Mythen und (urbane) Legenden

Die neuste Legende:

Kalter Schauer

Wer kennt es nicht: Du sitzt an deinem Schreibtisch oder liegst im Bett und plötzlich läuft dir ein kalter Schauer über den Rücken.

 

 

 

Instinktiv schüttest du dich oder reibst dir vielleicht kurz über die Arme. Vielleicht schaut du auch, ob die Fenster geschlossen sind und vielleicht schaust du dann weiter – einmal nach rechts, einmal nach links, einmal hinter dir und nur um sicher zu gehen, auch einmal nach vorne. Danach kannst du dich wieder auf deine eigentliche Tätigkeit konzentrieren. Vielleicht spürst dann dennoch den starken Drang, nach unten zu schauen und prüfst, ob unter dir was sein könnte.

 

Guter Tipp: Schaue nicht nach oben, sie werden ziemlich ungehalten, wenn jemand sie entdeckt. 

 

Legenden aus Deutschland:

Der Finstermann

Der Finstermann ist eine der diversen Varianten von der Figur des Schwarzen Mannes und stammt aus Deutschland.

 

Im Raum Bayern lauert er in dichten Wäldern. Er erscheint in der Regel in der Nacht und vor allem gerne in warmen Sommernächten. Seine rot glühenden Augen in der Dunkelheit, zeigt sein Gegenüber eindeutig seine Anwesenheit. In den Zeugenberichten wird er als ein großes humanoides Wesen beschrieben, welches komplett schwarz sein soll. Die Atmosphäre um ihn herum soll düster sowie drückend auf sein Gegenüber wirken. Alle die ihm begegnet sind bekamen Angstzustände oder sogar Panikattacken.

 

Laut eines Berichts, musste eine Frau sogar Beruhigungstabletten einnehmen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Bislang gab es keine Berichte über Gewalttaten. Seine Opfer mussten eher die psychische Stabilität wiederfinden.

 

 

Einhornhöhle 

 

Man sagt sich, dass früher eine alte sowie weise Frau in der Scharzfelder Steinkirche lebte. Sie war recht bekannt, da sie jedem mit einem Rat weiterhalf, die sie aufsuchten. Aber ihr Ruf half ihr nicht, als sie aus ihrer Höhle verjagt wurde. Denn ein in schwarz gekleideter Mönch und manche fränkische Krieger wollten sie dort nicht mehr haben, da sie den christlichen Glauben verehrten und die Frau dies nicht tat.

 

Auch wenn auf den ersten Blick nicht so aussah, war sie aber nicht allein gewesen. Auf der Flucht bekam sie einen Helfer. Dieser Helfer war nicht irgendwer, sondern ein mystischen Wesen, welches wir als Einhorn kennen.  Da der Mönch plötzlich und mit dem Auftauchen des Einhorns in einen Erdboden verschwand, konnte die Frau ihre Flucht erfolgreich beenden. Sie konnte den Brocken erreichen und sich dort einer Hexengemeinde anschließen. Dort konnte sie in Ruhe weiterleben.

 

Aber es geht noch weiter, da an der Stelle, in der der Mönch in ein Erdloch fiel noch was entdeckt wurde und zwar eine ganze Höhle. Um das helfende Wesen zu ehren, wurde sie Einhornhöhle genannt und ja, natürlich wurde da ebenso nach ihm gesucht. So sollen über Jahrhunderte hinweg dort nach dem Einhorn bzw. nach seinen Knochen gesucht wurden sein. Es ging so weit, dass gefälschte Knochenreste unterm Namen „Fossilius unicornis“ auf dem Markt verkauft wurden. Allerdings waren sämtliche vermeintliche Knochenfunde nur eine Fälschung gewesen damit die Verkäufer an das schnelle Geld kamen.

 

 

 

Teufelsbecken

 

Es soll in Goslar mal einen Brunnen gegeben haben. Das Besondere an ihm war seine sehr kunstvolle Gestaltung gewesen und sein Bronzebecken aus den 13. Jahrhundert. So soll er viele Jahre auf den Markplatz gestanden haben.  Aber seine Phrasierungen schreckten die Menschen ab, sich ihm zu nähern. Sie hatten nämlich Angst, da die Kunst des Brunnen die verschiedensten Tiere zeigte. Deswegen galt er als Brunnen des Teufels, denn nur dieser könnte so welche Tiere kennen und zeichnen. So sagte man sich, der Brunnen wurde von Hexen nach Goslar gebracht und würde original aus Gittelde stammen.

 

 

Da der Brunnen bestimmt dem Teufel gehören würde, könne man ihn dort natürlich beschwören. Dafür musst du nur dreimal gegen das Brunnenbecken schlagen. Auf Grund dieser Vorstellung wird das Becken ebenfalls Teufelsbecken genannt.

 

 

Der Teufelsturm von Goslar

 

Angeblich soll der Graf Siegfried von Blankenburg eines Tages sich nach Goslar aufgemacht haben. Dort wollte er den dortigen Einwohnern wohl das Vieh stehlen. Aber im Sinne der Gerechtigkeit wurde er gestellt und natürlich verhaftet. Seine Strafe war keine Haftstrafe. Er musste am nördlichen Teil der Stadtmauer einen Turm errichten lassen. Jedoch sparte er beim Projekte bei jeder möglichen Stelle, wie an gutem Material sowie an fähigen Arbeitern. Dieser Turm wird auch noch heutzutage Weberturm genannt. Den Graft von Goslar reichte dieses Bauwerke auf Grund dieser fast nicht vorhanden baulichen Qualität nicht aus. So ließ er den Grafen von Blankeburg nicht wieder frei. Erst musste dieses immer noch die gleichen Strafe leisten: Einen vernünftigen Turm erbauen lassen. So ließ er unter sehr vulgären Aussagen und Flüchen einen weiteren Turm bauen. Dieser zweite Turm nennt sich Teufelsturm. Seinen Namen erhielt er, weil der Blankenburger folgendes gesagt haben soll: „Soll in Teufels Namen noch ein Turm gebaut werden.“ Da gerade in der damaligen Zeit diese Aussage nicht gut ankam, ist wohl klar…

 

 

Eingemauert

 

Man sagt sich, dass in den Wänden der Harzburg ein Kind eingemauert wurde.  Das Kind wurde von seiner Mutter an die damalige Herzogin verkauft. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade mal drei Jahre alt und – was das Problem war –ein uneheliches Kind. Trotz nachfragen der Herzogin, ob die Mutter sich wirklich sicher sei, trat sie nicht vom Verkauf zurück. Sie soll auch nicht lange überlegt haben und gleich gierig nachdem Geld gegriffen haben. Dies brachte ihr noch eine Ohrfeige von der Herzogin ein, doch das änderte nichts mehr.

 

Das Kind wurde hinter der einzumauernden Wand ins Gemäuer gesetzt und erhielt noch als eine Art Ablenkung eine Semmel. Das Kind aß diese Semmel, während es nach und nach eingemauert wurde. Der letzte Stein soll das Guckloch geschlossen haben, wodurch das Kind noch wenigsten rausschauen konnte. Als dieses nun auch geschlossen wurde, soll es noch als letzte Worte gesagt haben: “Mama weg, Semmel weg, Guckloch weg“.

 

Hexen in der Faulenstraße

Man sagt sich, dass früher in der Faulenstraße in Bremen echte Hexen an einer langen Tafel zusammen gegessen haben sollen. Da sie laut sangen sowie lachten und ebenso laut musizierten, seien sie nicht von den Anwohnern zu überhören gewesen.

Du muss es dir so vorstellen, dass dies an eine lange Tischreihe entlang der Faulenstraße sich die magische Runde traf.

      

Bis heute soll man noch die Gelächter und die Gespräche hören, wenn man dort lang geht – aber dort ist natürlich keine lange Tischreihe mehr und auch wer in den Fenstern von den Gebäuden schaut, hat bislang keine Gesellschaft feiern gesehen. Woher die Geräusche kommen, ist somit unklar.

Ein armer Schäferjunge namens Fritz Schlagenteufel entdeckte an einen Morgen etwas, was sein Leben verändern würde: Ein kleines, aber dafür aus Silber gemachtes Glöckchen.

 

Das silberne Glöckchen

 

Dieses Glöckchen gehörte zu einem Zwerg, welcher diese verloren hat. Dieser war über diesen Verlust sehr betrübt und begann sie zu suchen, als er wieder nach gemachter Arbeit aus den Berg wegging– was eine Weile gedauert hat. Er ging zurück zum Schäferjungen und musste feststellen, dass dieser bereits umgezogen war. Er hörte aber von der Ferne das ihm bekannte Klingeln, als Schlagenteufel das Glöckchen klingelte.

 

Er versuchte als arme sowie alte Frau das Glöckchen den Schäferjungen abzuschwätzen, aber dieser ließ sich nur auf folgenden Deal ein: Glöckchen gegen einen weißen Zauberstab. Mit Letzterem konnte er sein Vieh schneller und mehr fetter bekommen als die der anderen Schäfer, weshalb er der Reichste in Rügen unter ihnen wurde. Man sagt sich, dass er sich sogar ein Rittergut gekauft haben soll – und dies ist auch das Ende dieser deutschen Erzählung.

 

 

Die erste Äbtissin

 

Die erste Äbtissin des Klosters Gernrode hieß Hathui, welche auch die Schwiegertochter des Stiftgründers Markgraf Gero war. Sie leitete ganze 55 Jahre dieses Kloster und schaffte es dennoch täglich zur gleichen Uhrzeit zu einem bestimmten Teich zu gehen. Durch die Anwesenheit von ihr wurde nach und nach der Teich mit heilenden Kräften versehen.  Dies sprach sich schnell rum, weswegen viele Kranke dahingingen. Dort wollte sie Heilung erlangen. So verging die Zeit und Hathui wurde selber schwer krank. Aber anstatt zum Teich zu gehen, erledige sie ihre Pflicht und ging zu einem Sterbenden. Dieser bat um Beistand, bis er einschlief und schließlich verstarb. So erledigte sie fromm ihre Aufgabe und starb im Kloster zur jener Stunde, zu der sie ansonsten zum Teich ging.

 

Sie erlitt einen Blutsturz und der Teich soll sich blutrot verfärbt haben. Nach einer gewissen Zeit verfärbte er sich erneut und wurde leuchten grün.

 

Der Glückstee

 

Die Werbung eines Produktes ist wesentlich – das würde bestimmt so manch ein Marketingexperte bestätigen. Dies wussten die Menschen aber auch schon früher. Darunter fällt auch ein Teehändler aus Berlin, welcher im 20. Jahrhundert lebte. Er wurde im Frühjahr 1908 wegen unlauteren Wettbewerbs bestraft. Was tat er? Er verkaufe einen bestimmten Tee, den er Glückstee nannte. Soweit so gut, aber leider bewarb er ihn als universelles Heilmittel gegen jedes mögliche Leiden.

 

Der Tee wurde auf seine Bestanteile untersucht und es kam raus, dass er fast nur aus Rainfarn bestand. Diese Pflanze wirkt zwar bei einer Förderung der Durchblutung und hilft gegen Ungeziefer, aber sie kann nicht gegen alles helfen. Auf Grund dessen wurde der Teehändler abgestraft für seinen falschen Werbeinhalt.

Rockertweible

Das Geisterwesen Rockertweible soll im Rockertwald, welcher im badischen Murgtal liegt, zusammen mit ihren Geisterhunden spuken. Sie erschrecken vor allem Jäger sowie Wanderer.

 

Manche geben an, sie als edel gekleidete Frau gesehen zu haben und manche wiederum sahen sie mit zerfetzten Sachen. Sie trägt ein großes Schlüsselbund mit sich und macht damit schwer ertragbare Geräusche. Mit ihrem Klopfen soll sie den Hörer dieser Laute ein fürchterliches Jahr ankündigen.

 

Man sagt sich, dass sie früher die Gräfin von Eberstein war, welche ihr Meineid über den Tod erfüllen will. 

 

Am Schloss Schlagenthin

Laut einer deutschen Sage soll bei der Brücke in der Nähe des Faulen Sees und des Schlosses Schlagenthin der Teufel um Mitternacht lauern. Vor ca 300 Jahren gaben verschiedene Zeugen an, ihn dort gesehen zu haben. Er erscheint als schwarze Gestalt mit glühenden rotem Augen und hat, neben Hörnern, auch lange Ohren. Die Brücke wurde wegen der großen Angst den Teufel begegnen zu können gemieden..

 

Das Ende dieser Begegnungen soll durch den Fang eines bereits vermissten schwarzen Ochsen gekommen sein. Der Bauer fing sein verloren gegangenes Tier ein, welches sich im Gebüsch bei der Brücke versteckte. 

 

Burg Plesse

 

Die Burg Plesse wurde im Mittelalter erbaut und steht in Niedersachsen – und sie spielt in so mancher deutscher Sage eine wichtige Rolle.

 

Die Sagen beginnen schon beim Bau, denn es soll ein Bauopfer gegeben haben – und zwar wurde ein Kind lebendig eingemauert, durch die ritualisierte Einsargung des Kindes soll Unglücke abgewehrt und die Burg uneinnehmbar gemacht werden. Ebenfalls sollen die Geister der stolzen Ritter die Burg immer noch bewachen. Diese sollen auch Schuld an den komischen Geräuschen sein, welche ab und an aus den Burgmauern kommen sollen. Natürlich gibt es auch Sagen darüber, dass das Kind für die Geräusche verantwortlich ist.

 

Die Burg ist heute ein Anlaufpunkt für Tourismus, bei ihrer Vermarktung werden auch gerne ihre Sagen verbreitet.

 

 

Hoa wief 

 

Hoa wief ist ein als mit als dämonisch Kräften beschriebener Totengeist. Der Ursprung des Wesens liegt in der Uckermark.

 

Vor ihr Dasein als Hoa wief war das Wesen eine lebende Frau, welche als Wirtschaftlerin tätig war. Eines Tages soll sie aus marginalen Gründen ein armes Mädchen getötet haben. Diese Tat verursachte viel Wut in der Gemeinschaft, in der sie lebte. Als Strafe wurde sie gehenkt. Da nun ihr verdammter Geist wieder zurückkehrte, gehört es zu auch zu den Wiederkehrer.

 

Hoa wief soll jenen, die nach einem Fest in Heu schliefen, die Füße sowie Köpfe lang ziehen. Die Füße mussten gleichlang wie alle Füße der dort schlafenden Menschen sein. Nach den Füßen sind die Köpfe dran und so zog sie auch diese auf die gleiche Länge. Dabei soll sie immer wieder „liek lang“ (meint: gleich lang) sagen. Sie zog immer wieder an den Füßen und den Köpfen im Wechsel bis die Menschen verstarben.

 

 

Kupfer und Nickel

 

Früher wollten manche Bergleute aus einen besonders schönen Material mit seiner wunderschönen Farbe Kupfer gewinnen. Allerdings wollte dies, trotz allen Bemühungen, nicht gelingen. Heute ist bekannt, dass es sich um Rotnickelkies handelte und es deswegen nicht funktionierte. Damals dachten sie es läge an den Berggeistern. Diese hätten mit ihrer Macht die Kupferherstellung verhindert.

 

Die Bergleute kamen immer wieder auf die Idee, dass ein Berggeist oder ein Bergkobold sein Unwesen treiben würde, wenn etwas seltsames vorfiel. Ähnliche Annahmen kommen aus verschiedenen Regionen. Beispielsweise glaubten frühere niederdeutsche Bauern, dass es Hausgeister gibt, die nur Schabernack im Kopf hätten. Früher nannten sie diese neckischen Hausgeister Nickel. In den Regionen um den Harz galt Nickel dadurch als ein eher liebevoll gemeintes Scheltwort für einen Menschen, der vorhat, jemanden neckisch reinzulegen. 

 

 

Gangfische

 

Der Bischof Gebhard von Konstanz fuhr eines Tages zum Kloster in Petershausen. Dabei nahm er als Transportmittel ein Schiff, welches keinen leichten Seegang hatte. Denn viele kleine Fische tummelten sich im Wasser und somit auch um das Schiff. Es waren so viele von ihnen, dass das Durchkommen für das Schiff kaum zu schaffen war. Um aber endlich an sein Ziel zu kommen, soll der Bischof folgende Worte gesprochen haben: “Gang Fisch!“. Nach seinen Worten verschwanden auch alle Fische und der Weg konnte ohne Probleme fortgesetzt werden.

 

Die kleinen Fische sind die Gangfische, die durch diese Sage ihren Namen bekommen haben sollen. Sie leben im Bodensee und gehören der Gattung Renken an. Ebenso haben sie eine Verwandtschaft zu den Felchen.

 

Hinweis: „Gang“ wird in der heutigen Umgangssprache mit „Gehe“ übersetzt und der Ausruf hieße demnach  „Gehe Fisch!“

 

Am Spinnjungfernkreuz

Laut dieser deutschen Legende gab es auf der Burg Reußenburg mal eine Spinnmagd, welche einen Pakt mit den Teufel geschlossen hatte. Sie tat dies, weil sie Hilfe brauchte, um schnell zum Bergschloss Sodenberg gelangen zu können. Dort arbeitete wiederum ein Knappe, der ihr Geliebter war. So ritt sie oft zu ihm, um ihre Sehnsucht zu stillen.

 

Als sie eines Abend nach ihren Besuch mit einem Bock zur Burg Reußenburg zurück ritt, wurde sie an einem Kreuzweg abgeschüttelt. Kreuzwege gelten als Orte, wo man eine gute Chance hat übernatürliche Wesen  zu begegnen – und unter diesen Wesen fällt auch der Teufel.  

So traf sie auf ihn und er wollte nun die Gegenleistung haben, nachdem sie schon so oft hin und her geritten war. Sie klammerte sich zwar mit ihrer ganzen Kraft an das Flurkreuz, welches als Kruzifix ausgestaltet war, aber der Teufel war mächtiger und zog sie zu ihm in die Hölle.

