Hier ein paar andere Informationen zum Ohrwurm:
- Früher war ein Ohrwurm keine Melodie, die einen nicht mehr aus den Kopf geht, sondern ein vermeintlich existierendes lichtscheues Insekt. Er soll schlafenden Menschen ins Ohr kriechen und im Ohr großen Schaden anrichten können. Am Hinterteil soll er eine Art von Zangen haben, mit denen er das Trommelfell schädigen kann. Er soll auch Taubheit verursacht haben
- Er ist auch als Ohrensäufer bekannt weil es Vorstellungen gibt in denen er auch das Blut des Menschen saugt, sobald er ins Ohr gelangt ist
- Wie der Name Hirnfresser schon verrät, gibt es weitere Vorstellungen, in den er bis zum Gehirn kriecht und es fressen will
- Aus Frankreich kam die Annahme, dass ebenso deren Fortpflanzung im Ohr stattfindet. Wenn Kinder über Kopfschmerzen oder Ohrensausen klagten, wurde dies bei manchen als Erklärung angeführt
- Es gibt Varianten, die beschrieben, dass er demnach weitere Körperteile, wie die Hände mit den Fingern zusammen, befällt. Die Bezeichnung Handspalter erhielt er durch solche Vorstellungen und wie der Name andeutet, stillt er an den Stellen gleichermaßen seinen Hunger
- Ebenfalls gibt es auch Glaubensvorstellungen, die den Ohrwurm nicht als Insekt, sondern als einen Dämon darstellen. Dies nahm wohl seinen Ursprung in Fliegenmaden, die sich im Ohr eingenistet haben, wenn das Ohr nicht richtig gereinigt wurde, weil z.B. damals die Behandlungen nicht den heutigen Standard, wie die Möglichkeit des detaillierten Einblickes, hatten. Jedenfalls wurden Gehörsempfindungen, wie Rauschen sowie Klingeln, durchaus einen Ohrdämon zugesprochen, der diese Geräusche entstehen ließ. Da er den Menschen gesundheitlich schadet zählt er zu den Krankheitsdämonen
- Zur Abwehr wurde beispielsweise in Tirol das Ohrläppchen des kranken Ohres an einen Hackstock gehalten, während man so tut, ob man es wirklich abhacken will und ruft dabei:“Ohrwitzl, floich“. Bei der Annahme, dass es sich um einen Ohrdämon handelte, wurde mit dem Duft von einem gebratenen Apfel versucht ihn aus den Ohr raus zu locken. Ebenfalls war das Gießen von Mandelöl oder Geißmilch ins Ohr Methoden gegen den Dämon
- Es gibt aber auch die Vorstellungen, die eine gute Sichtweise auf einen Ohrwurm haben, der im Gehörgang eines Menschen lebt. In diesen Auslegungen schützt der Ohrwurm das Ohr vor Schäden und man ging davon aus, dass bei seiner Entfernung der Mensch, der seine Behausung war, taub wird
- Er besitzt diverse Bezeichnungen wie Ohrhel in der Steiermark, Ohrenwurzel in Bayern, Ohrenhängelein in Franken, Ohrengrübel bzw. Ohrengrubel in Schwaben oder auch Ohrhölderer in Tirol