Vorstellungen die mit Verstorbenen zusammenhängen:
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Die Stecknadel aus einen Leichentuch soll einen vor Furcht bewahren
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Verdammte erkannte man daran, wenn eine Distel auf ihren Grab wuchs. Man ging auch davon aus, dass sich der Verdammte in einen Raben verwandelt hat
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Wenn man sich morgens nicht die Hände wäscht, läuft Gefahr, von einem bösen Geist verfolgt zu werden
- Aus alten Sargnägeln kann man wirksame Zahnstocher gegen Zahnschmerzen herstellen
- Wer schlecht schlief, sollte ein Knochen aus den Beinhaus eines Friedhofes unter dem Kopfkissen legen
- Man sagte sich, dass der Tote sich rächen wird, wenn man schlecht von ihm sprechen würde
- Man wusch den Toten recht bald nach den Eintritt des Todes, weil man glaubte, dass seine Seele sonst ruhelos bleiben würde
- Ein Abbild eines Wolfes auf einen Grabstein soll verhindern, dass der Tote als Wiedergänger zurückkommt
- Wer bei einer Beerdigung an Blumen bzw an einen Blumenkranz riecht, wird seinen Geruchssinn verlieren
- Muschelketten schützen vor bösen Geistern sowie vorm bösen Blick
Vorstellungen über übernatürliche Wesen und Vorzeichen:
Vorstellungen über einen selber und andere Menschen:
Vorstellungen über Tiere:
- Tauwetter kommt, wenn Spinnen im Haus ihr Netz in der Nähe eines Fensters spinnen
- Wenn Möwen ans Land fliegen, wird bald der Sturm kommen
- Der Schrei des Hahn am Morgen kündigt den Morgen an und beendet somit die Herrschaft der Dämonen in der Nacht
- Wem das Knie öfters juckt, ist besonders schnell eifersüchtig
- Eine ins Haus fliegende Hummel kündigt für die Bewohner Armut an
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Der Ruf des Spechts kündigt schlechtes Wetter an
Vorstellungen aus der Natur und den Mond:
- Erfrorene Glieder soll man mit Umschlägen aus Erdbeeren wieder heilen können
- Ein Komet am Himmel kündigt entweder eine Epidemie oder eine Hungersnot an
- Wer vorm Vollmond dreimal einen Knicks machte oder dreimal den Hut zog, würde einen Schutz vor Unheil bis zum nächsten Vollmond erhalten
- Wer in der Phase des zunehmenden Mondes umzog, wird Glück in der neuen Wohnung haben
- Wenn der Weißdorn viele Früchte trug, stand ein harter Winter bevor
- Tulpen und andere blühende Zwiebelgewächse würden den Tod bringen, wenn man sie über Nacht im Schlafzimmer stehen hat
- Wer durch einen Brombeerstrauch kriecht, soll sich vor Krankheiten und Verzauberungen schützen
- Wer eine ungerade Anzahl von Kaffeebohnen zerbiss und schluckte, würde sein Sodbrennen wieder loswerden
- Je stärker eine Pflanze roch, desto stärker können sie einen vor bösen Geistern schützen – hier sind Beispiele: Salbei, Kamellie, Baldrian, Dill
Vorstellungen über Wochentage:
- Wer am Montag etwas an jemand verleiht, würde seinen Segen bzw. seinen Schutz weggeben
- So wie man sich am Montagmorgen fühlt , so wird man sich auch überwiegend die ganze Woche über fühlen
- Wer an einem Samstag geboren wurde, soll besonderes hellsichtig sein
Vorstellungen aus den Haushalt:
- Goldschmuck galt als eines der wirksamsten Schutzmittel gegen Krankheiten und auch gegen böse Geister
- Wer den Tisch mit den Besen säuberte, würde dadurch ansteckende Krankheiten ins Haus holen
- Wer Schaum am Rand der Kaffeetasse hat, wird einen früheren Tod haben
- Wer viel Kaffeesatz in der Tasse hatte, wird bald viele Tränen vergießen
- Zerspringt Glas oder ähnliches wie ein Fenster oder auch eine Flasche, so kündigt sich Unheil an wie den Tod eines Verwanden.