 

Angeblich soll das Kruzifix immer noch Kratzspuren von dieser Begegnung haben. Das Flurkreuz erhielt nach diesem Erlebnis den Namen Spinnjungfernkreuz.

 

Dieses Flurkreuz soll bekannt als Spinnjungfernkreuz in Unterfranken stehen, welches im Mitte des 16. Jahrhundert aufgestellt wurde.

Das Brodmännlein

Ein Mann ging nach einem langen Abend im Wirtshaus nun nach Hause. Da mittlerweile schon die Nacht angebrochen ist, war es dunkel und dazu war er alleine auf der Straße von Stettin unterwegs.

 

Plötzlich stand vor ihm ein kleines Männlein, welcher allerdings einen großen sowie schweren Sack mit sich trug. Dieses Männlein fragte den Mann, ob er Brot haben will. Der Angesprochene erschrak und lief auch vor lauter Schreck davon. Das Männlein wiederum lief ihn nach. So lief der Mann voran und das Männlein hinterher, bis sie ein bestimmtes Haus erreicht haben. Es war das Wohnhaus des Mannes gewesen. Nun stellte das Männlein wieder seine Frage von vorhin, doch auch dieses Mal erhielt er keine Antwort – und der Angesprochene lief stattdessen rein in das Haus.

 

Als er die Haustür geschlossen hatte, hörte er nur einen lauten Knall und danach Klirren. Als er die Tür öffnete, sah er aber weder das Männlein noch den Sack, den er bei sich trug.

 

Man sagt sich, dass der Mann den Brodmännlein begegnet ist, der immer ein Sack voller Gold und Silber bei sich trägt.

 

Kleine Anmerkungen:

  •  Im Original wurde das alte Wort Brot genutzt, was „Brod“ war
  • Es handelt es sich um eine deutsche Sage

 

 

Das Purzinigerle

 

Der Purzinigerle ist ein Fabelwesen aus Tirol und kann mit Rumpelstilzchen gleichgesetzt werden. Er stellt einen Ork da, der sich in die Gräfin von Tirol namens Similde verliebt hat. Je nach Version, wird er auch als zorniger Zwerg beschrieben.

 

Als der Graf von Tirol während der Jagd unerlaubt das Gebiet des Purinigele betrat, forderte dieser eine Entschädigung. Da er als sehr boshafter und vor allem als ein starker Waldmann landesweit bekannt war, wusste der Graf, dass er in große Probleme steckte, als er ihn wütend gemacht hatte – und das unerlaubte  Betreten seines Gebietes machte ihn sehr wütend. So kam es, dass die Gräfin ein Monat Zeit bekam, um alles wieder ungeschehen zu machen  und der einzige Weg war sich zu befreien und Macht über ihn zu bekommen war, seinen Namen zu erraten. Sie und der Graf suchten ihn in der letzten Nacht auf, versteckten sich, um nicht von ihm entdeckt zu werden. Sie wollten nicht noch mehr Zorn in ihm wecken und sich erst recht nicht vorstellen, was wäre, wenn er sie entdecken würde.

 

In der Nacht sowie vorm Ablauf der Frist hörten sie nun folgenden Reim:

 

"Siede, mein Hafele, plapper, mein Kraut,

's ist gut, daß die Frau Gräfin nit weiß,

daß ich Purzinigele heiß."

 

So erfuhren sie den richtigen Namen und die Gräfin wurde befreit.

 

Es gibt verschiedene Varianten von den Erzählungen über ihn, aber ihre Gemeinsamkeit ist es, dass der Name von ihm erraten werden musste.

Das Licht der Schwester

Auf eine der deutschen Halligen Inseln, um genauer zu sein in der Nähe des Ufers, lebte eine junge Frau namens Elke – alleine, da sie keinen Ehemann hatte, ihre Eltern verstorben waren und ihr Bruder als Seemann unterwegs war.

 

Da ihr nur noch ihr Bruder geblieben war, hoffte sie sehr, dass er gesund wieder nach Hause kommt. Sie versprach ihm vor seiner Abfahrt, dass sie jeden Abend mit einer Lampe am Fenster ihres Hause stehen wird. Dadurch sollte er auch den Weg zurückfinden. Dies war für sie wenigstens irgendwas, was sie tun konnte, um seine Rückkehr sicher stellen zu können. So tat sie dies jeden Abend und über Jahre hinweg. Selbst als alte Frau machte sie dies weiterhin und hoffte immer noch, dass er wieder käme.

 

Nach Jahren des Lichtes in der Nacht, war es eines Abend dunkel geblieben. Ihre Nachbarn waren erschrocken und rannten zum Elkes Haus. Da fanden sie Elke am Fenster sitzen und ihr Kopf ist in Richtung des Meeres gedreht. Als sie sich näherten und Elke nicht auf ihre Rufe reagierten bemerkten sie, dass sie tot war. Bis zum Schluss, hielt sie ihr Versprechen ein

Ein wahrer Scheintodvorfall

Als die medizinischen Standards noch nicht so hoch waren, kam es öfters zur Bestattung von Lebendigen. Jedoch kommt es auch noch in der heutigen Zeit dazu. Beispielsweise erwachte im Jahr 2015 eine ältere Dame in der Kühlhalle einer Leichenhalle auf - trotz bereits ausgestellten Totenschein  -   und brachte die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens einen großen Schock. Sie schaffen es noch für die Frau einen Notarzt zu rufen, welcher die Dame mit ins Krankenhaus brachte. Der Vorfall passierte in Gelsenkirchen.

Die Frau im Spiegel

In einer Villa bei der Gemeinde Meckenbeuren (Baden-Württemberg) soll es spuken. Im Gebäude soll die Ehefrau des damaligen Bürgermeisters ermordet wurden sein. Je nach Version, war der Bürgermeister sogar selbst der Mörder.

 

Nun ist es wie folgt:

  • Wenn du um 0 Uhr in der Villa sein solltest und auch noch in einen Spiegel schaust, wirst du zuerst die Frau sehen, wie sie als lebende Person aussah. Aber ihre Gestalt wird sich schnell wandeln. Nach ein paar Sekunden wirst du sie als Tote sehen
  • Laut Berichten, bezieht sich diese Legende auf einen bestimmten Spiegel. Dieser soll allerdings bereits zerstört sein

 

 

Der Jägerbursche

 

Da bestimmte Förster mit Freikugeln schossen, verlor ein Oberförster aus Herberg andauern seine Jägerbuschen. Der Grund war folgender: Diese Burschen wurden durch die Schüsse mit den Freikugel erschossen. So verlor er einen nachdem anderen.

 

Eines Tages kam ein neuer Jägerbursche und fragte, ob er beim Oberförster anfangen könnte. Dieser lehnte zuerst ab und erklärte auch warum. Trotz des Wissens über die Schicksale seiner Vorgänge, wollte der Bursche dennoch seine Anfrage nicht zurückziehen. Der Oberförster willigte dann doch ein und nahm ihn auf. Direkt am nächsten Tag gingen die Beiden in den Wald, wo bereits ein Förster mit einem Freischuss schoss. Jedoch hatte der Jägerbursche ungefähr vor zwanzig Schritten seinen Hut aufgestellt gehabt. Die Kugel landete somit nur in den Hut und nicht im Kopf des jungen Mannes. Da er nun selber die Freikugel hatte, nahm er diese, lud sie in sein Gewehr und schoss zurück. Er traf den Förster und dies war wohl eine  Lektion für die anderen Förster gewesen. Denn seit diesem Tag hat der Oberförster keine Jägerburschen mehr verloren.

Legenden über bestimmte Wesen:

Kelpie

Japan  hat den Kappa – und Großbritannien (vor allem die Schotten) hat den Kelpie.

Je nach  Quelle ist er ein Wassergeist oder Dämon, der in Seen und Flüssen lebt. Er zeigt sich den Menschen zunächst in der Gestalt eines Pferdes.  Sobald sich jemand auf ihn drauf setzt, wirft er ihn ins Wasser und verspeist ihn. Man sagt sich auch, dass derjenige, der es schafft den Kelpie mit einem (Braut-) Schleier oder Zaumzeug zu fangen, ihn als Diener bekommt.  Der Kelpie muss denjenigen dienen, der es schafft ihn so zu bändigen.

 

Hier noch ein paar Hinweise:

 

  • Um ihn bevor er zu schlägt erkennen zu können, hier ein Hinweis: Wenn er einen Menschen als Pferd erscheint, kann er auch mal einen Fischschwanz haben
  • In vielen Legenden läuft eine Begegnung wie folgt ab: Er verspricht in seiner Pferdegestalt einen Wanderer, dass er ihn sicher über den Fluss bzw. den See bringen würde. Sobald dieser einwilligte und der Wanderer auf ihn aufsteigt, wird er ihn ins Wasser schmeißen –und verspeisen
  • Viele Regionen haben Vorstellungen über Wassergeister bzw Wasserdämonen. Diese Wesen haben natürlich ihren eigenen Namen und Merkmale

 

Fossegrim

 

Der Fossegrim ist ein Wasserdämon bzw-geist aus dem skandinavischen Volksglauben. Er gehört zur Familie der männlichen Wassergeister namens Nöcken, welche im schwedischen auch Näcken genannt werden.

 

Er soll in der Form eines Jünglings auf einen Stein in der Mitte eines Flusses sitzen. Während der dort sitzt, spielt er Harfe. Wenn du ihm ein Opfer bringst, wird er dir beibringen Geige oder ein anderes Zupfinstrument, wie beispielsweise die Harfe, spielen zu können. Dennoch gilt er allgemein als gutmütig sowie harmlos und dadurch als ungefährlich für den Menschen.

 

Sein Namenbestandteil „fos“ ist aus den schwedischen mit Wasserfall abzuleiten. Auch kann es mit den nordischen „fors“, was ebenfalls Wasserfall bedeutet, abgeleitet werden.

 

 

Appossha

 

Appossha ist ein übernatürliches Wesen aus der japanischen Mythologie und zählt zu den Yōkai. Leuchtende Augen und ein abschreckendes Erscheinungsbild sollen das Wesen beschreiben. Seine Kleidung soll an die eines Arbeiters angelehnt sein.

 

Er lebt im Meer und kommt nur einmal im Jahr ans Festland, um Kinder als Opfer zu finden. Seine Opfer erschreckt er manchmal nur, aber manchmal fragt er sie, ob sie mit ihm kommen wollen – rein in das Meer. Auch soll es auch die Überlieferung geben, dass er jedes Haus besucht in denen Kinder leben. Die Kinder erschreckt er und erhält von den Eltern als Dank ein Geschenk. Sie wollen somit ihren Kindern eine Lektion erteilen. Denn gerade bei Eltern mit rebellischen Kindern soll folgende "Vereinbarung" beliebt gewesen sein: Bei guten Benehmen, käme der Appossha nicht vorbei. Damit erfüllt er auch eine Aufgabe als Kinderschreckgestalt.

 

Der Appossha soll selber mal ein Mensch gewesen sein. Als Seemann strandete er an der  Präfektur Fukuoka (Japan) und fragt jeden den er sah nach was zum Essen und zum Trinken. Er kam nie mehr in seine Heimat zurück.

 

Aosagibi

 

Sehr alt gewordene Vögel können im Zeitpunkt ihres Todes zu einem Yōkai namens Aosagibi werden. Oft sind Blaureiher oder auch Enten jene Vögel, die zu übernatürlichen Wesen werden. Übersetzt bedeutet der Name soviel wie Blaureiherfeuer.

 

Hinter den Namen stehen zwei Gründe:

  • Sie sollen in der Nacht blauweiß leuchten
  • Sie atmen ein gelbes Pulver aus, welches zum blauen Feuerball werden kann. Dieser Feuerball ist allerdings nicht heiß und kann auch kein weiteres Feuer entfachen

 

Als Erkennungsmerkmal tragen sie auf der Brust glänzende Schuppen, die mit den Federn verschmolzen sind. Gerne fliegen sie herum und genießen den weiten Himmel. Ihr Lebensraum ist in Wäldern oder in Bäumen, die in der Nähe eines Gewässers sind und sie halten sich eher von Menschen fern. Sie gelten als harmlos für den Menschen. Man sagt sich auch, dass sie eine beruhigende Wirkung auf den Menschen haben sollen, wenn sie von einem gesehen werden. 

 

 

Wiederhopf

 

Er wird in manchen Erzählungen als ein dämonischer Vogel beschrieben. Natürlich gibt es demnach auch ein paar eher mystische Vorstellungen zu ihm, wie folgende Ansätze zeigen: 

  • Der Wiederhopf ist ein echtes Tier und wird zu den Spechten gezählt. Er fällt mit seinen markanten Aussehen auf, weswegen er wohl auch früher als Vogel mit besonderen Kräften gedeutet wurde
  • Der Stein in seinem Nest soll einen unsichtbar machen können
  • Diejenigen, die es schaffen eine Nacht auf ihn zu schlafen ohne ihn zu verletzten, werden verborgene Dinge erfahren
  • Mit der Springwurzel soll er seine Höhle öffnen können. Diesem Kraut wird übrigens magisches zugeschrieben, wenn es im Besitz des Vogels war. Danach soll die Springwurzel nämlich jedes Schloss öffnen können. Deswegen waren gerade Diebe hinter diesen Kraut her, um dadurch einfacherer an ihre Beute zu gelangen

 

Shax

Shax ist ein Dämon, welcher die Gestalt einer Taube annimmt. Seine raue Stimme lässt ihn aber dann doch schnell von einer normalen Taube unterscheiden.

 

Der Magier, den ihn beschworen hat, kann ihn beauftragen die Sinne von Menschen zu zerstören und sie dazu bringen, ihren Verstand zu verlieren. Außerdem soll er auch Menschen überall auf der Welt hin transportieren können.

 

Ebenso soll er Geld vom Staatsschatz stehlen, den er erst nach 1200 Jahren nach Tat zurückgeben würde. Auch soll er Pferde stehlen und findet wiederum aber auch alle Dinge, welche als verschwunden gelten.

 

Hinweis: Er wird auch als Chax oder auch Scox bezeichnet. Die Namen variieren je nach Quelle.

 

Purson

 

Purson ist ein Dämon, welcher von Trompetenspielern begleitet wird. Er selbst sieht aus wie ein Mann mit einem Löwenkopf. In der Hand trägt er eine Schlange und reitet auf einen Bären. Unter den Dämonen hat er einen hohen Status.

      

Jede Frage beantwortet er dir mit der reinen Wahrheit. Dabei kann er dir sowohl über das Irdische als auch das Göttliche wahrheitsgemäße Aussagen geben. Ebenso hat er das Wissen über die Vergangenheit, die Gegenwart sowie die Zukunft. Auch gehört zu seinen besonderen Fähigkeiten das Auffinden von allen möglichen Schätzen und wiederum das Verstecken von diesen.

 

Greiss

 

Als Greiss wird ein Krankheitsdämon bezeichnet, welches das Vieh auf der Alm erkranken und sterben lässt. Dabei werden vor allem Rinder und Pferde als seine Opfer genannt. Um mit ihnen in Berührung zu bekommen, verwandelt er sich in eine schwarze Katze oder in ein Eichhörnchen. Auch soll es sich als ein Fremder tarnen.

 

Es gibt verschiedene Methoden um ihn fernzuhalten, wie beispielsweise:

  • Das Verbrennen von einem Stück des Viehs
  • Im Frühjahr jedem Rind etwas Blut abnehmen
  • Geistliche aufsuchen
  • Das Aufziehen eines weißen Stierkalbs, der von einer Jungfrau zum Greiss geführt wird. Im Kampf werden Greiss und Stier sterben

Wenn es früher zu Ernteausfällen kam, suchten die Menschen, wie bei vielen Katastrophen, nach Erklärungen. Er dient als gutes Beispiel dafür, wie Krankheiten oder auch andere Katastrophen durch übernatürliche und durchaus feindlich gestimmten Wesen dargestellt wurden. Dies geschah, um die Vorgänge erklären sowie greifbarer machen zu können.

 

Das Nachtvolk

 

Als Nachtvolk wird eine führerlose Schar beschrieben, welche in der Nacht und vor allem sehr gerne in den Rauhnächten aktiv sind. Auf Grund des Vergleiches mit einer Schar auf Grund ihrer Vielzahl, werden sie auch Nachtschar genannt.

 

Sie sind in den Alpenregionen bekannte Wesen, die eher zu hören, anstatt zu sehen sind. Sie brüllen die Menschen an, wenn sich die Wege kreuzen. Ihr Brüllen soll aber auch als eine Warnung dienen, falls sich jemand in der Natur auf den falschen Weg begibt. Mit diesem Verhalten gelten sie als nicht gefährlich für den Menschen. Wenn sie mal gesichtet wurden, werden sie als schwarze Gestalten beschrieben, die recht scheußlich aussehen sollen. Im Allgemeinen wird ihr Naturell von „nett“ bis „spöttisch“ beschrieben. 

 

 

Quarin

 

Quarin ist ein Geisterwesen aus dem arabischen Kulturraum Seine Aufgabe ist es einen Menschen zu begleiten. Diese Begleitung beginnt mit der Geburt des Menschen und endet erst wieder, wenn er stirbt.

 

Er kann mit einem Schutzengel verglichen werden und soll einen belehrend zu Seite stehen. Außerdem kann und soll er den Menschen ebenso zu schlechten Taten überreden. Damit beschützt er einen und soll einen aber auch in die Versuchung führen. Letzteres bezieht sich auf die Aufgabe, die er von Gott erhalten hat. Der Quarin ist beauftragt die Frömmigkeit mit den Reiz der Sünden zu testen.

 

Der Wicht

 

Bekannt ist er als gutmütiger Hausgeist, welcher aber auch gerne mal einen Streich spielt. Das Wort Wicht wird vom mittelhochdeutschen „daz wiht“ abgeleitet und meint so viel wie Geschöpf, Wesen Ding und im sächsischen Dämon. Aus den niederhochdeutschen wiederum wird aus dem „ni--wiht“ mit „kein Ding“, „kein Wesen“ oder auch mit „nichts“ abgeleitet.

