Beim Totenbrett handelt es sich um ein Holzbrett mit einer Inschrift. Diese Inschrift ist einem Verstorbenen gewidmet, um an ihn zu gedenken. Vor diesem Brett sollte man für das Seelenheil des Toten beten.
Oft stehen die Bretter an Wänden von Heustellen, Kapellen, Zäune oder auch an Wegen, an denen viele Menschen vorbeikommen. Vor allem in den Alpenregionen waren diese sehr verbreitet und selbst heutzutage findet man in bestimmten Regionen noch welche.
Die Inschrift konnte von der Nennung des Namens, Geburts- und Sterbedatum bis hin zu Gebeten sowie Segenswünschen reichen. Im 17. Jahrhundert kam es zur Veränderung, dass die Widmungen ausführlicher formuliert wurden. Die Kreuzsymbolik wurde durchaus genutzt. Andere Symbolik ist wiederum eher selten zu finden.
Diese Totenbretter entstanden aus dem Brauch heraus, die Toten auf Brettern aufzubahren, bis sie beerdigt wurden. Dies konnte bis zu 48 Stunden dauern. Der Grund ist folgender: Der Sarg musste vom Tischler noch geschreinert werden. Nach der Totenmesse wurden die Bretter nochmal wichtig. Das Brett hatte den Nutzten bei der Grablegung zu helfen. Daraus entstand nach und nach der Brauch das Totenbrettes.
Da nachdem Ersten Weltkrieg viele Scheunen und Ställe abgerissen wurden, verschwand bzw. verringerte sich die Ausübung des Brauches stark.
Hier ein paar weitere Infos:
- Es ist in der Regel ein 1,5 – 2 Meter langes Holzbrett
- Es wird auch Leichenbrett, Totenbretter, Totenladen, Rebretter oder Leichladen genannt
- Beschriftet wurden sie nie im Sterbehaus des Toten, um die Seele des Verstorbenen nicht wieder anzuziehen
- Als die Verstorbenen noch mit den Brettern getragen wurden, wurden sie mit den Füßen zuerst rausgetragen. Damit sollte die Seele die Orientierung verlieren. Es diente dazu, dass die Seele oder auch der Verstorbener als eine Art Untoter nicht zurückkommen kann, um die Familienmitglieder heimzusuchen
- Da sie bei der Grablegung geholfen haben, entstand das Wort „Brettrutscher“ als Synonym für den Tod
- Sie kommen heute noch in Mitterpinzgau , in Unken, in Lofer und in Maishofen vor