Dass der Mond eine Wirkung auf die Erde hat, ist mit der Ebbe und der Flut bekannt. Manche Vorstellungen um den Himmelskörper gehen in eine mystische Lesensart hinein und sind vielfältig. Hier ein paar Ansätze dazu:
- Aus dem Erzgebirge kommt die Vorstellung, dass man während des Vollmonds nie die Namen von Dämonen sagen soll, wenn diese bei vollem Besitz ihrer Kräfte sind. Dies würde sie nur provozieren
- Schadenszauber sollen während der Zeit des Mondwechsels besonders stark wirken können
- In seiner Deutung hat der Vollmond verschiedene Varianten. Wenn der Vollmond einen über die linke Schulter schien, bedeutete dies baldiges Unglück. Aus Dresden kommt die etwas konkretere Vorstellung, dass man Unglück erlebt, wenn man das erste Viertel des Vollmondes über die linke Schulter sieht. Wer das erste Viertel allerdings zuerst von der rechten Schulter aus sieht, wird bald Glück erleben
- Zum Mondzyklus gibt es diverse Ansätze. Der abnehmende Mond gibt einem Kraft sich von einer Last bzw. schlechten Eigenschaft zu lösen. Denn ähnlich wie der Mond sich verringert, kann man die Bindung zu diesen Angewohnheiten verlieren. Ebenfalls kommt aus der früheren Volksmedizin die Vorstellung, dass in diesen Zeitraum auch Wunden sowie Krankheiten schneller wieder geheilt werden können. Oft wurden die Bitten an Mond mit „lieber Mond“ bzw. „lieber Mondchen“ eingeleitet. Der zunehmende Mond hat wiederum eine stärkende Wirkung. In der Phase soll man Anpflanzen, weil die Kraft des immer stärker werdenden Mondes bis zum Vollmond ebenfalls das Saatgut stärken kann. Außerdem sollen Ehen, die in dieser Zeit geschlossen wurden, gut werden. Bei einem Neumond gab es im Sarganserland die Redensart, dass wer sechs Stunden vor oder nach dieser Mondphase geboren wird, in „kurzer Zeit“ zugrunde gehen würde. Wenn der Familienvater an der Phase des zunehmenden Mondes stirbt, würden seine Kinder Segen und Reichtum erfahren. Wenn er wiederum während der Phase des zunehmenden Mondes verstirbt, würden sie verarmen. Aus dem Erzgebirge kommt noch die Vorstellung, dass eine zum Vollmond begrabene Leiche den Segen aus seinen ehemaligen Haus und somit das Haus seiner Hinterbliebenen nehmen würde
- Es gibt Vorstellungen, dass der Mond auch verschiedene Arten von Zaubern unterstützen kann. Beispielsweise soll sich eine liebende Frau bzw. potentiale liebende Frau am besten an den Neumond wenden. Sobald jemand den Neumond sieht, soll er zu ihm drei Kusshände zuwerfen. Dabei muss man folgendes sagen: “Lieber Mond, sage mir, wen ich werde ich haben zum Manne hier“. Der Mann, der einem in der darauffolgenden Nacht im Traum erscheint, wird der Zukünftige sein
- Wenn beim zunehmenden Mond ein Stern zu sehen ist, soll dies einen baldigen Brand in der Gegend ankündigen
- Es gibt diverse Wettervorhersagen zu ihm, wie die Wetteränderung zum Neumond. Ebenfalls soll der abnehmende Mond den Regen bringen und auch ein eher blass sowie gelblich scheinender Mond soll bringt Nässe. Wenn es nachdem 3. oder je nach Vorstellung am 4. und 5. Tag nach dem Neumond windig ist, beliebt es während des Mondzyklus auch so
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Beim Wunsch, mehr zu wiegen half der Mond auch weiter. Man musste bis zum zunehmenden Mond warten, da der wachsende Mond auch wieder die Gewichtszunahme begünstigen sollte. Wenn die Mondphase da war galt folgendes:
„Wen ein Mensch oder Vieh schweidt,
so gib ihm nein leis (neun Läuse) ein,
drei auf einen bissen brott am dag,
da der man (Mond) drey dag alt ist“Hier wurde die Kraft des Mondes zusammen mit der Kraft von Tieren gebündelt. Die 9 als Ergebnis von 3x3 hat ebenfalls eine magische Bedeutung
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