 

Dabei wird er oft als ein männliches Wesen beschrieben, welche mit einem Kobold eine starke Ähnlichkeit hat. Ebenfalls wird er ebenso oft zwergartig dargestellt. Oft wird er auch als Synonyme für einen Kobold oder einen Zwerg genutzt.

Hier zeigt sich gut, wie sich über die Jahre von verschiedene Wesen die Bezeichnungen und Vorstellungen vermischen und sogar als Synonyme für einander im Sprachgebrauch verwendet werden.

 

Hinweis: Auch Wichtelmännchen und Wichtel wird sprachlich so abgeleitet.

 

Bock von Mendes

 

Der Ziegenbock wird in manchen Vorstellungen als eine der Gestalten des Teufels gesehen. Dabei geht die Verheerung des Tiers auf alte vorchristliche Glaubensvorstellungen zurück, welche im Zuge der Christianisierung – hier im wahrsten Sinne des Wortes- verteufelt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist der griechische Gott des Waldes und der Natur namens Pan. Er wird oft als ein Mischwesen aus Tier und Ziegenbock dargestellt.

 

Ein weiteres Beispiel ist der Bock von Mendes.  Er galt als Fruchtbarkeitsgott, welcher von Frauen angerufen wurde, wenn diese starke Kinderwünsche hatten. Seine ersten Erwähnungen sind beim griechischen Geschichtsschreiber  Herodot zu finden. Sicherlich hat er Parallelen mit Pan und es wird davon ausgegangen, dass beide auch den gleichen Ursprung haben.

 

Mendes war der Name der Griechen  für die altägyptische Stadt Detet im Nildelta. Demnach war er auch in der Mythologie der Alten Ägypter vertreten unter den Namen  Ba-djedet.  Hier wurde er allerdings als Widder dargestellt und gilt als Ba-djedet als  der Bekannteste unter den verehrten Widdergöttern.

 

 

Maringgele

 

Maringgele ist in Südtirol bekannt und wird dort beschworen, wenn der Herbst für die Reifung der Trauben doch noch mehr Sonnenstunden bräuchte. Sie beherrscht somit Wetterzauber und wirkt ansonsten nur, wenn sie Lust dazu hat.

 

Die Anrufung ging wie folgt:

  • Ein Tier wurde ausgewählt
  • Dieses Tier wurde positioniert, dass es so aussah, ob es „niederkniet“ und die „Hände“ zum Gebeten falten würde
  • Der Vers zur Beschwörung ging so:
    „Maringgele, bitt bitt
    daß die Weintrauben werden"

 

Hinweis: Die Art wie das Tier platziert wurde, ist eine Anspielung an die Gottesanbeterin namens mantis religiosa, die in der Alltagssprache in Tirol auch Maringgele genannt wird

 

Kuntilanak

Dieses Geisterwesen ist in Südostasien sehr bekannt und wird in manchen Regionen auch Pontianak genannt. Sie wird als eine junge wie auch untote Frau mit roten Augen, blasser Haut und langen schwarzen Haaren, welche ein weißes Kleid trägt, beschrieben. In manchen Versionen wird sie auch als Vampir mit langen Zähnen dargestellt.

 

Sie sucht bzw jagt nach neugeborenen Kindern bzw nach Schwangeren. Da sie selber starb bei der Geburt ihres Kindes und hat deshalb als Geisterwesen nun eine große Sehnsucht nach Kindern. Je nach Version, wurde sie bei der Geburt des Kindes, welches bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde, vom Täter selber ermordet und sucht aus Rache nach Kindern und Schwangeren.

Babys scheinen ihre Anwesenheit besonders stark spüren zu können. Man sagt sich, dass bei sehr lauten und schrillen Schreie des Babys als Anzeichen gedeutet werden können, dass eine Kuntilanak in der Nähe sei. Sie soll vor allem in Vollmondnächten unterwegs sein.

Nure-Onna

Laut einer japanischen Legende, ging ein Mann am Strand spazieren. Dort wird er von einer schönen Frau angesprochen. Sie bat ihn, ihr Baby kurz zu halten, welches sie auf ihren Armen trug. Er willigte ein. Nach kurzer Zeit wurde das Baby aber schwerer und schwerer. Die Frau veränderte sich währenddessen auch: Sie wuchs, Schuppen sprießen auf ihrer Haut und die Zähne wuchsen – sie wurde zur Schlange mit einem menschlichen Kopf. Unter einer Schockstarre verweilend, starrte der Mann auf das Wesen, welches sich nun um ihn herum schlängelte und begann, immer fester zu drücken. Er starb schließlich. Das Baby war übrigens nur ein Steinbündel gewesen. Die Nure-Onna, so wie das Wesen genannt wird, hat durch einen Zauber die Illusion eines Babys erschaffen.

 

Hier ein paar Merkmale zur Nure-Onna bzw. zur Iso-Onna:

 

  • Sie agiert an Orten mit Wasser (vornehmlich Strände und Küsten), was auch ihre Namen erklärt: Nura-Onna heißt übersetzt „nasse Frau“ und Iso-Onna heißt „Küstenfrau“
  • Sie ist ein Mischwesen aus Schlange und Mensch
  • Sie bittet Männer ihr Baby zu halten
  • Ein echtes menschliches Baby gibt es nicht. Das „Baby“ ist ein Haufen von Steinen, die in einem Tuch gewickelt sind, welche sie vorab mit einem Zauber belegt. Wenn Sie die Illusion löst, wird das vermeintliche Baby auch immer schwerer, weil die Steine mit ihren wahren Gewicht zu Gute schlagen.
  • Die Verwirrung um das veränderte „Baby“ gibt ihr die Gelegenheit, dass sie ihr Opfer umschlingen kann, Sie nutzt somit den Schock aus, weswegen sie diese Methode auch braucht, um Opfer zu bekommen
  • In manchen Versionen wartet der Partner der Nure-Onna im Wasser und kommt raus, sobald das Opfer im Griff von ihr ist. Er setzt dann den Todesstoß

 

Hier eine ältere Version:

 

Ein junger Priester entkam der Nure-Onna, weil er es seltsam fand, dass eine Mutter ihr Baby einen Fremden gibt. Er warf ihr das vermeintliche Baby zurück und sie fing es, da sie die verzaubernden Steine für ihr Werk brauchte. Durch den Schock, dass ihr Plan nicht funktionierte, konnte sie den Zauber nicht halten…und versank selber durch das Gewicht der Steine im nassen Sand.

 

 

Ame-Onna

Wenn es am Abend bzw. in der Nacht regnet, soll die Ame-Onna in Form einer Frau mit langen schwarzen Haare erscheinen.

 

Wenn du sie siehst, wirst du eine Frau sehen, die an ihren Händen leckt. Sie versucht sich nämlich das Regenwasser abzulecken, durch dieses sie komplett durchnässt ist.

 

Mit ihrer Erscheinung kündigt sie weiteren Regen an. Deswegen erzählten sich die Bauern, dass sobald sie erscheint, ihre Felder ausreichend mit Regenwasser versorgt werden würden. Andere Versionen geben an, dass bei ihrem Erscheinen kein Regen fehlt, sondern dieser erst nach ihren Verschwinden anfängt. Daraus leitet sich auch ihr Namen ab, der übersetzt Regenfrau heißt (ame: Regen und onna: Frau). Weswegen die Bauern die Ame-Onna als Art Regengöttin verehrten und anbeteten.

 

Andere Versionen geben an, dass sie Neugeborene mitnimmt. Was dann mit den entführten Neugeborenen geschieht , ist unbekannt. Man sagt sich weiter, dass die Mütter, welche durch den Verlust ihres Kindes wahnsinnig werden, auch zu einer Ame-Onna werden.

 

Ame-Onna gehört als Yōkai zur japanischen Mythologie.

 

Hikiko-san

Hikiko-san war ein junges Mädchen aus Japan, welches von ihren Eltern geschlagen wurde. Die Wutausbrüche ihrer Eltern waren so schlimm, dass sie wegen diesen Gewaltattacken schon dauerhafte sichtbare körperliche Verletzungen bekommen hat. Auf Grund dieser Entstellungen wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt. Da sie zu Hause und in der Schule nur noch Leid ertragen musste, brachte Hikiko-san sich um. 

 

Aber sie kam als Geist wieder und ein Mitschüler sah sie auch, als sie einen ihrer Mobber auf den Boden her schleifte. Aus Angst lief der Junge raus aus der Schule und direkt zur Polizei, wo er das Gesehene als eine Art Zeugenaussage angab. In dieser Nacht starb er und viele vermuteten, dass er durch den Geist von Hikiko-san starb.

 

Hier ein paar abweichende Versionen:

  • Es war kein Selbstmord, weil ihr Vater sie umbrachte

  • Sie griff nicht nur einen Mobber an, sondern die ganze Schule und hackte denen, die sie erwischte, die Köpfe und/ oder die Gliedmaßen ab. Mit dem Blut der Opfer bestrich sie die Wände und die Böden. Danach wurde die Schule geschlossen.

No- Face

 

Die gesichtslosen Geisterwesen No-Face haben ihren Ursprung aus den Nopperabou-bō. Der Ursprung dieser Wesen wiederum liegt in Japan. Sie werden zu den Yōkai gezählt – Figuren, die „unseren“ Fabelwesen gleichen, welche nicht immer eindeutige Ziele bzw. Absichten verfolgen.

 

Doch was können diese Geisterwesen? Wie uns der englische Name uns eher als der japanische verrät: Sie habe keine Merkmale eines Gesichtes auf ihrer glatten Haut, wie Augen, Nase, Mund oder auch Ohren. Somit sind sie Wesen, die einem keine Emotionen zeigen KÖNNEN – was sie schon seltsam erscheinen lassen.  Jedoch können sie die Illusion erzeugen, dass sie wie  „normale“ Mensch aussehen würden.

 

Sie erscheinen dir in der Dunkelheit UND möchten mit dir gerne ein Gespräch anfangen. Den Unterschied zu einem Menschen wirst du zunächst nicht merken. Sobald das Gespräch eine Weile läuft, werden sie dir aber plötzlich ihre wahre Gestalt zeigen. Wenn du  dich daraufhin fürchterlich erschreckst, haben sie ihr Ziel erreicht

 

Und dann? Naja, dann ist eure Begegnung auch schon wieder vorbei. Ihr Ziel, dich zu erschrecken, haben sie ja erreicht und mehr wollen sie nicht. Im Gegensatz zu rachsüchtigen und mordlüstenden Geistern, sind sie eher harmlos.

 

Taka-Onna

Taka-Onna sieht auf den ersten Blick wie eine menschliche Frau mit langen schwarzen Haaren aus.

 

Der Unterschied zwischen ihr und einer menschlichen Frau ist, dass sie ihre Körpergröße variieren kann, indem sie den kompletten Körper oder auch „nur“ einzelne Körperteile durchaus mehrere Meter verlängern kann.

 

Sie soll ihren Opfern -  in der Regel  - keine Gewalttaten antun, sondern ihnen so eine Angst einjagen, dass sie verschreckt bis hin zu verstört sind. Dabei erschreckt sie Männer sowie Frauen gleichermaßen. Der Grund ist immer gleich: Sie ist eifersüchtig auf beide Geschlechter, da sie selber kein körperliches Vergnügen, wie die Lust, empfinden kann und hat den Drang ihre Frustration auszuleben.

 

Laut der japanischen Legende, wurden Frauen, welche keinen Mann zum Heiraten fanden oder in einem Bordell gearbeitet habe, zu einer Taka-Onna.

Mit diesen Hintergrund überrascht es nicht, dass sie oft in der Gegend eines Bordells gesehen werden oder in dunklen Gassen.

 

Der Kludde

 

Der Kludde ist ein Dämon, der oft als schwarzer Hund mit (Fledermaus-) Flügel beschrieben wird. In dieser oder mal in eine andere Tiergestalt, erschreckt er gerne Wanderer. Nach manchen Versionen, tötet er sie aber auch. Öfters taucht er ebenfalls als Katze, Frosch, Rabe, Fledermaus, Schlange oder auch Vogel auf. Bei der letzteren Form soll er „Kludde“ als Ruf haben. In jeder dieser Tiergestalten soll er eine hohe Geschwindigkeit besitzen. Ebenso kann er auch seine Größe verändern.

 

Im Allgemeinen „spielt“ er mit den Wanderern – beispielsweise springt er ihnen auf den Rücken und wird sehr, sehr schwer. Sobald sein gewähltes Opfer auf den Boden liegt, zerreißt das Wesen ihn mit seinen Klauen und Zähnen. Oft soll er unter Brücken, beim Schilf und in hohlen Baumstämmen gesichtet worden sein.

 

In anderen Versionen ist er ein Wasserdämon, welcher vor allem Kinder in die Wassertiefe zieht oder er ist ein (karges) Pferd, welcher seine Reiter in die Ferne entführt, wovon er nicht wieder zurückkehren wird. Manche sahen in ihn eine Art Werwolf.

 

Bakeneko

 

Bakeneko gehört zu den Yōkai und kann mit Monsterkatze übersetzt werden. Sie  waren vorher Hauskatzen, welche zu Bakeneko werden, wenn sie sehr alt wurden oder das Blut ihres ermordeten Besitzer auflecken kurz nach der Tat.

 

Hier ein paar Informationen:

  • Bei der Verwandlung werden sie sehr groß und bekommen eine Vorliebe für Menschenfleisch. Die Vorliebe ist so groß, dass sie Menschen auch jagen, um sie zu fressen
  • Wenn sie über einen frisch Verstorbenen rüber springen, können sie diesen kontrollieren und somit für ihre Zwecke nutzen
  • Manche Yōkai, welche als riesige Katzen auftreten, gehören zur Gruppe der Bakeneko, haben aber spezifische Eigenschaften. Ein Beispiels dafür sind die Kasha, die auch zu den Bakeneko gezählt werden. Sie sind ursprünglich alt gewordene Hauskatzen, welche zu Yōkai werden in Form von riesigen Katzen, die in Verbindung mit Flammen oder auch mit Blitzen auftreten
  • Nicht alle Yōkai in einer Katzenform gehören aber zu den Bakeneko. Beispielsweise ist Nekomata eine Gruppe für sich und haben das  Merkmal, dass sie zwei Schwänze besitzen

 

Beelzebub

 

Der Dämon Beelzebub bzw Beelzebul wird als Herrscher der Dämonen bezeichnet. Er wird als Fliege dargestellt, welcher ein sehr groteskes Aussehen haben soll. Passend zu der Fliegenform bedeutet sein Name übersetzt aus dem rabbinischen Hebräisch so viel wie Herr des Misthaufens. Das Wortteil zibbēl bedeutet aus den hebräischen übersetzt „düngen, Mistdarbringen“ wie auch „Götzendienst leisten“. Dies soll die Verhöhnung von Gott bzw von Jesus zeigen. Den Namen „Herr der Fliegen“ erhielt er durch die Gleichsetzung im Alten Testament mit der Gottheit Baal-Zebūb.

 

Er gilt als der oberste Teufel bzw Dämon. „Der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben“ stammt aus der Bibel  und taucht zweimal auf und zwar bei Matthäus (12,24–27) sowie  bei Lukas (11,14–19). Es soll  zeigen, dass er beim Bösen und beim Übel an oberster Stelle steht und somit das schlimmste Wesen sei. Im heutigen Sprachgebrauch wird er oft mit den Teufel gleichgesetzt und der Name Beelzebub gilt als Synonym für ihn. Je nach Deutung mancher Zitate, wie den oben genannten,  hatte sich dieser Gebrauch immer weiter eingebürgert. Dennoch ist festzuhalten, dass er selber einen eigenständigen Ursprung hat.

      

Der Dämon Nasu soll Vorbild für ihn gewesen sein, welcher ebenfalls als Fliege dargestellt wird und stammt aus der altiranischen Dämonologie. Er wohnt in Leichen und gilt als Symbol der Unreinheit. 

 

Der verkleidete Teufel

 

In einer abgelegenen Gegend lebte eine arme Witwe zusammen mit ihrer Tochter. Als die Frau eines Tages im Wald ging, fiel aus einen Strunk ein Beutel voller silberner Münzen heraus. Sie ging nach dem Fund freudig nach Hause.

 

Als ihr Nachbar, der ein Müller war, nach einer Weile den Grund ihrer Freude heraus bekam, wurde er neidisch. So beschloss er sich die Münzen zu holen und verkleidete sich dafür als Teufel. Von einer vor kurzem geschlachteten schwarzen Kuh nahm er das Fell und die Hörner – und ging verkleidet rüber. Er wollte sich als Teufel ausgeben, damit die Frau es ihm für den Schutz vor seinen vermeintlichen Kräften gäbe.

 

Jedoch wusste er nicht, dass ein Fremder auch zum Haus der Frau angeritten kam. Er war ein in schwarz gehüllter Reiter, der bereits auf ihn wartete. Angekommen rief der Nachbar zum Fenster hinein, dass er das Geld will und der Fremde fragte nur, wer er denn sei. Als Antwort kam, er sei der Teufel und nun als Reaktion bekam er wiederum, dass der Fremde es auch sei. Der Reiter bewies auch, dass er Recht hatte, indem er den Nachbarn zerfetzte. 

 

 

Fenixmännlein

 

Der Fenixmännlein ist ein übernatürliches Wesen, über den du folgendes wissen musst:

  • Er gehört zu den Erdgeistern und wird manchmal den Zwergen zugeordnet
  • Ebenfalls wird er in manchen Quellen zu den Dämonen zugeordnet
  • In Anlehnung an den Glauben des Wechselbalgs, will er den Menschen auch die Kinder austauschen
  • Zusammen in einer Gemeinschaft leben sie in Hügeln und Gebüschen
  • Er soll etwas größer als ein Zwerg und kleiner als ein Mensch sein
  • Die Vorstellungen über ihn sind vor allem im Altvater- und im Odergebirge (Schlesien) bekannt
  • Fenixmännel, Fenskemännel, und Fenisleute sind weitere Bezeichnungen für sie

 

Asmoday

 

Dieser Dämon ist Bestandteil der belgischen Folklore und taucht (in der Regel) in der Nacht auf. Es soll Vorzeichen geben für seine Ankunft, wie das Rasseln der  Ketten und blaue Flammen.

