Der Feuermann ist ein dämonisches Wesen, dessen Legenden über Mitteleuropa verbreitet wurden. Hier ein paar Informationen zu ihm:
- Sein Element ist das Feuer. Deswegen werden diverse Geistererscheinungen, welche etwas mit Feuer zu tun hatten, unter Erscheinungen vom Feuermann zusammengefasst
- Er wird in verschiedenen Formen beschrieben, wie als ein brennendes und glühendes Gerippe, als eine humanoide Gestalt in schwarz mit einer Feuersäule oder auch als ein Reiter in Flammen. Ebenfalls wurde er auch schon als eine Art Feuerkugel dargestellt
- Der Geschichtsschreiber Renward Cysat aus den 16. Jahrhundert erwähnt ihn in seinen Aufzeichnungen. In der Schweiz soll der dort als Züslern bekannter Feuermann am Luzerner See gewesen sein. Denn dort habe Cysat ihn gesehen. Bei dieser Begegnung wurde er als Gerippe beschrieben: “das Füwr durch den Lyb, durch die Sytten, Rippen, Augen, Mund, Nase und Oren usschlahe“
- Das Feuer ist eine Anspielung an das Fegefeuer und zeigt dadurch, dass der Feuermann einen christlichen Ursprung hat. Denn es wurde gesagt, dass büßende Seelen zu einem Feuermann werden. Demnach konnten Menschen, die nach damaligen christlichen Vorstellungen in Sünde gelebt haben zu einen dieser Wesen verwandeln. Dabei ist je nach Quelle unterschiedlich, ob die Seelen nur eine bestimmte Zeit Buße tun mussten oder für immer dazu verdammt wurden.
- „Krämer mit falschen Maß und Gewicht, betrügerische Waisenpfleger, unredliche Verwalter, Urkundenfälscher, Meineidige, gewalttätige Vögte und Amtleute, ungerechte Richter, hartherzige Kaufleute, Felddiebe, Brandstifter, Streitsüchtige, diebische Glöckner, Kirchen- und Kreuzholzschänder, Totenschläger, Selbst- und Doppelmörder, reuelose Hingerichtete, alle, denen ein Fluch in das Grab nachfolgt,“ so aus den Freudenthal aus dem Jahr 1931. Es zeigt sich die breiten Möglichkeiten, wie man nach dem Tod zu einem Feuermann wurde. Die Nennung der Kreuzholzschänder zeigen wieder die christliche Färbung auf, da es hier um die Abstrafung jener geht, die das Kreuz als Symbol Gottes beschmutz haben sollen. Ebenfalls zeigt sich die Bestrafung, wenn man sich selbst das Leben nimmt. Eine Strafe für diese Seelen kommt in verschiedenen Annahmen vor. So gibt es verschiedene Vorstellungen von jenen auf ewig verdammte Seelen, die selbst kurz vorm Tod reuelos waren. Generell zeigt die Aufzählung gut, dass vor allem die Taten bestraft werden, welche auf sündiges Leben hinweisen
- Um Erlöst zu werden, soll ein Feuermann sich Menschen gegenüber höflich benehmen. Das Licht durch sein Feuer soll er nutzten, um ihnen den Weg zu leuchten. Wenn man zu ihm „Vergelt´s Gott“ sprach, könne er dadurch erlöst werden. Allerdings kann er das nicht selber zu sich sagen, es muss von einen Menschen kommen
- Nach einer Sage aus dem Jahr 1120 aus der Sächsischen Weltchronik wird seine Sichtung von zwei Wächtern von zwei benachbarten Burgen bezeugt. Diese beiden Männer sollen einen Mann gesehen haben, der zwischen den beiden Burgen hin und her ritt, aber dabei wie eine Fackel brannte. Das soll seine erste schriftliche Nennung sein
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