Seestier

In vielen Legenden und Sagen gibt es ein dämonisches Wesen in der Gestalt eines Stiers. Er wird auch Seestiere  oder Seebulle genannt und hat seinen Lebensraum unter Wasser. Die Hörner gehören, wie beim herkömmlichen Stier, zu seinem Erkennungsmerkmal. In manchen Versionen besitzt er auch mehrere.  Sein Verhalten wird als furchtbar beschrieben und er soll wie ein Ungeheuer wüten.  Dabei gibt es auch Legenden, welche ihn nicht als ein durch und durch bösartiges Wesen darstellen.

Durch aufsteigende Luftblasen  und Wasserperlen erkennt man, ob so ein Stier im Wasser ist. Im Winter soll man durch die gefrorene Wasseroberfläche hindurch seine Rufe hören können.  Man sagt sich, dass er aus dem Wasser auftaucht, um Menschen mit sich in die Tiefe zu ziehen. Auch soll er durch Trinklöchern im Eis durchbrechen können. Im niederdeutschen Gebiet  gibt es neben den Stier, die Version, dass es ein Wasserdämon als der Gestalt eines Pferdes auftaucht. Beide Varianten verbindet die Annahme, dass sich die dämonischen Wesen unter den jeweiligen Tierherden mischen.  Damit können sie noch näher an den Menschen herankommen.

 

 

Der Ursprung dieser Legenden ist eine Warnung. Sie sollen die Menschen davor warnen, sich dem Wasser zu nähern. Die Annahme, dass sie einen in die Tiefe ziehen können, spiegelt sie Sorge vorm Ertrinken wieder. Sicherlich können das Auftretet von Wasserblasen und die vermeintlichen Rufe unterm Eis durch natürliche Erklärungen gelöst werden. Letzteres kann beispielweise das knacken des Eises selber sein. Ähnlich wie bei den Kinderschreckgestalten soll durch das Weitertragen dennoch  als eine Abschreckung erwirken. 

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