 

Der Dämon namens Asmoday hat einen Schlangenschwanz, Gänsefüße - und mehrere Köpfe. Er besitzt drei Köpfe: den eines Ochsen, den eines Widders sowie den eines Menschen.

                  

Er kommt auf einen Drachen zu einem angeritten, dabei hält er eine Lanze in der Hand. Nur wenn er dir ohne eine Art der Kopfbedeckung erscheint, soll er dir die Wahrheit sagen – mit einer Kopfbedeckung wiederum wird er dich belügen.

 

Ebenso hilft er seinen Beschwörer Schätze zu finden und unterrichtet ihn in Wissenschaften. Asmoday selber kann auch noch Feuerspeien.

 

Er gehört zur jüdischen Mythologie und ist unter folgenden Namen u.a. bekannt:  Asmodäus Asmodaios, Asmodaeus und Aschmedai.

 

 

Andromalus

 

Der Dämon namens Andromalus wird dir in der Gestalt eines Menschen erscheinen. Als Erkennungsmerkmal dient  die  als lange und zischende beschriebene  Schlange, die er in der Hand trägt.

 

Zu seinen Fähigkeiten gehört es, dass er gestohlenen Sachen wiederfinden sowie zurückbringen kann. Damit einher kann er auch die Diebe erkennen und somit vor der Öffentlichkeit bloßstellen. Dazu passt seine Gabe in jeden die schlechten Taten sehen zu können, welche man im Leben begannen hat und jeden unlauteren Deal, den man mit anderen geschlossen. Mit diesen Möglichkeiten die er dir bietet, könntest du jeden entlarven, der gegen dich was planen oder dir was stehlen will. Im Allgemeinen kann er dir übrigens jeglichen Schatz für dich auffinden und dir bringen. Diese Gabe zielt auf die Vermehrung deines Reichtums ab.

 

Er ist ebenso unter den Namen Andromalius bekannt.

 

Amduscias 

 

Amduscias ist der Name eines Dämons, der dir zuerst in der Gestalt eines Einhorns erscheinen wird. Nach der ersten Begegnung wird er in die Form eines Menschen übergehen. Je nach Quelle musst du ihm allerdings die Verwandlung erst befehlen. Ebenso variieren die Angaben, ob er Trompeten bei sich führt oder nicht.

 

Zu seinen Fähigkeiten gehört es Töne mit Musikinstrumenten zu erzeugen, die du aber nicht sehen kannst und somit unsichtbar für dich sind. Ebenfalls auch der Klang seiner Stimme eine Wirkung auf dich und zwar bekommst du übermenschliche Kräfte. Diese Kräfte werden als so stark beschrieben, dass du auch Bäume ausreißen könntest.

 

Man sagt sich, dass er diverse Geister bzw. als Vertraute haben soll. Diese Beziehungen ähneln die von Hexen mit ihren Hausgeistern. Ebenfalls hat er unter sich viele Legionen von Dämonen und hat somit eine hohe Stellung unter ihnen inne.

 

Barbatos

 

Beim Dämon namens Barbatos ist es wichtig, dass die Sonne im Sternbild Schütze steht. Man sagt sich, dass er nur dann erfolgreich gerufen werden kann. Zusammen mit seinem Gefolge, welches u.a. auch vier Könige beinhalten soll, wird er dir in der Form  eines Adligen gegenüber stehen. Er ist ein Engel gewesen und wurde durch den sogenannten Engelsturz zum Dämon.

 

Er hat Wissen über sämtliche Wissenschaften und kann dir den gesamten Wissensschatz weitergeben. Ebenfalls weiß er auch, wo sich jegliche Art von Schätzen befindet, welcher vorher durch Magie versteckt  sowie geschützt wurde. Selbst die Sprache der Tiere versteht und spricht er. Wie viele Dämonen, hat er auch die Kenntnis über die Vergangenheit und Zukunft.

 

Früher als Engel sowie nun als Dämon hatte bzw. hat er einen hohen sozialen Rang inne und hat dementsprechende hohes Ansehen erlangt.

 

 

Berith

 

Berith gehört zu den Dämonen und wenn du ihn beschwörst, wird er vor dir mit einer roten Rüstung erscheinen. Die Rüstung soll sein Aussehen als ein Soldat unterstreichen. Ebenfalls wird er eine goldene Krone tragen, während er auf einem roten Pferd zu dir angeritten kommt. Des Weiteren gibt es durchaus Quellen, die ihn wie eine Elfe oder auch wie ein  Gobelin beschreiben. Vorher war er ein Engel gewesen, aber sowohl als Engel aber auch als Dämon war bzw. ist sein sozialer Status innerhalb seiner jeweiligen Gesellschaft hoch einzuordnen.

 

Dir, als sein Beschwörer, wird er alle Fragen, die du ihm stellen wirst, mit der Wahrheit beantworten. Seine Antworten wird er dir mit klarer Stimme mitteilen und hat dabei das Wissen über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Ansonsten muss man vor ihm gewarnt sein, weil er als Lügner gilt. Letzteres soll hervorheben, dass ihm nicht zu trauen sei. Ebenso soll er für so manche Alchemisten eine besondere Rolle gespielt haben, die seine Kraft für die Verwandlung von Metallen wollten. Gerade letzter  Punkt wird unterstützt von manchen Quellen, die beschreiben, dass er alle  Metalle in Gold verwandeln kann. Im Allgemeinen gilt seine Beschwörung aber als recht schwierig, da es Angaben gibt, die einen magischen Ring voraussetzten, wenn du ihn kontrollieren willst. In einer Variante seiner Beschwörung muss man in einer Montagnacht an  eine Kreuzung ein blutenden schwarzen Hahn mitbringen und ihm seine eigene Seele anbieten, die er sich nach 20 Jahren holen kann. 

 

 

Bilwis

 

Der Bilwis ist ein Getreidedämon. Er ist bekannt dafür besonders böse sowie heimtückisch zu sein. Nachts streift er durch die Gegend, wenn kein Mond am Himmel stand. Besonders in die Walpurgis- und die Johannisnacht  ist er aktiv. In jenen Nächten schnallten seine kleinen, aber dafür sehr scharfen Sicheln an seinen Füßen. und geht dann auf das Kornfeld. Sein Ziel ist es, dass Getreide in lange wie auch schmale Gassen zu schneiden. Damit will er bewusst die Ernte vernichten. Dabei springt er hin und her im Feld, um möglichst viel Schaden anrichten zu können. Trotz all der Zerstörung schafft er es besonders leise zu sein, so das er während seiner Tat nicht entdeckt wird und er sein Treiben in Ruhe beenden kann.

 

Je nach Quelle ist er ein Dämon bzw. ein Geisterwesen oder die Seele eines im Leben sehr böse gewesenen Menschen. Als Abwehr gegen ihn wurde beispielsweise von der Kirche geweihtes Saatgut ausgesät. Andere Mittel waren z.B. das Anbringen von Tannenzweigen vor der Scheune oder Wacholderzweige. Seine ersten Erzählungen über ihn beschrieben in jedoch als ein gutartiges Naturwesen. Im Laufe der Zeit und vor allem durch die Christianisierung wurde aus ihm ein negativ gedeutetes Wesen.

 

 

Decarabia

 

Decarabia heißt ein Dämon, der zuerst als ein Stern in einem Pentakel erscheint, sobald du ihn beschworen hast. Nach seinem ersten Auftreten wird er eine menschliche Gestalt annehmen. Je nach Quelle wird gesagt, dass du ihm die Verwandlung erst befehlen musst.

 

Er kennt die im Innen ruhenden Kräfte und tiefliegenden Geheimnisse von den Steinen sowie von den Pflanzen. Ebenso kann er Vögel zu sich rufen. Da er die Vögel manipulieren kann, gehorchen sie ihm und werden seine Vertrauten. Da Decarabia dir dient, dienen die Vögel somit auch dir. Letzteres meint, dass sie deine Befehle befolgen werden und dir gegenüber loyal sind.

 

Ihm unterstehen diverse Legionen von Dämonen und er nimmt dadurch einen hohen Stellenwert unter ihnen ein.

Gamygy

 

Gamygy ist ein Dämon. Er wird dir zuerst in der Form eines kleinen Hundes erscheinen. Nach der ersten Begegnung wird er die Gestalt in die eines Menschen ändern. Je nach Quelle wird er dir nicht als Hund, sondern als ein Pferd erscheinen. Seine Stimme wird als heiser beschrieben.

 

Er lehrt dich die Sieben Freien Künste aus der Antike, welche Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik (Zahlenlehre), Geometrie, Musik und Astronomie als Wissenschaften umfassen. Des Weiteren kann er dir unter einer Bedingung auch sämtliche Informationen über Verstorbene nennen. Diese eine Bedingung ist, dass die Seelen der gestorbenen Menschen Sünden beherbergen müssen. Dies meint, dass sie in einer religiösen Sichtweise kein frommes Leben geführt haben. In Anlehnung daran, kann er jede Seele rufen, die auf Grund ihrer Taten zu Lebzeiten ins Fegefeuer geschickt wurden. Im Besonderen kann er die Seelen herbeibeschwören, welche durch Ertrinken sterben mussten. Jede Seele, die er für dich ruft, erscheint als Luftkörper und beantwortet jede Frage die ihr gestellt wird. Falls er für dich jemanden beschwören soll, muss du wiederum mit der Sünde leben, den Auftrag gegeben zu haben Sünder zu beschwören. Damit bis du selber verdammt.

 

Unter den Namen Samigina und Gamigin wird ist er ebenso bekannt.

Dantalion

 

Dantalion ist der Name eines Dämons, welcher dir mit zwei Gesichtern erscheinen wird. Das eine Gesicht ist das eines Mannes und das andere wiederum ist das einer Frau. In seiner rechten Hand wird er ein Buch halten. In manchen Quellen wird allerdings nur das Buch in der Hand ungeachtet der Seite als sein Merkmal genannt.

 

Zu seinen Fähigkeiten gehört, dass er dir sämtliche Pläne und Gedanken aller Menschen sagen kann. Aber er kann es dir nicht nur mitteilen, er kann diese Vorhaben auch ändern bzw. die Menschen so steuern, dass sie diese ändern werden. Je nach Quelle ist eher von Gedanken als von Plänen die Rede, auch wenn diese natürlich miteinander zusammenhängen.

 

Ebenfalls kann er dir auch Versionen von allen Menschen zeigen, die es gibt. Des Weiteren soll er es ebenso schaffen, dass er jeden in jeden verlieben lässt. Zu seinen weiteren Gaben gehört es die Vermittlung von Wissen über sämtliche Wissenschaften und das Können alle möglichen Künste zu beherrschen. Dabei soll dir (mehr) soziale Intelligenz geben können, wie beispielsweise eine ausgeprägte Empathie und das Lesen der Körpersprache. Demnach gibt er dir einen grundlegenden Eindruck in die menschliche Psyche, welche er ebenfalls  zu manipulieren weiß.

 

Je nach Auslegung wird als eher guter bzw. wohlwollender oder als eher schlechter bzw. Konsequenzen reicher Dämon beschrieben.

 

Focolor

 

Der Dämon mit den Namen Focolor hat die Kontrolle über die Winde und kann Schiffe zum Kentern bringen sowie Menschen ertrinken lassen. Wenn du ihn mal sehen solltest, würde er dir als Mensch mit Greifflügel gegenübertreten. Seinen Beschwörer gegenüber wird er kein Leid antuen.

 

Man sagt sich, dass er nach 1050 Jahren wieder in den 7. Himmel zurückkehren kann. Je nach Version variiert die Dauer von 1000 bis 1500 Jahre. Er soll vorher ein Engel gewesen sein, weswegen er auch wieder zurück in den Himmel will.

 

Ein Magier soll ihm seine Fähigkeiten nehmen können. 

 

Striga

 

Striga ist ein Name für einen Dämon aus den Alten Rom, welcher Kinder entführte. Der vogelartige Dämon wird in Italien mit einer Art Hexen gleichgesetzt.

 

Angelehnt ist der Name an das Wort „strix“ (Eule) und wird auch mit „die Kreischende“ übersetzt. Die Eule war mit ihren Ausruf und mit ihrer Form als „Vorbild“ für dieses Wesen . Das ähnlich klingende Wort Strega übrigens das italische Wort für Hexe in der heutigen Zeit. Da sieht man die Verwandtschaft sowie Verbindung mancher Wörter über Jahrhunderte recht gut.

 

 

Banshee

In Irland gibt es die Banshee – die Todesfee.

 

Hier zwei Versionen von ihr:

  • Banshee sind beispielsweise weibliche Geister bzw Feen im irischen Volksglauben, welche mit ihren Wehklagen den Tod ankündigten. Der irische Historiker Sean Mac Craith erwähnte in seinem Werk Cathreim Thoirdhealbhaigh im Jahr 1350 sie. In der Zeit des Krieges zwischen den Iren und dem anglonormannischen Adelsgeschlecht der de Clare soll beiden Seiten zwei Banshee erschienen sein: Die Eine wunderschöne und die Andere hässlich. Letztere soll den kommenden Tod der  Gefallenen angekündigt haben
  • Auch gibt es den Glauben, dass Banshee die Seelen verstorbener Frauen sind. Die Frauen, welche eine gute Beziehung zu ihrer Familien hatten, kommen als wunderschöne Banshee wieder. Sie kündigen mit ihren Gesang Unheil an und wollen ihre Familienmitglieder warnen. Dieser Gesang ist melancholisch sowie voller Liebe. Die Frauen, die eine schlechte Beziehung zu ihrer Familien hatte, kommen als hässliche Banshee wieder. Ihr Gesang ist anders, es ist eher ein Schrei und wirkt Angst einflößend. Im Allgemeinen ist er schaurig und schrecklich anzuhören. Sie sucht ihre Familienmitglieder heim und wollen sie auch nicht warnen. Sie suchen einen auch weltweit heim, falls Familienmitglieder Irland verlassen sollten.

Alle Versionen haben eine Gemeinsamkeit: Ihr Gesang ist das Signal, dass ein Mensch bald sterben wird und zwar in der Regel der, der es hört bzw einer aus seiner Familie

 

Kurze Hinweise:

  • Sie singen nur, wenn der Todestermin für die Person in der Anderswelt fest steht
  • In schottischen Kulturkreisen gibt es eine Artverwandte Fee namens Bean- nighe, die auch Todesbotin fungiert. Sie sollen die Todeshemden an Bächen für die Todgeweihten waschen

Udl

Udl ist ein Dämon in Form eines Vogels, welcher am Abhang des Schloßberges in Mödling (Österreich) leben soll.

 

Prägnant ist sein Ruf, dieser auch als Kreischen gedeutet werden kann, diesen er nur in der Nacht von sich gibt. Er tätigt ihn aber nur, wenn er einen Krieg dadurch ankündigen kann. Je nach Quelle wird genannt, dass sein Ruf nicht allein für Krieg ein Omen sein soll, sondern generell für Unheil.

 

Man sagt sich dass man ihn nicht verscheuchen kann, da er immer wieder zurückkommt und in den Wäldern des Berges weiterhin bleiben wird.

Der Alp

Der Alp besucht einen Menschen, sobald dieser schläft. Das übernatürliche Wesen setzt sich dann auf die Brust des Schlafenden, um einen unangenehmen Druck auszuüben. Oft nimmt er dabei auch eine Tierform an, um sich so besser zu tarnen. Gerade die Form einer Katze soll häufig von einem Alp genutzt werden. Auch durch Schlüssellöcher soll er durchkommen, um so auch in die Schlafzimmer gelangen zu können.

 

Durch den Druck, der auf den Hals und Brust ausgeübt wird, soll der Mensch Atemprobleme und somit Angstzustände sowie auch Alpträume bekommen. Ebenso sind manche Krankheitsbilder mit dem Alp verbunden, wie das plötzliche Herzrasen, wenn man eigentlich schlafen wollte.  Da er bei seinem Auftauchen immer nur die Absicht hat, Menschen Angst einzujagen, wird er als  boshaftes Geisterwesen angesehen, dass sich aus den Leiden der Menschen einen Spaß macht.

 

 In seiner wahren Form wird er oft als ein recht kleines schwarzes tierähnlichen Wesen dargestellt. Wahrscheinlich ist er eine abgewandelte Form aus der keltischen Mythologie, welche diverse Arten von Elfen beinhalten. Manche Quellen gehen davon aus, dass er aus den Incubus heraus entstanden ist. Ebenso gibt es auch erotische Verbindungen zum Alp.

 

Der Alp ist auch unter Nachtmähre, Nachtgeist, Nachtalb, Schrottlein und Drud bekannt.

Belial

Die lateinische Bezeichnung  Belial ist früher mit einer negativen Wertung verwendet wurden. Der Grund für diese Beurteilung zeigt sich in der Übersetzung des Wortes.

 

Übersetzt man Belial aus den Latein erhält man die Bezeichnung „der Heillose/ der Nichtswürdige“.  Je nach Quelle, bezeichnete der Nutzer des Wortes jemanden bzw „etwas“ damit als einen Dämon oder sogar direkt als den Teufel persönlich. In religiösen Texten, wie beispielsweise im Neuen Testament, wird ein Wesen mit diesen Namen Christus gegenübergestellt – und soll belegen, dass mit Belial der Teufel beschrieben wird.

 

Kurze Hinweise:

  • Auch in der Hexenverfolgung taucht der Name Belial für den Teufel, aber durchaus auch für verschiedene Dämonen, auf
  •  Die griechische Bezeichnung lautet Beilair

Die weiße Frau vom Schloss Bayreuth

Gräfin Kunigunde von Orlamünde verstarb im Jahr 1351, aber ihr Geist soll bis heute noch aktiv sein als weiße Frau. Sie soll sich zu Lebezeiten in den Nürnberger Burggrafen Albrecht den Schönen von Hohenzollern verliebt haben und wollte ihn heiraten.

