Vorstellungen die mit Verstorbenen zusammenhängen:

  •      Die Stecknadel aus einen Leichentuch soll einen vor Furcht bewahren

  •      Verdammte erkannte man daran, wenn eine Distel auf ihren Grab wuchs. Man ging auch davon aus, dass sich der Verdammte in einen Raben verwandelt hat

  •      Wenn man sich morgens nicht die Hände wäscht, läuft Gefahr, von einem bösen Geist verfolgt zu werden

  • Aus alten Sargnägeln kann man wirksame Zahnstocher gegen Zahnschmerzen herstellen
  • Wer schlecht schlief, sollte ein Knochen aus den Beinhaus eines Friedhofes unter dem Kopfkissen legen
  • Man sagte sich, dass der Tote sich rächen wird, wenn man schlecht von ihm sprechen würde
  • Man wusch den Toten recht bald nach den Eintritt des Todes, weil man glaubte, dass seine Seele sonst ruhelos bleiben würde
  • Ein Abbild eines Wolfes auf einen Grabstein soll verhindern, dass der Tote als Wiedergänger zurückkommt
  • Wer bei einer Beerdigung an Blumen bzw an einen Blumenkranz riecht, wird seinen Geruchssinn verlieren
  •  Muschelketten schützen vor bösen Geistern sowie vorm bösen Blick

Vorstellungen über übernatürliche Wesen und Vorzeichen:

  • Man trug  immer Salz bei sich, um sich vor Dämonen zu schützten. Früher dachte man, dass Dämonen auch tags- und nicht nur nachtsüber erscheinen können
  • Montag und Freitag sind Unglückstage für einen Umzug
  •     Wer im Mondlicht tanzt, ruft Geister herbei

  • Man hielt sich die Hand vorm Mund, damit kein böser Geist durch den Mund in den Körper eindringen kann
  • Türenknarren soll ein Vorzeichen für schlimme Ereignisse sein
  • Wer seinem Kind ein Hufeisen in die Wiege legt, der schützt es vor bösen Geistern und vor Krankheiten
  • Wer sein Hemd und seine Strümpfe (bzw. seine Socken) verkehrt herum trägt schützt sich vor bösen Verzauberungen
  • Die Zahl 5 gilt als vollkommende Zahl und soll deshalb vor Unheil schützten

Vorstellungen über einen selber und andere Menschen:

  • Wenn man seinen Doppelgänger sah, erfährt man Glück – aber dieser Doppelgänger muss vom anderen Geschlecht sei 
  •      Wer mit dem Mantel beim Abschied hängen bliebt, wird wiederkommen 

  • Mit einer roten Koralle um den Hals, soll man die Melancholie fern halten können
  • Wer einen Trink mit einem Messer umrührt, soll Schmerzen am Körper bekommen
  • Wenn sich mehrere Personen gleichzeitig verabschieden ist darauf zu achten, dass sich die Arme nicht überkreuzen. Wenn es doch passiert ist es ein Zeichen, dass bald jemand aus der Gruppe sterben wird
  • Wenn ein Liebespaar sich gegenseitig Seife schenkt, werden sie sich bald trennen
  • Wer neugierig ist, würde kein langes Leben führen. Die kurze Lebenszeit war als Strafe dafür anzusehen
  • Wenn mehrere Frauen zusammen standen und dabei Gerüchte über andere austauschen, wird als Strafe dafür bald darauf Regen kommen
  • Wer morgens rohes Sauerkraut isst, wird seine Kopfschmerzen los und beugt für den Tag auch vor diesen vor
  • Wenn am Vormittag das rechte Auge juckt, der wird was schönes sehen und wem das das linke Auge juckt, wird was unerfreuliches sehen
  • Wer sich die Schläfen mit Bärenfett einrieb, der wollte dadurch ein besseres Gedächtnis bekommen
  • Ein voller Bart soll den Träger Glück bringen
  • Wer sich zuerst in der Hochzeitsnacht ins Ehebett liegt, wird zuerst sterben (Bsp: Ehemann geht vor der Ehefrau ins Ehebett bedeutet, dass  er vor ihr sterben wird)
  •  Wer aus den Krankenhaus entlassen wird, sollte von dort keine Blumen mitnehmen. Wer dies tat, würde bald wieder im Krankenhaus liegen
  • Wer am Morgen als erste Person eine Nonne traf, hat den ganzen Tag über Unglück bzw. Misserfolge
  • Wer am Morgen als erste Person einen Schornsteinfeger traf, hat den ganzen Tag über Glück
  •  Wer die Finger knacken kann, hat auch Verehrer. Die Anzahl der Verehrer ist die gleiche Anzahl von Fingern die du „knacken“ kannst (Bsp. 3x Fingerknacken= 3x Verehrer)
  • Wer am Weihnachtsabend Knödel aß, sicherte sich Wohlstand sowie Gesundheit und wehrt Kopfschmerzen ab
  • Wenn ein Kind vor der Taufe Geld sah, wurde es als Erwachsender habgierig werden
  • Wer ein Amethyst am Finger trug, soll sich vor Trunkenheit schützen können
  • Wer am Heiligen Abend einen Fischkopf aß, wurde verrückt
  • Verschütteter Wein kündigt Freude an und verschüttetes Wasser wiederum kündigt Trauer an
  • Autofahrer geben ihren Autos Kosenamen, um sich so vor Unglücke zu schützten. Man sagt sich, dass man das Auto mit einen Kosenamen zu einen geflügelten Wesen macht
  • Wer sein Hemd kopfüber aussieht und dann wieder verkehrt herum anzieht, soll vor physischen Schaden geschützt sein
  • Wer mit den Fingern auf den Tisch trommelte, soll eine Notlage herbeirufen
  • Der selbst gemachte Käse von untreuen Eheleuten, soll schneller schlecht werden, als dieser von treuen Ehepartnern
  • Wer sich mit jemanden aussöhnen will, soll was Türkises tragen. Die Farbe Türkis soll die Wirkung haben, wieder Frieden schaffen zu können

