Jeder von uns dürfte schon mal mit Wasser in Berührung gekommen sein. Neben seiner lebenswichtigen Funktion, gibt es seit der Antike auch mystische Deutungen. Hier ein paar Beispiele:
- Wasser wird eine enorme Heilkraft zugeschrieben. Die reinigte Kraft soll so stark sein, dass man selbst Unheil von sich abwaschen könnte. Da manche Vorstellungen von ungewaschenen und schmutzigen Dämonen sprechen, welche sich auch gerne im Schmutz aufhielten, war Wasser somit das logische Abwehrmittel gegen sie. Deswegen soll fließendes Wasser übrigens eine Barriere für sie sein, die sie nicht überwinden können. Das Aufstellen von Wasserstellen sowie das Ausschütten dieser, sollte Dämonen bzw. böse Geister aus dem Haus vertreiben können. Dennoch gibt es auch Vorstellungen, welche angeben, dass Dämonen wiederum von Schmutzwasser angezogen werden. Im früheren Griechenland wurden die Menschen gewarnt, wenn man vorhatte sein Schmutzwasser auszugießen. In Schlesien gab die Vorstellung, dass jene früher sterben, wenn sie über schmutziges Wasser hinweggingen
- Seit der Antike galt das Händewaschen als Abwehrmittel gegen Behexungen. Aus Frankreich kommt der Brauch zum Schutz gegen Zauber etwas Wasser in die Milch zu gießen
- Ein Wasserfall ist ein gutes Beispiel dafür, wie mächtig das Wasser sein kann. Denn hinter ihm ist jeder Schatz sicher. Ebenso gibt es die Annahme, dass dort, wo diese Art von Kräfte herrschen, Dämonen bzw. übernatürliche Wesen ihr Unwesen treiben würden. In einer Erzählung soll beim Wasserfall in der Nähe eines Dorfes namens Kreiml (Großglockner)Dämonen sein. Gerade die Sichtungen beim ansässigen Frauenkloster sorgten für arge Beschwerden der Bevölkerung über die Wesen
- Nach einem Brauch wurde beim Raustragen eines Toten aus dem Haus Wasser hinterher gegossen. Wenn er zum Widerkehrer werden würde, könnte er so das Haus nicht wiederfinden und die Hinterbliebenen wären sicher vor ihm. In manchen Bräuchen wird Wasser an der Stelle gesprenkelt, wo ein Sarg mit einem Verstorbenen drinnen stand. Ebenfalls wurde der Straßenbereich vorm eigenen Haus mit Wasser gereinigt, wenn ein Leichenzug lang gekommen ist. Laut einer Erzählung aus Eichenfelde goss eine Frau beim Raustragen ihres Kindes zum Grab Wasser aus. Sie begründete es so, dass durch diese Handlung kein weiteres Kind mehr sterben müsste. In Böhmen wurde der Wassertank umgestürzt, wenn der Hausvater verstarb. Das Wasser sollte komplett auslaufen, um danach neu befüllt zu werden. Der Hintergrund war die Annahme, dass die Seele des Hausvaters ansonsten dort baden würde. Ebenso soll jeder, der aus den nicht gewechselten Wasser trank, innerhalb des selben Jahres sterben
- Die Waschung eines Leichnams ist ein verbreiteter Brauch und hat, neben hygienischen Gründen, ebenso mystische Bedeutungen. Ein Beispiel die Abwaschung der Leichendämonen
- Die Wassergalle oder auch Regengalle genannter Bereich ist beim Regenbogen das untere Stück, wenn die Sonne niedrig steht. Wenn dieser beinahe senkrecht zum Horizont steht, bedeutet das regenreiche Wochen
- Das Träumen von dem Herabfallen ins Wasser kann eine baldige Krankheit ankündigen und Ertrinken soll im wahren Leben seinen eigenen Tod andeuten. In Bezug zum Letzteren soll dunkles, tiefes und trübes Wasser generell für den Tod stehen
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