 

Die Witwe soll verrückt nach ihm gewesen sein. Jedoch wies er sie zurück mit der Begründung, dass vier Augen zwischen ihnen stehen würden –er meinte seine Eltern, die diese Heirat abgelehnt hätten und sie dachte an ihre beiden Kindern aus der ersten Ehe. Um ihn aber als Ehemann an ihrer Seite bekommen zu können, tötete sie ihre Kinder (mit einen Stich ins Gehirn durch eine goldene Nadel). Darauf hin pilgerte sie nach Rom und versprach den Papst ein Kloster zu stiften, so wurde das Kloster Himmelkron erbaut. Dort lebte sie selbst bis zu ihrem Tod als Novizin. 

 

Jedoch dachte man über sie nur als Kindsmörderin – und somit eine Bringerin von Unheil, da ihr Geist keine Ruhe fand auf Grund der Schuld die sie mit der Ermordung ihrer Kinder auf sich geladen hatte. Sie soll selbst Napoleon I. in weißer Witwentracht mit weißen Nonnenschleier erschienen und ihm seinen Untergang vorhergesagt haben in seiner Nacht im Bayreuther Schloss, welcher er mit „Ce maudit château!“ („Dieses verfluchte Schloss!“) quittierte.  Man sagt sich, dass nach seinem Tod  in seinen Sachen ein weißes Frauenkleid gefunden wurde.

 

Die schwarz gekleidete Frau auf der Autobahn

 

Auf der Pinzgauer Autobahn erscheint in der Nacht den Autofahrern eine schwarz gekleidete Frau. Wer sie mitnimmt und mit ihr eine Weile weiterfährt wird von ihr hören, dass man ein Unfall gehabt hätte, wenn man sie NICHT mitgenommen hätte. Ein paar Sekunden nach dieser Aussage verschwindet sie einfach, so die Berichte der Autofahrer, welche sie mitgenommen haben.

 

Man geht davon aus, dass diese Frau der Geist einer 23-  jährigen Kellnerin ist, welche dort bei einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Sie stürzte mit ihren Auto auf die parallel verlaufenden Gleise, wo sie von einem Zug erfasst wurde. Die Frau soll aus St. Veit im Pongau stammen.

 

Die Berichte über die Sichtung der mysteriösen Frauenerscheinung gibt es schon seit den 80er Jahren.

 

 

Frau Harke

 

Frau Harke wird wohl von der Frau Holle und der Berecht abgeleitet. In den Rauhnächten streift sie durch Nächte. Ähnlich wie ihre beiden Ursprungswesen nutzt sie diese mystische Zeit für sich aus und geht ihrer Bestimmung nach. Als Aufgabe hat sie die faulen Mägde und vor allem Spinnerinnen zu bestrafen. Bei Letzteres achtet sie vor allem darauf, dass auch alles abgesponnen wurde.

 

In der Nacht soll man sieh sehen können. Als ihr Wohnort wird Frau-Harkenberg bei Carmen in Havelland genannt. Es gibt dort sogar einen ausgeschriebenen Wanderweg, der auch Frau-Harke-Sagenpfad genannt wird. Im Allgemeinen sind Sagen über Frau Harke in Norddeutschland bekannt und verbreitet.

 

Sie ist manchen Vorstellungen und Sagen unter der Kategorie der Dämonen eingeordnet. Je nach Quelle wird sie aber auch als Schutz- und Naturgöttin angesehen. Die vielfältigen Deutungen und Auslegungen als Wesen mit ihren Aufgaben hat sie ebenfalls mit der Frau Holle und der Berecht gemeinsam.

La Llorona

Sie war eine wunderschöne Frau namens Maria, welche in ärmlichen Verhältnissen lebte. Eines Tages besuchte ein reicher sowie gut aussehender Mann ihr Dorf. Die Beiden trafen und verliebten sich ineinander.

 

Sie heirateten zwar, aber auf Grund von Marias gesellschaftlichen Stand konnte ihr Mann sie nicht zu sich in die gehobene Familie holen – so ließ er sie zurück und kam  dafür immer wieder zu Besuch. Trotz  vorherigen Zweifeln, hörte Maria nur seine wohlüberlegten Worte bei den Liebeserklärungen und sah die schönen Geschenke, die er ihr gab. Maria liebte ihn so sehr, dass sie nur mit ihm zusammen sein wollte und stimmte dieser Regelung zu, weil sie folgendes wusste: Wenn sie diese ablehnte, würde er gar nicht mehr kommen. Sie wurden auch Eltern und bekamen zusammen zwei Kinder. Bei den Besuchen beachtete er aber allerdings nur die Kinder und Maria immer weniger. So kam es, dass er eines Tages wieder sie besuchte und ihr mitteilte, dass er neue Frau an seiner Seite hätte und diese Beziehung auch schon offiziell gemacht hat.  Maria hatte ein Nervenzusammenbruch und bekam den Gedanken, dass sie wegen der Kinder nicht mehr begehrenswert für ihn war. So führte sie die Kinder zum Fluss und ertränkte sie. Nach der Tat kam sie wieder zu sich und realisierte, was sie getan hatte und schrie einen unheimlichen Schrei der Trauer aus. Sie tauchte unter, um sich selbst zu ertränken.  Die Dorfbewohner hörten danach immer wieder eine weinende  Frau am Fluss. Diese Frau war der Geist von Maria, der wegen des Weinen den Namen La Llorona erhielt.

Waira

Das Wesen namens Waira  gehört zu den Yōkai und wird als recht unansehnlich beschrieben. Seine Form soll an eine Kuh bzw. an einen Ochsen erinnern, welche scharfe Klauen haben soll. Um genau zu sein, hat es an seinen vier Gliedmaßen je eine scharfe Klaue. Dabei soll man durch die Fellfarbe das Geschlecht erkennen können, da weibliche Waira ein rotes Fell haben und männlichen haben wiederum braunes.

 

Sie gelten als Beschützer von Tempeln und Schreinen. Ihr Lebensraum sind dementsprechend die Wälder in den Bergen. Als Nahrungsquellen sind Hasen, Maulwürfe und Mäuse bekannt.

 

Der Name soll sich aus den Wort „kowai“ ableiten und dies bedeutet soviel wie unheimlich/ schaurig übersetzt. Ihren Ursprung kann nicht eindeutig festgestellt werden. 

Blutschink

Ein Blutschink ist ein Wassergeist, der Menschen frisst. Bekannt ist er in den Regionen im nördlichen, südlichen sowie westlichen Tirol. Wie es für einen Wassergeist üblich  ist, lebt er auch in Gewässern und zieht seine Opfer zu sich, um zuerst ihr Blut zu saugen um danach sie aufzufressen.

 

Je nach Region wurde der Aufenthaltsort, neben dem Wasser, auch die Kornfelder benannt. Vom Wesen werden sie als aggressiv und gnadenlos beschrieben.

 

Er wird mehrheitlich wie folgt beschrieben:

  • Oberkörper: Bärengestalt mit schwarzen Zotteln
  • Unterkörper: nackte, knochige aber dennoch starke Menschenfüße und –schenkel. Sie sollen blutrot gefärbt sein.

Weitere Namen für diesen Wassergeist sind folgende: Bluatschink, Bluetschinke oder Plutschinke

Gräggi

Gräggi ist ein Wesen, welches vor allem in der Schweiz spuken soll. Nachts tarnt es sich als Baumstamm oder auch als Tier, wie beispielsweise als ein Schwein, ein Hund oder ein Kalb.  Dabei hat das Wesen als Tier immer die Größe eines Kürbisses – so ist es jedenfalls als Maßstab überliefert wurden.

 

Du kannst leicht erkennen, ob du nun vor einem Gräggi stehst, da es sich ausgiebig wellst und in verschiedenen Tonlagen seine Rufe bzw. schrillen Geschreis tätigt. Im Allgemeinen soll es die Wanderer gerne irreführen. Auch soll es einen festen Platz bei der Wilden Jagd haben.

 

Man sagt sich, dass der Ruf des Uhus und die Deutung der Bevölkerung bei der Entstehung des Gräggis einen wesentlich Anteil gehabt hätte.

Chimi

Der Yōkai namens Chimi lebt in den Bergen wie auch in den Wäldern und hat einen menschlichen Kopf sowie einen Körper, der an einen Tiger erinnert.

 

Er soll den Menschen nichts Gutes wollen -egal, in welcher Situation er auf welche trifft. Beispielsweise manipuliert er die Wanderer so, dass diese den Weg verlassen.

Anstatt den Weg zu folgen, führt er sie immer tiefer in den dunklen Wald. Chimi macht sich diese Arbeit, um sie im geschützten Wald ganz in Ruhe fressen zu können. Die Innereien seiner (menschlichen) Opfer sollen zu seinen liebsten Speisen gehören.

 

Hinweis: Der Name leitet sich vom Chi, welcher in China ein Gebirgsgott mit einem Tigerkörper ist, und Mi, welcher wiederum ein Gebirgsgott mit einem Eberkopf in China ist, ab.

Vilen / Wilen

Vilen oder auch Wilen sind Elementargeister aus der slawischen Folklore. Bei ihnen handelt es sich um Mischwesen. Um genauer zu sein: Sie sind weibliche und wunderschöne übernatürliche Wesen mit langen Haar, die sich gerne durch Wind und durch Stürme fortbewegen, aber auch dem Wasser sehr zugeneigt sind. Sie tragen keine bzw. kaum Kleidung als Erkennungsmerkmal, aber ihre Ziegenfüße machen sie in ihrer Gestalt auffällig.  Im Allgemeinen besitzen sie die Fähigkeit sich in diverse Tiere zu verwandeln.

 

Man sagt sich, dass wenn sie nur eins ihrer Haare verlieren, müssen sie sterben. Sie gelten als recht friedlich. Für einen Fremden werden sie allerdings gefährlich, wenn er in ihre Tanzbereiche im hohen Gras tritt. Man erkennt diese Flächen aber recht gut, da dort das Gras niedergetreten ist und darum Pilze wachsen.

 

Ihr Wesen ist gutartig und den Menschen zugeneigt , da sie Kinder beschützen und harte Arbeit belohnen – aber auch Faulheit bestrafen. In manchen Versionen werden sie auch mit Nymphen gleichgesetzt. Jedoch gab es den Glauben, dass sie den Platz von VOR der Hochzeit verstorbener Bräute einnehmen können, falls die eigentliche Braut keine Ruhe im Grab findet. Der Brauttanz kann jedoch tödlich für den Bräutigam enden.

 

Kurzer Hinweis: Vila/ Wila meint ein Wesen dieser Art und Vilen/ Wilen ist die Mehrzahl.

Der weiße Hirsch

Hier die Legende aus Deutschland:

 

In der Dölauer Heide gab es einen Jäger, welcher vor allem Hirsche jagte. Eines Tages stürzte sein Keller ein, während er gerade drinnen war. Er starb beim Unglück. Nun sagt man sich in der Gegend, dass sein Geist in der Gestalt eines weißen Hirschen in der Nacht erscheint und wieder kommt, um die Menschen vor Unglücken zu beschützten. Man sagt sich, dass es die Hirschform die Strafe für ihn sei, oft nur als Vergnügen heraus Hirsche geschossen zu haben.

 

Hier die Legende aus Österreich:

 

Bei dieser Legende, muss man als Leser folgende Glaubensvorstellung wissen: Ein Jäger, der einen Albino-Hirsch schoss, wird ab diesen Zeitpunkt binnen eines Jahres sterben.

 

So gaben manche Jäger an, dass sie andere Jäger kannten die Albino-Hirsche schossen und nicht mal ein ganzes Jahr später verstarben, sondern deutlich früher. Auch soll Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este auf Grund dessen am 28.06.1914 das Attentat auf ihm nicht überlebt haben.

Der Glaube, dass die Schießung eines weißen Hirsches den Jäger den eigenen Tod bringt, gibt es aber auch in Deutschland.

 

Ein Nachzehrer

Ein Nachzehrer ist ein  Leichnam, der zwar im Grab liegt, aber noch aktiv ist. Damit gehört er zu den Untoten. So kaut er an seiner Kleidung oder an seinen Körperteilen, um  sein Drang nach Hunger zu stillen.

 

Durch eine Fernwirkung sollen die Nachzehrer ihren Familienmitgliedern „nachziehen“ bzw sie „zu sich zehren“ in den Tod. Mit seinen offenen Mund „ruft“ er die herbei, die ihm folgen sollten und mit offenen Augen, kann er den „bösen Blick“ den Betroffenen zusenden. Dieser Blick sollte seinen Opfern Unheil bringen. Ebenfalls kann er auch durch die Fernwirkung das Blut sowie die Lebensenergie seiner Opfer saugen. Da er es nicht direkt saugt, gilt er nicht als eine Art Vampir.

 

Säuglinge, die mit einer Glückshaube zu Welt gekommen sind oder teilweise schon Zahnwuchs hatten, sollten ein höheres Risiko inne gehabt haben, ein Nachtzehrer zu werden. Ebenso galten Wöchnerinnen als gefährdet.

 

Der Glaube an Nachzehrer gab es in den heutigen osteuropäischen Staaten sowie Nordostdeutschland bis hin zum westlichen Teil von Deutschland. In der Zeit der Pest ist dieser Glaube entstanden. Durch das Merkmal des Blutsaugen ist eine Verbindung zu den Vampirglauben aus Osteuropa zu erkennen. Hier sieht man gut, wie sich Glaubensvorstellungen vermischen und sich daraus neue entwickeln können.

 

Es gab folgende Gegenmaßnahmen:

 

  • Es wurde der Pfahl durch die Brust gestoßen und Kopf vom Körper abgetrennt, um ihn körperlich unfähig zu machen
  • Sie wurden an den Händen und an den Beinen gefesselt
  • Der Mund wie auch die Augen  wurden geschlossen, damit er nicht kauen und böse Blicke senden konnte
  • Man legte Dornenbüsche im Sarg rein, so dass er daran saugen musste und durch die Büsche keine Energie von Menschen erhält und somit keine Energie erhält. Die Dornen erschwerten das Kauen enorm
  • Man legte metallische Gegenstände in den Sarg rein, da sie seine „Rufe“ binden konnten
  • Den Leichname bereist umgedreht in den Sarg legen, so dass der Mund zum Sargboden hin liegt und er in den Erdboden rein „zehrt“

Phuka

Als Phuka wird ein Naturgeist aus der keltischen Mythologie beschrieben, welcher seine Gestalt ändern kann und die menschliche Sprache beherrscht. Oft erscheint er den Menschen als Tier, wie beispielsweise als  Fuchs, Ziegenbock, Hund, Hasen  oder als Pferd. In jeder dieser Gestalten hat das Wesen schwarzes bzw. dunkles  Fell.

 

Als Pferd lässt er Wanderer auf sich reiten, um mit ihnen  – aus seiner Sichtweise – einen Scherz zu machen. Gerne reitet er mit hoher Geschwindigkeit durch (Dornen-) Gebüsche und schmeißt anschließend sein Opfer in ein Moor. Man sagt sich, dass man sein schrilles lachen beim „Wegreiten“ noch eine Weile hören kann. Manchmal warnt ein Phuka auch die Menschen vor drohenden Unglück. Somit steht das Geisterwesen – wie viele Figuren aus der keltischen Mythologie -  als Bote für Unglück sowie für Glück.

 

Laut den keltischen Legenden, gehören den Wesen alles was nach der Nacht von Shamain (31. Oktober) auf den Erntefeldern noch da war. Deswegen wird die Nacht am 31. Oktober auch als Púca Night bezeichnet. Je nach Quelle, gibt es auch den Púca-Day am 01. November, also am Tag nach Shamain. Hier ist wichtig zu wissen, dass die Kelten vorm 31. Oktober die letzte Ernte eingeholt haben.

 

Im Allgemeinen gilt er zwar als boshaftes, aber ansonsten eher harmloses Wesen, dass unter der Erde lebt und Ähnlichkeiten zum Kobold aufweisen soll. In seiner richtigen Gestalt soll er schwarzes oder auch weißes Fell haben. Auch kann er einen als Mensch erscheinen, aber seine Koboldohren oder auch Tierschwanz verraten ihn.

 

Hier ein paar abweichende Namen:

      Púca, Puka, Phooka, Phuka, Pooka, kymrisch Pwca (bzw. Bwca), kornisch Bucca

 

Jinmken

Hunde sind die besten Freunde der Menschen – so die Meinung von vielen und vielleicht denkst ja auch du so. Wenn ja, würdest du auch noch so denken, wenn dein Hund ein menschliches Gesicht hätte? Laut japanischen Augenzeugenberichten, sieht man diese Art von Hunden – Jinmenken genannt- auf verlassenden Wegen, Gassen sowie Straßen.

 

Sobald sich ein Mensch und ein Hund mit Menschenkopf begegnen, fühlt sich letzterer gestört und schreit seinen Gegenüber an. Warum schreit der Jinmken? Naja, man solle ihn allein und in Ruhe lassen. Laut der Legende, wirst du depressiv oder/ und erfährst Unglück, wenn du einen siehst - deswegen solltest du schnell wieder verschwinden.  Da sie sehr scheu sein sollen, kommen sie den Menschen von sich aus nicht zu nahe. Ebenfalls sollen sie sehr schnell sein, weswegen sie (in der Regel) im Straßenverkehr nicht gesichtet werden.

 

Es gibt (bislang) keine Fotos von ihnen, aber Zeugenberichten gibt es schon seit ca. 400 Jahren.

 

Der schwarze Mann

„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“…“Niemand“

 

Das Frage-Antwort-Spiel zum Beginn eines Fangspiels kennen wir wohl fast alle.

 

So ziemlich jedes Land, jede Stadt oder jede kulturelle Vorstellung hat ein bestimmtes Wesen: Der schwarze Mann.

