden. Je nach Region übernahmen sie auch manchmal die Aufgabe der Leichenbitterinnen.
Als Leichenbitterinnen gaben den Todesfall bekannt und luden die Gäste zur Beerdigung ein. Dies wird heute durch beispielsweise mit den Einladungen zu den Trauerfeiern sowie die Veröffentlichung
einer Todesanzeige getan.
Unter Leichenfrauen gab es auch eine Bedeutung, die eher mysteriös ist. Denn auch Frauen, welche innerhalb einer Familie oder unter Bekannten einen baldigen Todesfall hervorsagen sollen, werden so genannt. Dabei handelt es sich oft um ältere Frauen. Dabei gilt folgendes: Kommt sie unangekündigt zu jemanden nach Hause, wird innerhalb eines Jahrs aus dieser Familie jemand sterben. Eine andere Vorstellung besagt auch: Wenn sie ein Kind aus der Wiege nimmt und an sich drückt, schützt sie es davor, sich später mal zu fürchten.
Hinweis: Sie wurden auch Leichenbesorgerin, Totenfrau oder auch Leichenweib genannt.