 

Vorstellungen über Tiere:

  • Tauwetter kommt, wenn Spinnen im Haus ihr Netz in der Nähe eines Fensters spinnen
  • Wenn Möwen ans Land fliegen, wird bald der Sturm kommen
  • Der Schrei des Hahn am Morgen kündigt den Morgen an und beendet somit die Herrschaft der Dämonen in der Nacht
  • Wem das Knie öfters juckt, ist besonders schnell eifersüchtig
  • Eine ins Haus fliegende Hummel kündigt für die Bewohner Armut an
  • Der Ruf des Spechts kündigt schlechtes Wetter an

 

Vorstellungen aus der Natur und den Mond:

  • Erfrorene Glieder soll man mit Umschlägen aus Erdbeeren wieder heilen können
  • Ein Komet am Himmel kündigt entweder eine Epidemie oder eine Hungersnot an
  • Wer vorm Vollmond dreimal einen Knicks machte oder dreimal den Hut zog, würde einen Schutz vor Unheil bis zum nächsten Vollmond erhalten
  • Wer in der Phase des zunehmenden Mondes umzog, wird Glück in der neuen Wohnung haben
  • Wenn der Weißdorn viele Früchte trug, stand ein harter Winter bevor
  • Tulpen und andere blühende Zwiebelgewächse würden den Tod bringen, wenn man sie über Nacht im Schlafzimmer stehen hat
  • Wer durch einen Brombeerstrauch kriecht,  soll sich vor Krankheiten und Verzauberungen schützen
  • Wer eine ungerade Anzahl von Kaffeebohnen zerbiss und schluckte, würde sein Sodbrennen wieder loswerden
  • Je stärker eine Pflanze roch, desto stärker können sie einen vor bösen Geistern schützen – hier sind Beispiele: Salbei, Kamellie, Baldrian, Dill

Vorstellungen über Wochentage:

  •  Wer am Montag etwas an jemand verleiht, würde seinen Segen bzw. seinen Schutz weggeben
  •  So wie man sich am Montagmorgen  fühlt , so wird man sich auch überwiegend die ganze Woche über fühlen
  • Wer an einem Samstag geboren wurde, soll besonderes hellsichtig sein

Vorstellungen aus den Haushalt:

  • Goldschmuck galt als eines der wirksamsten Schutzmittel gegen Krankheiten und auch gegen böse Geister
  • Wer den Tisch mit den Besen säuberte, würde dadurch ansteckende Krankheiten ins Haus holen
  • Wer Schaum am Rand der Kaffeetasse hat, wird einen früheren Tod haben
  • Wer viel Kaffeesatz in der Tasse hatte, wird bald viele Tränen vergießen  
  • Zerspringt Glas oder ähnliches wie ein Fenster oder auch eine Flasche, so kündigt sich Unheil an wie den Tod eines Verwanden.
  • Wer mit einem gesprungenen Glas anstößt, kündigt einen Bruch mit der Person hervor, mit der man angestoßen hat
  • Wer unschöne Erlebnisse vergessen will, soll, sobald diese wieder in die Erinnerung kommen, eine Pantoffel (bzw. einen Hausschuh) über seinen  Kopf nach hinten werfen. Durch diese Aktion soll der Betroffene es vergessen
  •  Wenn ein Spiegel bzw. ein Bild auf den Boden fiel, war dies ein Vorzeichen, dass bald ein Bewohner im Haus sterben wird
  • Wenn das Tischtuch verkehrt herum auf den Tisch lag, werden die Gäste nicht satt werden
  • Wolle soll eine reinigende Wirkung haben und sogar Sünden aufsaugen können