 

Es handelt sich in der Regel um eine Schattengestalt, welche vor allem Kindern erscheint. Überwiegend tritt er in der Nacht auf, ist in schwarz gekleidet, öfters auch mit schwarzem Hut und in manchen Versionen sein Gesicht durch Ruß auch geschwärzt hat. Je nach Version und Benennungen des schwarzen Mannes, variieren die Gestalten in ihren äußeren Merkmalen. Aber eins bleibt oft als Gemeinsamkeit: Sein Auftreten passiert plötzlich sowie er auch plötzlich wieder weg ist.

 

Manche sagen, die Wesen seien Seelen von Totengräbern, welche während der Pestepidemie die verstorbenen Pestopfer begruben und nun weitere Seelen holen wollen. Oft werden die  Erscheinungen auch als Vorbote bzw. Warnung vor einem Unglück bzw. Unheil gedeutet.

 

Einen genauen Ursprung der Legende gibt es nicht. Jedoch wurde sie schnell verwendet, um – wie auch sonst- unartige Kinder zu bändigen. Die Drohung ist oft: Sei artig, sei pünktlich im Bett bei deinen Eltern, sei nicht an gefährlichen Orten sonst holt dich der schwarze Mann und damit deine Seele gleich mit.

 

Hier ein paar Beispiele aus Deutschland:

  • Stoßbube: Er schubst bzw. stoßt  die Kinder, welche zu nah an tiefen Abgründen stehen. Im süddeutschen Raum wird die Legende oft erzählt
  • Nachtkrabb: Ein großer schwarzer Rabe, der im österreichischen und im süddeutschen Raum die Kindern fängt, die nicht zu Beginn der Dunkelheit daheim sind, und sie so weit rausfliegt, dass sie nicht mehr den Weg zurück finden können
  • Nachtgiger: Holt Kinder im fränkischen Raum, wenn sie nicht pünktlich zu Hause sind und ist eine Art Gegenstück zum Nachtkrabb
  • Mummelratz: Ein in schwarz vermummter Mann, welcher die Kinder in Thüringen holen kommt, die an gefährlichen Orten spielen
  • Kormann/ Korndämon: Um Kindern von den Kornfeldern fernzuhalten, wird berichtet, dass der Kormann die Kinder fängt, in einem Sack stopft und in eine unterirdische Höhle – oder auch Wald (je nach Version)-  mitnimmt. Je nach Version variiert die Dauer der Verschleppung: Von einem Jahr (um sie danach auf den Acker freizugeben) bis zu „für immer“

Der Butz

Der Begriff Butz wurde früher im gesamten deutschsprachigen Gebiet genutzt. Heutzutage wird er nur noch in der Schweiz und in den Regionen um die Alpen herum verwendet. Butz wird vom bozen abgeleitet, was zu viel wie schlagen, klopfen oder auch poltern meint. 

 

Welche Wesen beschreibt das Wort Butz nun?

  •  Dämonen
  • Geister, wie u.a. Poltergeister
  •  Kobolde bzw koboldartige Wesen
  • Zwerge bzw zwergartige Wesen
  • Der Teufel
  • Kinderschreckgestalt

Hat jemand beim Lesen vielleicht an eine bekannte Kinderschreckgestalt gedacht?

 

Ganz genau – der Butzemann:


Viele kennen ihn aus dem Kinderreim „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unseren Haus herum“. Er hat deutliche Parallelen zum Schwarzem Mann (siehe Blogbeitrag) und ist vor allem in der Schweiz, Skandinavien und in Nord- und sowie in Süddeutschland bekannt.

 

Im Kinderreim wird er allerdings als harmlos dargestellt und wirkt eher wie jemand, der unterhalten ist – gerade für Kinder. Jedoch wird er in seinen Ursprüngen als Wesen beschrieben, der unartige Kinder fängt, entführt und durchaus auch frisst. Diese Legenden sollten die Kinder abhalten den Eltern zu widersprechen und dafür sorgen, dass sie nicht von zu Hause abhauen. Sein Aussehen und die genauen Gründe für sein Auftauchen variieren dennoch je nach Region stark. Oft hat er aber eine koboldartige Gestalt und soll halt Kinder abschrecken, die sich unerlaubterweise in der Gegend herumtreiben.

 

Die oben genannten Wesen, welche als "Butz" bezeichnet wurden, zeigen gut auf, wie vielfältig ein Butz sein konnte bzw. sein kann. Ebenfalls ist ein Butz bzw ein Butzemann ein gutes Beispiel dafür, dass viele Wesen auffallende Gemeinsamkeiten inne haben. Hier wird es beim Vergleich zum Schwarzen Mann deutlich: Beide sind Kinderschreckgestalten, die unartigen Kindern auflauern, um sie zu entführen oder gar zu fressen.

Kappa

Die Wesen aus der japanischen Mythologie sind Mischwesen aus den Rückenpanzer einer Schildkröte, das Gesicht eines Affen und die Haut sowie die Gliedmaßen eines Frosches.

 

Es ist bekannt – auch aus verschiedenen (Anime-) Serien, Mangas, Geschichten, etc- wie gerne sie den Menschen Streiche spielen. Dabei sind manche auch harmlos, aber diese „Streiche“, bei denen sie die Kinder entführen und Menschen töten, um die Organe zu essen, sind es nicht mehr.

 

Sie leben Unterwasser in Flüssen und warten ab, bis ein Mensch kommt, um ihn mit sich in die Tiefe zu reißen. Im tiefen Wasser ertrinken die Opfer und der Kappa kann ihre Organe ungestört essen. Die Menschen aus den früheren Japan waren dabei leichte Opfer, weil die damaligen Toiletten auch mal die Flüsse waren - und in der Hocke hat man keinen guten Halt. Dabei gibt es auch Versionen, die dieses Szenario weiter beschreiben: Der Kappa stößt seinen Armen durch den Arnus, greift die Zunge und zieht diese – durch den Weg zurück – raus. Da der Kappa die Organe essen wollte, wollte er mit dieser Methode sie rausziehen.

 

In der heutigen Zeit leben sie in den Rohrsystem der Städte und warten auf den nächsten Toilettengang ihrer zukünftigen Opfer...

 

Yuki - Onna

Yuki-Onna ist ein Wesen aus einer japanischen Legende. Wie ihr Name schon andeutet (Yuki=Schnee/ Onna=Frau) , hält sie sich  da auf, wo es sehr kalt ist und Schnee liegt. Ihre Wesenszüge sind nicht eindeutig, da sie mal Wanderer vor Gefahren warnte, aber sie auch mal weiter in den Tod durch Kälte führte. Ein prägnantes Merkmal ist, dass sie keine Fußspuren im Schnee hinterlässt.

 

Hier zwei Geschichten zu ihr:

  • Ein Wanderer ging einen Bergpfad in den Wintermonaten entlang. Nach einer Weile sah er eine junge sowie schöne Frau - im weißen Kimono, mit schwarzen langen Haaren und mit schneeweißer Haut- in der Ferne. Er ging auf sie zu. Sie lächelte den Wanderer an und es erschien ihm, als sie ihre Arme hebte, dass sie Flügel hätte. Fasziniert von ihr merkte er den Schneesturm nicht, der aber anbrach…und er merkte auch nicht, dass er von ihr immer weiter in die Ferne gelockt wurde – und dort letztlich erfror
  • Wenn ein Kind in der Nacht noch auf den Straßen spielt und ihr begegnet, kann die Situation zwei Verläufe nehmen. Sie wird es warnen und erklären, dass nächtliches draußen Spielen nicht sicher sei und es nach Hause gehen sollte. Wenn das Kind nun nach Hause geht, ist alles okay. Wenn das Kind aber sich weigert auf sie zu hören, wird Yuki- Onna es aus Wut entführen

Hier ein paar weitere Eckpunkte zur japanischen Schneefrau:

  • In manchen Versionen hat sie einen so eisigen Atem, dass sie ihre Opfer selbst erfriert, anstatt es den Schneesturm und den kalten Temperaturen zu überlassen. Auch gibt es Versionen, die beschreiben, dass sie die Männer durch einen Kuss oder durch Sex erfrieren lässt
  • Ebenfalls gibt es in manchen Versionen die Angabe, dass sie ein Baby/ ein kleines Kind in den Armen hält
  • Der Grund, warum sie sich Opfer sucht, ist nicht eindeutig. Von der Annahme, dass sie ihre Opfer sterben sehen will bis hin zu der Theorie, dass sie als eine Art Vampir das Blut trinken möchte, gibt es verschiedene Ansätze

Kuchisake - Onna

Kuchisake - Onna soll der Rachegeist einer Frau sein, welcher recht Groß ist und eine Atemschutzmaske trägt.

 

Es gibt verschiedene Ursprungsversionen der japanischen urbanen Legenden.

Hier ein paar Versionen:

  • Man sagt sich, dass die Frau, bevor sie dieses Wesen wurde, durch einen Autounfall in den 70er Jahren starb, weil sie kleinen Kindern nachgerannt sei – und nachdem Unfall war ihr Mund aufgeschlitzt. Aus Rache, soll sie auch vermehrt kleinen bzw kleineren Kindern erscheinen.
  • In der Heian- Zeit (794 - 1185)hatte ein Samurai (oder auch mal ein Ninja) eine wunderschöne sowie eitle Frau. Da er nicht sicher war, ob sie ihm treu war, schlitzte  er mit einem Schwert ihren Mund bis zu den Ohren auf – dadurch sollte niemand sie jemals wieder wunderschön finden können. Sie galt nun als verflucht und gehörte zu den japanischen Geistern Yōkai. Früher trug sie ein Seidentuch vorm Mund und in der heutigen Zeit ist es die Atemschutzmaske. Das Tragen dieser Maske ist in Japan nichts ungewöhnliches, da viele Japaner eine Atemschutzmaske bei Krankheit tragen. (Wegen den vollen Städten, schützt dies die anderen Stadtbewohner.)
  • Nach einer Vergewaltigung schlitzte sie sich wegen den seelischen Schmerzen selber den Mund auf bzw. taten es die Täter
  • Sie war als Mensch psychisch krank und schlitzte sich selbst den Mund auf
  • Sie wurde durch eine schief gelaufene Atemwegoperation so „zugerichtet ".
  • Jedenfalls ist bei Kuchisake Onna nicht das Problem, dass sie auch so eine Maske trägt, es ist eher das, was darunter ist: Ihr Gesicht. Wenn du sie trifft, wird sie dich fragen, ob sie hübsch sei…

Hier die Folgen deiner möglichen Antworten:

  • Bei „Nein“ als Antwort: Sie schneidet dir mit einer Schere den Kopf ab
  • Bei „Ja“: Sie nimmt die Maske ab und du siehst ihr Gesicht – und somit ihren aufgeschlitzten Mund
  • Bei einer Flucht, wird sie dich verfolgen
  • Falls du „Ja“ gewählt hast, fragt sie dich wieder, ob sie hübsch bzw. ob sie es jetzt immer noch hübsch sei, obwohl du nun ihre Wunde gesehen hast…

Hier wieder die Folgen deiner möglichen Antworten:

  • Bei „Nein“ als Antwort: Sie schneidet dich in zwei Hälften
  • Bei „Ja“: Sie schlitzt deinen Mund ebenfalls auf
  • Bei Flucht, wird sie dich verfolgen

Manche Versionen sprechen auch davon, dass sie ihre Opfer wie folgt unterscheidet:

  • Frauen: Sie werden zu neuen Kuchisake-Onna
  • Männer: Ihnen schneidet sie sofort den Kopf ab
  • Kindern: Sie verschleppt die Kinder in ihr Versteck und quält sie bis zum Tod

Manche Versionen geben dir Tipps, wie du erfolgreich vor ihr fliehen kannst:

  • Gebe Ihr Süßes. In Lebzeiten liebte sie Süßkram und wird versuchen deine Gabe zu essen. Da sie aber das nicht schaffen wird, es aber eine Weile probiert, hast du Zeit zur Flucht
  • Du sollst sagen, dass du einen wichtigen Termin hast, dann wird sie sich für die Störung entschuldigen
  • Sage 6x Pomade, da geht sie, weil ihr Arzt oder ihr Vergewaltiger danach roch
  • Sage ihr, du hast die Blutgruppe 0, da die 0 in Japan Glück bringen soll, wird sie eine Blockade haben dich umzubringen

Noch ein paar weitere interessante Infos zur Legende:

  • Frühjahr bis zum Sommer 1979 gab es in Japan eine Art Panik, dass Kuchisake-Onna auf den Straßen vermehrt unterwegs sei. Deswegen galt in manchen Regionen die Anordnung, dass Kinder nur in Gruppen zur Schule gehen dürfen und die Lehrer sie begleiteten.
  • Im Jahr 2007 wurde eine Krankenakte einer Geisteskranken gefunden, welche Kinder gejagt hatte und durch einen Autounfall starb. Der Vorfall soll in den 70er stattgefunden haben.

Aka Manto

Hier eine urbane Legende aus Japan:

 

Laut dieser Legende sollte man nie auf die letzte Kabine einer öffentlichen Toiletten gehen. Der Grund: Dort wird dir der Geist Ako Manto erscheinen und dich was fragen.

 

Eine Stimme, welche unheimlich klingen soll, wird dich folgendes fragen: Willst du blaues oder rotes Toilettenpapier?.

 

  • Die Wahl bei roten Toilettenpapier:  Aka Manto wird dich solange aufschlitzten, bis deine gesamte Kleidung durch dein Blut rot ist.
  • Die Wahl bei blauen Toilettenpapier: Aka Manto wird sich solange würgen, bis du komplett blau angelaufen bist. Eine andere Variante ist, dass dir der Geist das Blut aussagen wird bis dein ganzer Körper blau ist.
  • Die Wahl einer anderen Farbe: Aka Manto wird dich sofort in die Unterwelt ziehen – der Geist mag es nämlich nicht, wenn man versucht ihn reinzulegen.
  • Tipp: Lehne respektvoll die Annahme des Toilettenpapiers ab. Wer dies tut, soll durchaus gute Chancen haben lebend die Kabine wieder zu verlassen.

 

Falls dir der Geist zuerst nur erscheinen sollte (die Frage kam also noch nicht), erkennst du ihn an seiner Kleidung: Aka Manto trägt ein rotes Cape.

 

Natürlich gibt – wie es oft der Fall ist – verschiedene Versionen.
Andere Versionen geben an, dass nur Schultoiletten oder auch nur Damentoiletten betroffen sind. Auch die Entstehungsgeschichten variieren. Hier die beiden Versionen, die ich öfters gelesen haben:

 

  • Es ist der Geist eines Serienkillers, der auch nach seinem Tod weiterhin auf die Jagd nach Opfern ist
  • Es ist der Geist eines äußerst aktiven Mannes, der zu Lebezeiten eine Maske tragen musste, weil er ansonsten nur von Frauen umworben wurde. Nun ist sein Geist auf Rache, weil er Frauen die Schuld gibt kein „normales“ Leben gehabt zu haben. Hinweis: Hier ist ein Beispiel für eine Version, die den Geist nur auf Damentoiletten vermuten.

 

Der Nachtgiger

Wie in vielen Legenden, soll auch diese aus den Raum Franken eine mahnende Wirkung an Kinder als Ziel haben: Sie sollen pünktlich und gehorsam ins Bett, wenn für sie Schlafenszeit ist.

Wer sich nicht daran hielt und weiterhin auf den Straßen spielte bzw unterwegs war, würde den Nachtgiger treffen.

 

Dieses Wesen, soll eine schwarz gefederte Optik haben. Da das fränkische Wort Giger mit „Hahn“ zu übersetzten ist, soll dies auch seine Gestalt beschreiben: Die eines Hahnes.


Da die Sichtung der Zeugen aus Angst und wegen des fehlenden Lichtes in der Nacht kein genaues Bild beschreiben konnte, rätselt man allerdings beim Aussehen (im Vergleich zu anderen Wesen). Auch wenn sich dies zuerst nicht grausam anhört, beschreibt die Legende weiter: Wenn er wütend wird, frisst er die ungehorsamen Kinder.

 

Hier ein fränkischer  Reim, dem sich dem Nachtgigier widmet:

 

„Schau dasd ham kummsd, sunsd hould di fei der Nachdgicher“

Aus dem fränkischen Dialekt grob übersetzt:
„Sieh zu, dass du nach Hause kommst, sonst wird dich der Nachtgiger holen“

Teke - Teke

Hier eine bekannte urbane Legende aus Japan:

 

Der späte Abend war in Japan angebrochen. Eine Schülerin wollte nach Hause gehen, fiel aber auf U- Bahn- Gleise, weil sie wegen der anbrechenden Dunkelheit nichts sah. Bevor sie sich retten konnte, wurde sie leider von einer U-Bahn erfasst - und wurde in zwei Teile geteilt. Die Schnittstelle war  entlang ihres Bauches: Ober- und Unterkörper war getrennt. Sie erlag nach einem langen und qualvollen Kampf ihrer tödlichen Wunden.


So tragisch dies schon für sich ist, geht die Legende allerdings weiter:  Ihre obere Körperhälfte wandelt noch herum durch die Straßen Japans. Ausgestattet mit einer Sense bzw. Säge (je nach Version) ist sie auf der Suche nach Menschen, um diese ebenfalls „zu teilen“. Der Grund ist klar: Sie will als Wesen dieser Art nicht mehr alleine sein.

 

Wie in vielen Legenden, geht es auch hier darum die Kinder bzw Jugendlichen so abzuschrecken, dass sie am Abend nicht mehr auf den Straßen unterwegs sind. Die Legende ist in Japan so populär, dass sich die Kinder die Legende untereinander erzählen.

