Das Richtschwert wird auch als Henkerschwert bezeichnet. Letztere Bezeichnung gibt schon einen Hinweis, wofür das Schwert genutzt wurde: Mit ihm wurden vom 13. bis 19 .Jahrhundert hindurch Enthauptungen durchgeführt.
Das Schwert ist im wahrsten Sinne des Wortes das Letzte, womit die baldigen Enthaupteten in Berührung kommen. Dieser Umstand und die Tatsache, dass das Schwert durch die Hinrichtung mit dem Blut der Menschen in Kontakt bekommt, geben ihm eine besondere Rolle. Man sagte sich, dass die Richtschwerter dadurch eine mächtige Waffe im Kampf werden würden. Neben der Kraft im Krampf, sollen sie auch Heilkräfte bekommen. Da es aber als unreine Waffe galt, wurde es aber nie als legitime bzw. als offizielle Waffe geführt. Wie auch der Beruf des Schafsrichters, galt ebenfalls sein Werkzeug zur Vollstreckung der Enthauptung gleichermaßen als unrein. Das Nachsagen der Unreinheit, hatten viele Gegenstände oder auch Personengruppen, die etwas mit den Tod zu tun hatten.
Dennoch wurden ihm kuriose magische Kräfte nachgesagt, welche sogar drohendes Unheil abwenden sollten. Eine Vorstellung besagt beispielsweise, dass ein Kind, welches aufrecht gekehrtem Gesicht zu Welt kam, straffällig werden wird. Um dieses Schicksal doch noch abzuwenden, soll ein Schafsrichter mit einem Richtschwert das Kind blutig ritzten. Hier liegt dabei die Betonung auf das Ritzen.
Ebenfalls soll ein Richtschwert von sich aus Zeichen geben. Dies macht das Schwert dann, wenn es wieder neue Opfer braucht, um seine Kräfte behalten zu können. Ein Beispiel für diese Vorstellung ist das Zittern der Schwerter. Je näher eine geplante Hinrichtung kommt, desto stärker und länger soll es zittern.
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