Vorstellungen über Ausrufe:

  • Der Ausruf „toi,toi,toi“ soll eine Anrufung an das Glück sein oder auch einen glücklichen Zufall vor der Zerstörung beschützten
  • Wenn alle beteiligte Trinker beim Anstoßen „Prosit“ sagen, soll dadurch  die Gesundheit und das Glück aller Beteiligten gestärkt werden
  • Der Ausruf „Hals- und Beinbruch“ ist bekannt. Da man das Glück des Reisenden bzw der Reisenden nicht vertreiben wollte, wünschte man keine gute Reise, sondern das Gegenteil
  • Wer seinen nackten Hintern zeigte oder den bekannten Ausruf „Du kannst mir den Arsch lecken“ tätigt, schützte sich vor den bösen Blick, den man von denjenigen bekommt, den man sein Hinterteil zeigt oder den Spruch zuruft

 

Hier ein paar Vorstellungen speziell um Silvester und Neujahr:

  • Ein Gähnen ist ein gutes Zeichen für das kommende Jahr
  •  Wer um Punkt 0 Uhr dreimal seinen Namen ruft, soll sich selber sehen können. Tut man dies alleine auf einen Kirchenplatz soll was schlimmes passieren
  • Wer in der Neujahrsnacht eine Sternschnuppe sieht wird in diesem Jahr entweder schwerkrank oder stirbt
  • Wer zwischen 11 und 0 Uhr draußen steht und dann einen Kreis um sich zog, soll sein Schicksal gezeigt bekommen
  • Auch wer ein Immergrünes Blatt bei sich hat, soll in der Silvesternacht sein Schicksal gezeigt bekommen
  • Wer in der Silvesternacht rausgeht und im Himmel einen golden Sarg sah, würde im kommenden Jahr sterben
  •  Ein Strick würde das Leid in das kommende Jahr mit hineintragen
  •  Wenn am Neujahr eine Beerdigung stattfand, sollen in diesen Jahr 12 Ehepaare durch den Tod geschieden werden
  • Wenn man das letzte Brot in der Nacht aß, wird es im kommenden Jahr im Haushalt Mangelware sein
  •  Erfriert ein Tier im Haus, soll in diesen Jahr ein Familienmitglied sterben
  • Wenn es am Neujahrstag windig ist, wird die Obsternte reichlich sein
  • Wer am Neujahrstag einen Totengräber sah, sah dies als schlechtes Omen für das neue Jahr

 

     Nun eine kleine Abweichung zu den vorherigen Auflistungen  und zwar stelle ich im Folgenden nur

     Vorstellungen vor, die im Jahr 1835 von Jacob Grimm, den ältesten der beiden Brüder Grimm,

     erstmalig niedergeschrieben wurden: 

  • Wer Spinnen tötet, wird Unheil erfahren
  • Wer den Tisch deckt und kein Brot für die Gäste bzw. für die Familienmitglieder hinstellt, lockt Unheil für sich selber an
  • Bei einem kleinen Kind soll zuerst die Mutter die Nägel  schneiden, ansonsten würde das Kind zukünftig anfangen zu stehlen
  • Wer in der Nacht in den Spiegel schaut, dem kann der Teufel im Spiegel erscheinen
  • Wer Salz verschüttet und wieder zurück füllen möchte, wird ein Unglück erleben
  • Wer eine Katze schadet oder sogar tötet, wird großes Unglück erhalten
  • Wenn ein kleines Kind in den Keller geht, wird es unfruchtbar werden
  • Wenn eine Schwangere über ein Grab geht, wird ihr ungeborenes Kind sterben
  •  Kinder, die während ihrer Taufe schreien und weinen, werden früh sterben
  • Wer in den Raunächten Erbsen, Linsen und Bohnen aß, soll im kommenden Jahr die Krätze bekommen
  •  Wer das Brot isst, von den bereits ein Anderer abgebissen hat, wird sein Feind werden
  • Wenn eine Elster vor einem Krankenhaus am Nachmittag sitzt und du sieht sie von hinten, während sie ihren Ruf tätigt, ist das ein schlechtes Omen für dich

Das Kopfkissen

Selbst das Kopfkissen hat einen Platz im Bereich des Aberglaubens:

  •  Kindern legte man beispielsweise eine Fidel darunter, damit sie schlau und fromm werden würden
  •  Einen Sterbende zog man es langsam weg, damit er in Ruhe in den Tod schlafen  konnte
  • Wenn eine Falte es Kopfkissenbezuges nach außen schlägt, soll man nicht einschlafen können
  • Wer eine Ecke einschlägt und dabei negative Gedanken an eine bestimmte Person hat, soll diese eine unruhige Nacht habe