 

Der Name Teke- Teke stammt vom prägnanten Geräusch, das sie macht, wenn sie sich bewegt. Teke-Teke ist zwar ein bekannter Name für dieses Wesen, aber es gibt noch weitere Namen für es:

  • Bata- Bata, da dies das Geräusch ist, wenn sie sich auf ihren Ellbogen fortbewegt
  •  „Das Mädchen, das auf ihren Ellbogen rennt“ (Der Name ist selbsterklärend)

Hier eine Erzählung zu Teke – Teke:


(…wer diese allerdings berichten konnte, ist mir unklar, aber lest selbst ;)  )

 

Abend bzw später Nachmittag (je nach Version) wollte ein Schüler den Heimweg antreten. Er machte sich fertig zum Gehen und sah am Fensterbrett  im Klassenzimmer ein hübsches Mädchen – der Schüler war verwundert, da er auf eine reine Jungenschule ging. Bevor er sie ansprechen konnte, soll sie auf ihn zu gesprungen sein – und zeigte somit, dass sie nur einen Oberkörper hatte. Da er vom Schock und vor Angst übermannt war, war zu erstarrt um gegen sie antreten zu können- so konnte Teke Teke ihn mit ihrer Sense/ Säge auch in zwei Hälften teilen.

 

Hier noch ein paar interessante Details:

  • Sie soll bis zu 150 km/h schnell werden können
  • Menschen erhalten kurz nachdem ihnen jemand diese Legende erzählt einen Anruf von Teke-Teke selber. Darin wird sie einen fragen, ob man die eigenen Beine noch bräuchte. Um die bedrohliche Situation (sie weiß wo du bist und will dich holen kommen) lebend zu verlassen, soll man antworten: „Ich brauche sie jetzt gerade.“ Dann wird die Frage kommen, wer einem die Legende von ihr erzählt hat und die einzige richtige Antwort wäre: Kashima Reiko
  • Kashima Reiko ist ein rachsüchtiger Geist, welcher oft als Frau dargestellt wird
  • Hier die Bedeutung der Silben: ka für kamen -Maske, shi für shinin- tote Person, ma für Dämon, rei für Geist sowie ko für Kind bzw ist es auch ein üblicher Bestandteil von Frauenname und kann in Bezug zur Silbe rei auch mit Geisterfrau übersetzt werden

Der Wendigo

Ein Wesen, welcher aus der Kultur der Indianer stammt und bis heute kein genaues Aussehen kennzeichnet.  

Die Beschreibungen sind vielfältig: Mit Reißzähnen, (Hirsch-) Hörnern, menschliche Statur, hell leuchtende Augen, milchige Haut oder auch stark behaart. Verschiedene Quellen zeigen verschiedene Darstellungen, die auf sein Gesamtbild abzielen: Ein verwester Mensch, ein stehender (verwester) Hirsch oder allgemein eine humanoide Gestalt, welche markant ist durch sein sichtbares Skelett. Die größte Übereinkunft ist die Beschreibung der Größe. Der Wendigo ist ein sehr großes Wesen, welches laut einigen Angaben eine Körpergröße von über 2 Meter haben soll.

 

Er soll in den nördlichen Wäldern von Amerika sowie von Kanada vorzufinden sein. Laut den Ureinwohnern, war das Wesen ein Mensch, welcher durch den Verzehr von Menschenfleisch sich in den Wendigo verwandelte. Sein Hunger auf das Fleisch sei unstillbar und manche regionale Legende beschreibt, dass er auch in den Träumen von Menschen eindringen kann und sie nicht nur in den Wäldern verfolgen soll. Bei der Erbeutung seiner Opfer soll er mit einer hohen Grausamkeit vorgehen. Allgemein gilt er auch als Geist, der, neben der  unstillbaren Lust nach Menschenfleisch, äußerst rachsüchtig sein soll.

 

Sein Name wird mit „böser Geist“ oder auch „Menschenfresser bzw. böser Geist, der Menschen frisst“ übersetzt – Übersetzungen, die die Wesenszüge gut zusammenfassen.

 

Die Legende soll damals entstanden sein, damit die indianischen Stämme kein Kannibalismus begehen, wenn die Zeiten bei der Nahrungsbeschaffung schlecht waren. Noch bis in die heutige Zeit, wird die Legende über ihn verbreitet.

Legenden aus Asien:

Okiku-Puppe

Hier eine weitere Legende aus Japan - kurzer Hinweis: Die Puppe gibt es wirklich:

 

Laut einer japanischen Legende kaufte der Junge Suzuki Eikichi aus Hokkaidō eine Puppe. Diese Puppe erblickte er in der Einkaufsstraße Tanuki-Koji von Sapporo im Jahr 1918, welcher er seiner jüngeren Schwester Okiku schenkte. Sie liebte diese Puppe über alles und so wurde sie der Treuebegleiter des jüngeren Mädchens.

 

Ein Jahr nach der Schenkung der Puppe verstarb sie an einer Erkältung. Nach alter japanischer Tradition, erhielt Okiku im Haus der Familie einen Altar, worauf, neben der Urne mit der Asche des Mädchens,  auch die Puppe ihren Platz fand. Der Grund: Ihre Tochter hing zu Lebzeiten an diese Puppe. Die Familie betete, wie es üblich ist, vorm Altar für ihre verstorbene Tochter. Laut der Legende, hörte die Puppe auch alle diese Gebete.

 

Nach einer kurzen Weile bemerkte die Familie, dass die Haare der Puppe anfingen zu wachsen. Entsetzt gingen sie zu Mönchen des Mannenji Tempels in Iwamizawa, welche meinten, dass der Geist von Okiku nun in der Puppe (weiter-) lebte. Trotz regelmäßigen Haarschnitte, wuchsen die Haare immer weiter. Die Haare stammen von echten Kinderhaaren – laut Forschungsergebnissen.

 

Die Familie zog im Jahr 1938 weg nach Sakhalin und übergab den Mönchen sowohl die Puppe als auch die Urne mit der Asche von Okiku. Dort ist die Puppe bis heute. Viele Touristen kommen, um sie zu betrachtet – das Fotografieren ist jedoch verboten, weil die Puppe dies nicht dulden würde.

 

Hinweise zur Puppe:

  • Es ist eine ca. 40 cm große Puppe in einem Kimono
  • Die Puppe hat ein weißes Gesicht und schwarze (unheimliche) Augen
  •  Merkmal: Die wachsenden Haare aus echtem Kinderhaar
  • Das Haar soll bis zu 25 cm lange geworden sein
  • Es ist immer ungeklärt, warum die Haare wachsen (was sie bis heute auch noch tun)
  • Ihr die Haare selber abzuscheiden ist abzuraten, da die Puppe sonst wütend wird. Die Mönche taten dies erst, als sie im Traum von Okiku darum gebeten wurden

  • Der Name Okiki stammt vom Mädchen Okiku, wessen Geist in der Puppe (weiter-) lebt
  • Sie wird auch „Die verfluchte Puppe von Hokkaidō“ genannt

Der entschwundene Traum

Diese chinesische Legende stammt aus der frühen Tang-Dynastie (618-907). Darin hat der Gelehrte Lu Sheng während einer Bestellung eine Lebensveränderung durchgemacht.

 

Laut der Legende berichtete Sheng traurig einen alten sowie freundlichen Mann an einer Schenke, dass er durch die Prüfung zum Beamten gefallen sei – und das schon wieder. Dabei ahnte der jüngere Mann nicht, dass er mit den unsterblichen Taiosten Lü Dongbin sprach, welcher ihm riet, dem Weltlichen loszusagen und den Weg des Taos zu gehen. Da sie noch eine Weile auf ihre bestellte Hirse warten mussten, reichte Dongbin seinem Gegenüber ein Kissen, damit  dieser zur Überbrückung der Wartezeit schlafen konnte. Dieser nahm es an und schlief auch ein – und hatte einen Traum.

 

In diesem Traum, sah er sein zukünftiges Leben vor sich: Ein in Wohlstand lebender Beamter, der mit einer hübschen Frau verheiratet ist – der eines Tages der Korruption verdächtigt wird und nur durch die Gnade des Kaisers vor der Todesstrafe  gerettet werden konnte. Er erholt sich vom Skandal und wird bis zu seinem Tod im Alter von 81 Jahren im Wohlstand leben.

 

Er erwachte und es war so wenig Zeit vergangen, dass nicht einmal ihre Essensbestellung fertig war. Lächelt soll Dongbin gesagt haben, dass das Menschenleben nur wie ein Traum sei. Sheng verstand, dass das Treffen wichtig für ihn war und ging in die Lehre des Taoisten.

 

Hinweis: Taoismus (Der Weg) ist eine philosophische Richtung. Ihren Ursprung hat sie in China. Darin wird – hier in eindeutiger Kurzform – die Erschaffung des Universums beschrieben mit einem unveränderlichen Ordnungsprinzip. Der Urgrund des Sein ist die Kraft Chi. Mit der Idee, spirituell im Einklang mit dem Urgrund des Seins zu sein, entstand auch Ying/ Yang.

Yosuzume

Yosuzume gehört zu den Yōkai und hat ein Äußeres, das einen Sperling gleichkommt. Passend zur Erscheinungsform wird der Name mit „Nachtsperling“ übersetzt. Sie treten in der Regel auch nachts in Scharen auf, da jeder von ihnen „zwitschert“, sind sie recht laut.

 

Sie tuen den Menschen keine Gewalt an, sondern umschwärmen sie nur. Natürlich ist es recht erschreckend, wenn man in der Nacht plötzlich von vielen Vögeln umschwärmt wird, welche in der Vielzahl eine hohe Lautstärke erreichen können. Da sie aber in manchen Regionen auch als Unglücksboten gelten, bekommen die Betroffenen Angst sowie Sorge, was NACH ihren Auftreten passieren wird. Aber gerade als Wanderer kann man sie als eine Warnung deuten. Denn man sagt sich auch, dass sie erscheinen, wenn andere – für den Menschen durchaus gefährliche – Yōkai in der Nähe sind.

 

 

Bekatarō  

 

Der Yōkai Bekatarō  wird als ein Wesen beschrieben, dass sehr klein ist, einen recht runden Bauch hat sowie verfilzte und fettige Haare. Oft wird er so dargestellt, dass er seine spitz zulaufende Zunge rausstreckt. Eine Vorliebe ist das Essen von allen möglichen und zu seinen Lieblingsmahlzeiten gehört Menschenfleisch.

 

Er soll früher ein menschlicher Junge namens Tarō gewesen sein. Leider konnten seine Eltern seinen schier unermesslichen Hunger nicht stillen. Er soll an einem Tag so viele Mahlzeiten  gegessen haben, wie 20 erwachsene Menschen es zusammengenommen essen würden. Diese Essensmengen konnten die Eltern nicht beschaffen und warfen deshalb ihren Sohn raus, welcher nun auf der Straße leben musste. Er begann jeden Passanten um Essens anzubetteln, jedoch wurde er trotz den Gaben nicht satt. Deshalb fing er an, nach anderen Essensquellen zu suchen und begann sich zu fragen, wie Menschenfleisch schmecken würde. Kaum vom Fleisch gekostet, wurde er auch schon zum besagten Yōkai.

 

Er ist unter verschiedenen Namen bekannt, wie: Bekuwatarō, Bekuwabō, Beroritarō, Peroritarō, Akanbei

Die Noh-Maske

Eine leidenschaftliche Sammlerin von Masken war so  stolz auf ihre Sammlung,  dass  sie ihre Errungenschaften an ihrer Wand aufhing – darunter auch eine seltene Maske, welche Noh- Maske genannt wird.

 

Diese Maske fehlte eines Tages an der Wand, was die Sammlerin verwirrte. Die junge Japanerin fing an sie zu suchen. Die Maske lag nicht auf den Boden, sie war somit nicht einfach runter gefallen. Schließlich fand sie die Maske auf einen Tisch liegend, welcher allerdings weiter weg von der Wand stand. Die Frau hing die Maske zurück und eine Weile war alles wie gehabt. Eines Nachts wachte sie auf – ihre Wohnung war zwar dunkel, aber dennoch sah sie was Helles. Dieses helle Leuchten kam näher. Schnell schaltet sie ihre Lampe an und sah zuerst nichts Ungewöhnliches. Doch auf den zweiten Blick sah sie es: Die Noh- Maske lag wieder auf den Tisch.
Was und ob dann noch was geschah, verrät diese japanische urbane Legende nicht.

 

Kurze Info: Noh- Masken sind traditionelle Theatermasken in Japan, welche eine lange Geschichte haben. Originale Masken sind große Sammlerstücke geworden und die Besitzer dieser Masken platzieren sie auch stolz in ihren vier Wänden".

Legenden aus Italien:

Der Scheintod

Nach einen Herzinfarkt wurde ein bereits älterer Sizilianer von den Ärzten in einem Krankenhaus für Tod erklärt. Nach 12 Stunden kamen die Verwandten und trauerten am offenen Sarg, als der vermeintlich Tote die Augen aufmachte und nach einen Glas Wasser fragte. Anschließend wurde er wegen Atemproblemen behandelt – die er wohl vorher auch „nur“ hatte – und wurde nicht begraben. Er entging somit den Schicksal lebendig begaben zu werden.

Legenden aus Südafrika:

"Pinky, Pinky!"

Laut einer rumänischen Legende war ein Knecht mit zwei Mägden unterwegs gewesen. Auf den Weg stolperte er und überschlug sich dreimal. Beim dritten Überschlag verwandelte er sich in einen Ziegenbock.

 

Als Ziegenbock greift er die beiden Frauen an und zerfetzte mit seinen Hörnern dabei deren Kleidung. Als er weitergehen wollte, stolperte und überschlug er erneut sich– und verwandelte sich so wieder zurück zum Menschen. Als Erinnerung seiner Tat, behielt er am Ohr ein Teil eines Kleidungsstückes von einen der Frauen, dass er selber zerriss.

 

Hinweis: Da die Zahl drei große Bedeutungen mit viel Kraft hat, wird sie konkret als Zahl der gemachten Überschläge genannt

Legenden aus Peru:

Was ist ein Fettvampir?

Die Fettvampire oder auch Pishtacos (Schlächter) sind in der Nacht aktiv – ähnlich wie ein blutsaugender Vampir. Jedoch nimmt dieser Vampirtyp kein Blut von Menschen, sondern das Fett.

 

Wie das geht? Hier zwei Annahmen:

  • Laut der urbanen Legende schlagen sie die Opfer bewusstlos, tragen sie in den Urwald und saugen mit ihren Rüssel dann das Fett raus. Man sagt sich, dass sie saugen bis das Opfer nur noch aus „Haut und Knochen“ besteht
  • Sie hängen die Opfer über ein Feuer auf, damit das Fett raus  aus den Körpern der Opfer schmolz. Sie sammelten die Fetttropfen in Flaschen.

Der Ursprung dieser Legende kommt aus Peru.

 

Es soll Verbrecherbanden geben ,welche menschliches Fett sammeln, um es auf den Schwarzmarkt zu verkaufen an Europäer und an Chinesen. Es wurde als Schönheitsmittel für die Haut genutzt. Da aber den Opfern nie wertvolle und auf diesen Märkten begehrten Organe gefehlt haben sollen, ist der Bericht um die menschliche Verbrecherbande anzuzweifeln.

Legenden aus den USA:

Black Aggie

Auf den Grab einer Familie namens Agnus stand mal eine Bronzeplastik, welche Black Aggie genannt wird. Die Plastik ist als Person geformt wurden, welche sitzt und einen langes Gewand trägt, dass bis über den Kopf reicht.

 

In den 50er Jahren galt es unter den Jugendlichen als Mutprobe, sich auf den Schoß von Black Aggie zu setzten. Natürlich musste diese Mutprobe in der Nacht stattfinden. Man sagte sich, dass derjenige, der dies wagt,  zu Tode gedrückt wie auch zur Hölle gezogen wird. Diese Erzählungen soll auch noch in den 70er Jahren sehr rege weitererzählt worden sein. Der Grund: In der Nähe der Bronzeplastik sollen durchaus öfters Tote gefunden worden sein. Auch gibt es verschiedene Berichte von Schwangeren, welche ihre ungeborenen Kinder verloren haben, als sie durch den Schatten der Statur gingen.

 

Die Familie Agnus soll die Statur eines Museum gegeben haben, um den Spuk ein Ende zu setzten.

 

Hier ein paar Infos:

  • Der Ort des Friedhofes ist Baltimore County (Maryland).
  • Dies ist eine bekannte urbane Legende aus den USA.

Schlafwandeln

In den 70er Jahren lebte in einem Vorort in den USA eine Familie  - Mutter, Vater, Kind.

Die Tochter war der ganze Stolz des Vaters. Letztere litt an Schlafwandeln und wachte durchaus mal in der Küche oder auch mal im Garten auf. Als er allerdings eines Morgens auf dem Dach aufwachte, wollte seine Frau endlich was unternehmen. Aus den  Freundeskreis bekam sie den Rat, zu  einer Hellseherin zugehen, welche den Ehemann einer Freundin auch schon bei seinem Schlafproblem geholfen haben soll.

 

Bei der Sitzung sagte die Hellseherin, dass ihr Ehemann verflucht sei durch die Nacht zu wandeln und deswegen nicht ruhig schlafen konnte. Eines Tages soll er sogar in der Nacht verschwinden. Um die erschrockene Ehefrau etwas zu beruhigen, gab sie folgenden Rat mit: Der Mann soll ein Armband mit Glöckchen dran tragen, damit sie es mitbekommt, wenn er wieder aus dem Bett geht. Dies funktionierte eine Weile gut, bis zu den Morgen als er „einfach weg“ war. Die Frau rief die Polizei, aber diese konnten ihn auch nicht mehr finden und so blieb er offiziell verschwunden.

 

Jedoch geht es noch etwas weiter: Die Mutter wollte nun ihrer Tochter beibringen, nachdem die Polizei nicht helfen konnte, dass ihr Vater verschwunden ist. Als sie anfing wurde sie nach den ersten Sätzen von ihrer Tochter unterbrochen. Sie holte aus ihrem Puppenhaus eine Puppe her, die wie ihr Vater aussah – und auch die Armbänder mit den Glöckchen trug. Sie meinte mit einem Lächeln zu ihrer Mutter, dass der Vater doch versprochen hätte, sie niemals zu verlassen. Die Mutter sah die Puppe verwirrt an. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt nur eins und zwar, dass sie die Puppe vorher nie gesehen hatte.