- Wer mit einem gesprungenen Glas anstößt, kündigt einen Bruch mit der Person hervor, mit der man angestoßen hat
- Wer unschöne Erlebnisse vergessen will, soll, sobald diese wieder in die Erinnerung kommen, eine Pantoffel (bzw. einen Hausschuh) über seinen Kopf nach hinten werfen. Durch diese
Aktion soll der Betroffene es vergessen
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Wenn ein Spiegel bzw. ein
Bild auf den Boden fiel, war dies ein Vorzeichen, dass bald ein Bewohner im Haus sterben wird
- Wenn das Tischtuch verkehrt herum auf den Tisch lag, werden die Gäste nicht satt werden
- Wolle soll eine reinigende Wirkung haben und sogar Sünden aufsaugen können
Vorstellungen über Ausrufe:
- Der Ausruf „toi,toi,toi“ soll eine Anrufung an das Glück sein oder auch einen glücklichen Zufall vor der Zerstörung beschützten
- Wenn alle beteiligte Trinker beim Anstoßen „Prosit“ sagen, soll dadurch die Gesundheit und das Glück aller Beteiligten gestärkt werden
- Der Ausruf „Hals- und Beinbruch“ ist bekannt. Da man das Glück des Reisenden bzw der Reisenden nicht vertreiben wollte, wünschte man keine gute Reise, sondern das Gegenteil
- Wer seinen nackten Hintern zeigte oder den bekannten Ausruf „Du kannst mir den Arsch lecken“ tätigt, schützte sich vor den bösen Blick, den man von denjenigen bekommt, den man sein Hinterteil
zeigt oder den Spruch zuruft
Hier ein paar Vorstellungen speziell um Silvester und Neujahr:
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Ein Gähnen ist ein gutes Zeichen für das kommende Jahr
- Wer um Punkt 0 Uhr dreimal seinen Namen ruft, soll sich selber sehen können. Tut man dies alleine auf einen Kirchenplatz soll was schlimmes passieren
- Wer in der Neujahrsnacht eine Sternschnuppe sieht wird in diesem Jahr entweder schwerkrank oder stirbt
- Wer zwischen 11 und 0 Uhr draußen steht und dann einen Kreis um sich zog, soll sein Schicksal gezeigt bekommen
- Auch wer ein Immergrünes Blatt bei sich hat, soll in der Silvesternacht sein Schicksal gezeigt bekommen
- Wer in der Silvesternacht rausgeht und im Himmel einen golden Sarg sah, würde im kommenden Jahr sterben
- Ein Strick würde das Leid in das kommende Jahr mit hineintragen
- Wenn am Neujahr eine Beerdigung stattfand, sollen in diesen Jahr 12 Ehepaare durch den Tod geschieden werden
- Wenn man das letzte Brot in der Nacht aß, wird es im kommenden Jahr im Haushalt Mangelware sein
- Erfriert ein Tier im Haus, soll in diesen Jahr ein Familienmitglied sterben
- Wenn es am Neujahrstag windig ist, wird die Obsternte reichlich sein
- Wer am Neujahrstag einen Totengräber sah, sah dies als schlechtes Omen für das neue Jahr
Nun eine kleine Abweichung zu den vorherigen Auflistungen und zwar stelle ich im Folgenden nur
Vorstellungen vor, die im Jahr 1835 von Jacob Grimm, den ältesten der beiden Brüder Grimm,
erstmalig niedergeschrieben wurden:
- Wer Spinnen tötet, wird Unheil erfahren
- Wer den Tisch deckt und kein Brot für die Gäste bzw. für die Familienmitglieder hinstellt, lockt Unheil für sich selber an
- Bei einem kleinen Kind soll zuerst die Mutter die Nägel schneiden, ansonsten würde das Kind zukünftig anfangen zu stehlen
- Wer in der Nacht in den Spiegel schaut, dem kann der Teufel im Spiegel erscheinen
- Wer Salz verschüttet und wieder zurück füllen möchte, wird ein Unglück erleben
- Wer eine Katze schadet oder sogar tötet, wird großes Unglück erhalten
- Wenn ein kleines Kind in den Keller geht, wird es unfruchtbar werden
- Wenn eine Schwangere über ein Grab geht, wird ihr ungeborenes Kind sterben
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Kinder, die
während ihrer Taufe schreien und weinen, werden früh sterben
- Wer in den Raunächten Erbsen, Linsen und Bohnen aß, soll im kommenden Jahr die Krätze bekommen
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Wer das Brot
isst, von den bereits ein Anderer abgebissen hat, wird sein Feind werden
- Wenn eine Elster vor einem Krankenhaus am Nachmittag sitzt und du sieht sie von hinten, während sie ihren Ruf tätigt, ist das ein schlechtes Omen für dich
Das Kopfkissen
Selbst das Kopfkissen hat einen Platz im Bereich des Aberglaubens:
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Kindern legte
man beispielsweise eine Fidel darunter, damit sie schlau und fromm werden würden
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Einen Sterbende
zog man es langsam weg, damit er in Ruhe in den Tod schlafen konnte
- Wenn eine Falte es Kopfkissenbezuges nach außen schlägt, soll man nicht einschlafen können
- Wer eine Ecke einschlägt und dabei negative Gedanken an eine bestimmte Person hat, soll diese eine unruhige Nacht habe