Jahresfeste

Die Jahresfeste wurden und werden, wie der Name schon sagt, jährlich gefeiert. Bei den Jahresfesten erbrachte man Jahresopfer, um die Gottheit mit dieser Opfergabe gnädig zu stimmen oder um die schlechten Geister loszuwerden und somit wiederum die guten Geister willkommen zu heißen. Bekannte Beispiele sind Totenfeste, wie Samhain oder auch Dia de los Muertos, welche jährlich stattfinden zu Ehren der Toden und auch um böse Geister fernzuhalten, wenn in diesen Nächten die Trennwand zwischen Dies- und Jenseits besonders dünn ist. Anlässlich der Feste wurde ebenfalls den Ahnen gedacht und ihnen Gaben wie Essen angeboten. Es gibt den Brauch, dass beim Essenstisch ein Platz für sie mit eingedeckt werden musste. Außerdem galten diese Tage auch als gute Möglichkeit die Ahnen zu befragen und sich so ihre Ratschläge anhören zu können. Auch wurden Geister beschworen, um durch sie die Zukunft zu erfahren. Es gibt diverse Arten von Jahresfesten, die aus kulturellen, religiösen oder naturbedingten Gründen heraus entstanden und bis heute gefeiert werden. In der heutigen Zeit ist Weihnachten als ein Beispiel zu nennen.

 

Aber es gibt diverse Angelegenheiten für diese jährlichen Wiederholungen. Darunter fallen beispielweise die Feste, die den Wechsel der Jahreszeiten zugeordnet werden. Zum Frühlingbeginn gab es Regionen in den der Tod sinnlich rausgetragen wurde, in dem er z.B. auf eine Puppe projiziert wurde, welche wiederum aus der Ortschaft getragen wurde. In Oberösterreich gab es zum Winterbeginn einen Brauch, dass zur Fastnacht angebackene, aber bereits geformte Brotlaibe auf Zaunpfähle gesteckt wurden. Dabei sagte man folgendes:“Säh Wind, da hast du das dein; Laß ma du a das mein“. Die Brotlaibe dienten als Opfergabe für den Wind, in dem die Toten mit reiten konnten. Da sie den Toten gewidmet waren, fallen sie unter die sogenannten Seelenopfer. Sie dienten dazu, die Totengeister bzw. auch den Tod selber gnädig zu stimmen, damit sie nicht mitnahmen oder einen Angehörigen.

 

Es gibt auch jährliche Festakte, die dazu dienen bestimmte Geister zu besänftigen, damit kein Schaden durch sie zustande kommt. Hierunter fallen u.a. die Opfer, welche Wassergeister geleistet wurden. Man erhoffte sich, dass die Wassergeister dies genügte und niemanden in die Tiefe zu sich mitziehen würden. In der früheren Iglauer Sprachinseln, die im heutigen Tschechien liegt, wurde im Frühjahr auf einem Teich eine Männerpuppe als Ersatz für die Menschen dargebracht. In der Bode wurde den Nickelmann jährlich einen schwarzen Hahn angeboten. Der Nickelmann ist der regionale Name des Wassergeistes in Quedlinburg, welcher im Arm der Bode leben soll.

 

Unter den Jahresfesten fällt auch die Feier zum Jahreswechsel, welche mit den verschiedensten Bräuchen gefeiert wird. Das gewünschte Ergebnis von Opfergaben bzw. die Befolgung von Bräuchen ist es, die schlechten Geister im alten Jahr zu lassen und somit die guten Geister im neuen Jahr willkommen heißen zu können. Ein Beispiel ist das Erzeugen von Lärm durch z.B. Feuerwerke oder früher auch Peitschenläge, die Geister aus das alte Jahr zu vertreiben. Ebenso galt der Jahreswechsel als gute Zeitspanne, um zu orakeln.