Schwefel

Schwefel bzw. der Schwefelgeruch kommt in der einen oder anderen Erzählung vor, als eine Art Detail für das Gesamtbild. Im Folgenden stelle ich euch ein paar Vorstellungen vor, die hinter den Details stehen können:

  • Auf Grund des stinkenden und starken Geruchs von Schwefel entstand der Glaube, dass Schwefel etwas mit bösen Geistern in Verbindung zu tun haben muss. So glaubten manche, dass Schwefelgeruch von Geistern, Gespenster und sogar den Teufel ausgeht. Sobald Schwefel in der Luft lege, würden sie angekündigt werden. Aus Tirol stammt folgendes Sprichwort: “Im Schwefel sitzt der Teufel, er ist sein Lieblingserzeugnis, sein Räucherpulver, den er brennt und stinkt, Arme Seelen, die Pein leiden müssen, erleiden durch den Schwefel das Ärgste“. Aus Tirol stammt auch die Erzählung über den bösen Geist namens Orco, der mit Schwefelgestank aufsteigen soll
  • Der Teufel soll die Schwefelhölzer erfunden haben. Dies machte vor allem den letzten Verkäufer von Feuersteinen sehr wütend. Er schmiss auch seine Feuersteine gegen den Kopf des Teufels, da er sie nun als nutzlos betrachtete, da er sie nicht mehr lohnenswert verkaufen konnte
  • Laut manchen böhmischen Annahmen sollen auch Irrlichter Schwefel benötigen. Irrlichter würden laut dieser Erzählung wieder verschwinden, wenn man ihnen Schwefelhölzer bzw. Schwefel überreicht
  • Ebenfalls werden höllische Drachen mit einem Schwefelgeruch beschrieben, die ihre allgemeine Deutung als schlechte Wesen unterstreicht. Dementsprechend kann er einen auch mit einem Schwefelgestank belegen, den man sein Leben lang nicht mehr loswerden könnte. Dies geschieht dann, wenn man nicht schnell genug vor ihm flüchten konnte und er einen bestrafen wollte, dass man sich in seine Nähe gewagt hatte
  • Nach einer Görlitzer Sage war im Jahr 1585 der Geruch von angezündetem Schwefel der Vorbote für die Pest gewesen und wird auch als Pestgestank bezeichnet. Sie soll bei Spessart in einem großen Sumpf eingezogen sein, bevor sie als Seuche Görlitz heimsuchte, als sie wie ein gewaltiger Dampf wie den eines Schwefelbrandes aufstieg und sich aufmachte, um ihre neuen Opfer dort zu suchen. Hier wird auch wieder mit Schwefel die Ankündigung von etwas Schrecklichen genutzt
  • Sie wird auch in der Heilkunde verwendet. Beispielsweise soll ein Stück Schwefel in der Hosentasche gegen Wadenkrämpfe helfen. Ebenso wurde noch bis zum Jahr 1866 beispielsweise in Leipzig ein Stück Schwefel auf der Brust als Schutz gegen die Cholera getragen. Aus der Pfalz stammt die Annahme, dass ein Schwefelfaden im linken Strumpf gegen die Gelbsucht geholfen haben soll. Eine andere Vorstellung beschreibt wiederum wie die Nutzung von roten Schwefelfäden gegen Schwindel helfen soll
  • Seit der Antike gibt es die Vorstellung, dass Schwefel gegen Beschreiung von anderen helfen kann. Deswegen wurde zur Reinigung von einer Beschreiung und zur Entsühnung  mit Schwefel geräuchert
  • Ebenso half Schwefel auch bei der Gesundheit beim Vieh. Ein Beispiel ist die Nutzung davon gegen Läusen bei Kälbern