 

Der Abhacker

Der sogenannte Abhacker kommt in der Nacht vorbei bzw. bricht  in die Wohnung   / in das Haus ein und schaut bei seinen schlafenden Opfern, welche Körperteile unterhalb des Halses nicht von der Bettdecke verdeckt sind und hackte diese ab. Keine Sorgen: Den Kopf selber wird er aber nicht abhacken.

 

Ein Beispiel: Ist dein linker Arm nicht mit deiner Bettdecke bedeckt, wird er diesen dir auch abschlagen. Der Kopf sowie der Hals sind die Bereiche des Körpers, die von ihn nie abgeschlagen werden.

 

Diese urbane Legende ist in den USA sehr bekannt und gilt als klassische urbane Legende.

 

Hier die Theorien über die Herkunft des Abhackers:

  • Er ist ein Wahnsinniger
  • Es handelt sich um ein übernatürliches bzw untotes  Wesen, wie ein Zombie, ein Monster, ein böser Geist oder auch ein Verfluchter. Der Grund, warum dieses Wesen das machen muss, sei die Strafe die er erhalten hat, weil er Mitglieder aus einer Zigeunerfamilie ermordet hatte
  • Es handelt sich beim Wesen um eine Version der Kinderschreckgestalt „Der schwarze Mann“

Wenn man die Vielfalt der urbanen Legenden sieht, ist  jede für sich eine Erzählung wert und steht auch für sich selbst. Dennoch kann man „klassische“ Elemente bei urbanen Legenden erkennen.

 

Hier die Beispiele für diese klassischen Elemente:

  • Der Einbruch in die Wohnung/ in das Haus bzw. die massive Störung der Privatsphäre
  • Das vorsehende Opfer war vorher oft in einer Alltagssituation (darunter fällt auch das Schlafen)
  • Ein böser Unbekannter führt die Tat aus
  • Die gruseligen Hintergrundgeschichten, welche beispielsweise eine Geisteskrankheit oder etwas Übernatürliches als Erklärungen angeben
  •   Eine Gewalttat droht, welche auch tödliche Folgen haben kann

Vom Himmel

Laut einer urbanen Legende, fiel während einer Gedenkfeier eine abgetrennte menschliche Hand vom Himmel auf die Erde hinab. Manche Versionen geben Long Island (USA) als Ort des Geschehens an.

 

Da die Gedenkfeier schon angefangen hatte, war die Stimmung im Publikum ruhig und man hörte nur die Ansprachen der Redner. So war das Geräusch des plötzlichen Aufpralls nicht zu überhören.  Zuerst waren die Anwesenden geschockt, dass "etwas vom Himmel" gefallen ist. Ein paar Sekunden nach dem Aufprall gingen die ersten Gäste auch nachschauen und erschreckten sich erneut, als sie das „etwas“ als menschliche Hand identifizieren konnten. Da diese Gedenkfeier auf einem Boot stattfand, konnten die Gäste auch nicht nach Hause, um das Erlebte sacken zu lassen und um räumlichen Abstand zur Hand zu erhalten.

 

Als sie wieder auf den Festland waren, wartete schon die Polizei, welche bereits kontaktiert wurde. Die Passagiere sollen diesen Vorfall alle samt bei den Befragungen bestätigt haben. Manche von ihnen gingen von einen göttlichen Zeichen aus und meinten, dass die Menschheit kurz vorm Ende steht und somit das Jüngste Gericht bald kommen würde.

 

Bis heute gibt es keine wissenschaftliche bzw. rationale Erklärung dafür,  aber die Welt ist (bislang) auch nicht untergegangen.

The Killer Upstairs

Hier eine von vielen Legenden zum Thema Babysitting aus den USA:

 

Der Babysitter ist in dieser Legende eine Teenagerin, welche auf zwei Kinder aufpasst. Der Abend verlief soweit normal und sie brachte die Kinder schließlich ins Bett. Danach schaute sie noch im Wohnzimmer fernsehen.

 

Wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist es zu wissen, dass das Schlafzimmer der Kinder im Ober- und das Wohnzimmer im Untergeschoss waren. Sie schaute schon eine Weile fernsehen, als das Telefon klingelte und sich eine ihr unbekannte Männerstimme meldete mit den Worten, dass sie nach oben zu den Kindern kommen sollte. Sie folgte der Anweisung nicht, da sie den Anruf als eine Art Scherz abgetan hat. Kurz danach klingelte das Telefon wieder und sie ging wieder ran.  Sie konnte es nicht klingeln lassen, weil sie dachte, dass die Eltern sich melden könnten.

 

So ging sie erneut ans Telefon - aber es war wieder diese Männerstimme, welche nun mit Nachdruck sagte, dass sie unbedingt nach den Kindern sehen sollte. Das tat sie wieder nicht, aber sie rief aus den Gefühl der Angst heraus die Polizei an und schilderte die Situation. Die Polizei nahm ihre Sorge ernst und gab ihr die Anweisung den Anrufer beim nächsten Telefonat hinzuhalten, damit sie seinen Standort orten können. Der Mann rief auch wieder an und die verängstige Teenagerin versuchte ein Gespräch aufzubauen – aber der Anrufer legte selber auf.

 

Dennoch reichte die Gesprächslänge für die Ortung und die Polizei rief bei der Babysitterin an. Die Info war aber alles andere als Beruhigung: Sie solle sofort das Haus verlassen und vorm Haus auf das Eintreffen der Polizeibeamten warten. Der Anrufer nutze das zweite Telefon im Haus, welches um Obergeschoss war.

 

Diese bekannte urbane Legende hat VIELE Variationen, hier ein paar Beispiele:

  • Je nach Version waren die Kinder bereits tot oder die Teenagerin konnte die Kinder lebend aus ihren Schlafzimmern holen oder die Kinder versteckten sich aus Angst, da sie den Mann schon gehört hatten und kamen erst wieder raus, als die Polizei das Haus durchsucht hatte
  • Außerdem ist je nach Version unterschiedlich, ob der Mann ein gesuchter und somit bekannter Killer war oder ein „unbekannter“ Killer
  • Manche Legenden geben an, dass er am Telefon nichts sagte, sondern lachte. Dieses Lachen variieren von irre bis obszön

Zu den urbanen Legenden um das Thema Babysitting gibt es auch Analysen mit der Fragestellung WARUM diese entstanden sind. Man geht u.a. davon aus, dass der Umstand das Frauen alleine in fremden Haushalten arbeiten folgendes bedeutete: einerseits verdienten sie selbstständig Geld und anderseits stellten sie  „gute“ Opfer dar. Neben der Angst vor Gewaltverbrechen, wird gedeutet, dass es auch die Angst vorm Scheitern in der Mutterrolle ist bei jungen Frauen, wenn sie selbst beim Babysitting die Kinder nicht wirklich schützen können, eine Rolle spielt. Aber es gibt auch die Deutung, dass das Obergeschoss für die dominante männliche und das Untergeschoss für die passive weibliche Rolle anspielt, die durch die Emanzipation in Gefahr geriet.  Letzteres bezieht sich vor allem auf diese urbane Legende.

Die Clownstatue

Hier eine andere urbane Legende aus den USA zum Thema Babysitting:

 

Eine Teenagerin passte auf drei Kinder auf. Der Abend verlief soweit ohne Besonderheiten ab. Die Eltern riefen kurz durch, um zu hören, ob alles gut sei. Die Babysitterin bejahte dies, welche die Kinder  bereits ins Bett gebracht hatte und sich nun einen Film ansehen wollte. Sie fragte beim Vater nach, ob es dafür in Ordnung sei, die Clownsstatue aus dem Wohnzimmer zu stellen. Der Grund war eindeutig: Denn der Clown machte ihr Angst. Daraufhin wurde der Vater am anderen Ende der Leitung still und sagte mit ernster Stimme, sie solle die Kinder nehmen, das Haus verlassen und die Polizei rufen. Erschrocken folgte sie den klaren Anweisungen – und wenig später kam auch die Polizei. Diese nahmen die vermeintliche Clownsstatue fest, da es sich um einen gesuchten Serienkiller handelte.

 

In manchen Versionen wird noch hinzugefügt, dass die Kinder ihren Eltern vorher schon erzählten einen Clown im Haus (bzw in ihren Kinderzimmern) zu sehen. Sie taten es aber als (Alp-) Träume ab. Außerdem ist der Mann im Clownskostüm nicht immer ein gesuchter Serienkiller. Dennoch hegt er immer die Absicht die Babysitterin und die Kinder zu ermorden.

Der Candyman

Die Legende vom Candyman stammt aus Amerika, um genauer zu sein:  Aus den Südstaaten des 19. Jahrhunderts.

 

Der Candyman soll der malerisch begabter Daniel Robitalle gewesen sein, der als Sklave auf einer Plantage in der Nähe von New Orleans seine Arbeit ableisten musste. Der Plantagenbesitzer soll ihn damals getötet habe, als er beim Auftrag seine Tochter zu malen mit ihr eine heimliche Liebschaft anfing. In manchen Versionen schwängerte er sie auch.

 

Robitalle versuchte die Flucht, jedoch wurde er erfasst, indem er vor einer Scheune umzingelt wurde. Ihm soll seine rechte Hand abgesäckt und mit Honig beschmiert wurden sein, um dann in einen Bienenstock geworfen und danach verbrannt zu werden. Bevor er seinen Qualen erlag, verfluchte er seine Mörder und schwor Rache. Solange er seine Peiniger nicht finden und sich rächen konnte, wird sein Geist weiterhin als Candyman unterwegs sein.

 

Falls ihr ihn dennoch beschwören wollt:

 

  • Ähnlich wie bei der Legende um die Bloody Mary, kommt der Geist durch euren Spiegel
  • Zur Beschwörung müsst ihr 5x  „Candyman“ vorm Spiegel sagen – dann sollte er scheinen. Hinweis:  Er wird dann versuchen euch mit seinem Haken umzubringen.
  • Nach einer anderen  Version könnt ihr ihn auch im Auto durch das 5x sagen „Candyman“ im Rückspiegel beschwören.
    Hinweis: Dann wird er auch wieder versuchen euch umzubringen und zwar durch das Durchstecken einer Zuckerstange durch den Autositz.

Legenden aus England:

The Ratman of Southend

In einer kalten Winternacht in der Stadt  Southend-On-Sea suchte ein Obdachloser einen geschützten Ort. Als er auf seiner Suche den Eingang eines Tunnels entdeckte, glaubte er, einen Schlafplatz gefunden zu haben. Allerdings war er dort nicht alleine.

 

Eine Gruppe Jugendlicher waren auch dort und als der Obdachlose auf sie traf, wurde er von ihnen zusammengeschlagen. Nach der brutalen Tat verließen die  Jugendlichen den Tunnel und der Obdachlose starb, da er am Blutverlust und der Kälte erlag. Sein Gesicht, seine Finger und fast seine ganzen Füße wurden wenig später von den dort lebenden Ratten gefressen.

 

Eine Weile verging und es begannen Zeugen zu berichten, dass in der Nähe des Tunnels eine Art Geist gesehen wurde, welcher ähnlich wie eine Ratte quietschte. Aus den Tunnel selber hörte man Geräusche, die klangen, ob jemand mit Krallen an den Tunnelwänden kratzte.

Black Eyed Children

Als Black Eyed Children werden Kinder zwischen 8 - 14 Jahren beschrieben, welche tiefschwarze Augen haben. Neben der namensgebenden Augenfarbe, tragen sie Kleidung aus den 70er Jahren. Erstmalig soll diese urbane Legende in den 80er Jahren in England aufgetaucht sein und bis heute werden weltweit Berichte über Sichtungen gemeldet.

 

Was machen diese Kinder nun? Hier ein paar Beispiele:

  • Sie klopfen an Haustüren und bitten um Einlass
  • Sie sprechen Fremde in Autos an, mit der Bitte ein Stück mitgenommen zu werden
  • Auch sprechen sie Fremde auf „der offenen Straße“ an
  • Im Allgemeinen tauchen sie abends und in der Nacht auf

Hier die Beschreibungen zu ihren Verhalten:

  • Bei ihren Auftreten sollen sie eine mysteriöse bis unheimliche Ausstrahlung haben, welche wiederum ihren Gegenüber  Gefühle der Beklemmung und auch der Angst gegeben haben. Beim stetigen Ablehnen ihrer Bitte werden sie einen aggressiver fragen und den anfänglich gesenkten Kopf hoch heben und dann ihre schwarzen Augen zeigen
  • Sie tauchen plötzlich auf und verschwinden auch wieder plötzlich
  • Von ruhig bis aufdringlich wurde ihr Verhalten beschrieben
  • Die Gemeinsamkeit aller Begegnungen ist die furchteinflößende Atmosphäre

Zum ersten Mal soll eine Frau ein Mädchen im den markanten schwarzen Augen in einem Wald im Nationalpark von Cannock Chase  gesichtet haben. Im Jahr 1996 folgten weitere Berichte aus den USA, wie aus den US- Bundesstaaten Texas und Oregon. Derweil gibt es diverse Berichte und durchaus auch Videos von Sichtungen von ihnen bzw. von sogenannten Sichtungen.

 

Hier ein paar Theorien zu ihnen:

  • Es sind von Dämonen besessene Menschen. Die schwarzen Augen sollen ein Merkmal der Besessenheit sein
  • Bei den Kindern handelt es sich um Vampire. Angelehnt an die osteuropäische Vorstellung, dass Vampire erst in ein Haus reingebeten werden müssen, glauben manche, dass dies ein Anzeichen dafür ist.
  • Die Kinder sind Aliens

Die "grünen Geschwister von Woolpit"

Die „grünen Geschwister  von Woolpit“ ist eine bekannte Legende aus England über Menschen mit grüner Haut.

 

Im 12. Jahrhundert sollen die beiden Kindern gelebt haben. Sie tauchten plötzlich in Woolpit auf, trugen andere Kleidung als die Einwohner, sprachen eine unbekannte Sprache, aßen nur rohe Bohnen – und hatten grüne Haut.

 

Ein Mann namens Sir Richard de Calne of Wykes gab ihnen ein (neues) Zuhause und beide mussten erst lernen andere Nahrung zu essen. Der Junge verstarb allerdings nach einer Krankheit. Seine Schwester lernte die englische Sprache, die grüne Hautfarbe verschwand und wurde zugänglicher. Sie soll auch einen Ehemann aus den Ort „King’s Lynn“ gefunden und noch ein langes sowie glückliches Leben geführt haben. Andere Versionen geben an, dass sie ihren Namen auf Agnes Barre geändert und einen Botschafter des Königs Heinrich II geheiratet hätte. Laut Forschungsergebnissen, gibt es wirklich eine Frau Agnes Barre, welche im 12. Jahrhundert gelebt haben soll.

Laut den Mädchen, stammten sie aus St. Martins Land und dort hätten alle Einwohner eine grüne Hautfarbe.

 

Es gibt diverse Versionen der Legende, manchmal ändern sich nur Kleinigkeiten und manchmal der gesamte Inhalt. Hier in paar Änderungen:

  • Die Kinder standen nicht am Eingang des Ortes, sondern in einer Wald-/ Wolfshöhle
  • Sie haben wie verrückt geweint, als sie den Ort betraten
  • Das Mädchen stirbt und der Junge überlebte
  • Ihr Vormund Sir Richard de Calne of Wykes soll versucht haben sie mit Arsen zu vergiften

Kurze Hinweise:  

  • Eine Theorie besagt, die Geschwister waren Aliens
  • Eine mögliche Erklärung für die grünen Haut ist, dass die Kinder zu viel Kupfer im Körper hatten
  • Blutarmut und Eisenmangelanämie sind weitere Erklärungsansätze für die grüne Haut
  • Woolpit ist ein Ort zwischen Bury St. Edmunds und Stowmarket. Das Ortsschild zeigt die beiden Kinder

Bloody Mary

Die Beschwörung der Bloody Mary aus der englischen urbanen Legende sagt jeden etwas, der sich mit (urbanen) Legenden beschäftigt. Selbst Teenagern ist dieses Wesen bekannt und ihre Beschwörung gilt als Mutprobe. Sie ist oft Gast in Creepy Pastas, um den Zuhörern/ Lesern ein Beispiel einer bekannten Legende nennen zu können.

Natürlich sind ihr auch „eigene“ Creepy Pastas gewidmet, welche ihre Existenz sowie ihre (dunkle) Macht beschreiben. Jede Erzählung gibt sich eine eigene Richtung und fügt dadurch neue Details zur Gestalt der Bloody Mary hinzu.

 

Um sie ranken sich viele verschiedene Legenden, wie sie „entstand“. Aber alle Erzählungen haben einen gemeinsamen Punkt: Bloody Mary war ein Mensch, eine Frau die in England  lebte.


Hier aber die Unterschiede zwischen den Erzählungen:

 

  • Bloody Mary brachte ihr Kind aus Überforderung um, indem sie es in der Toilette ertränkte. Aus den Schuldgefühlen heraus, brachte sie sich auch um.
  • Angelehnt an der Svarta Madame aus der schwedischen Folklore: Sie wurde von Kindern als hässlich bezeichnet, welche ihr weitere Beleidigungen zuriefen, wie „Bloody Mary“(„Bloody“ ist in Großbritannien als Beleidigung zu verstehen). Irgendwann war es ihr zu viel. Sie sah sich in ihrem Badezimmerspiegel an und schnitt sich mit einem Messer in ihr Gesicht. An ihren Wunden soll sie letztlich erlegen sein.
  •  Sie war eine leidenschaftliche Frau und hatte viele und wechselnde Liebhaber. So kam es, dass es ein Liebhaber nicht aushielt nicht ihr „Auserwählter“ zu sein und brauchte sie um.
  • Hier ein paar Namen, die sie bürgerlich getragen haben soll: Mary Worth , Mary Whales und Mary Jane

Ihre Beschwörungen waren ähnlich stark verbreitet, wie die Legenden zu ihrer Herkunft. Oft wird der optimalste Ort für die Beschwörung das Badezimmer genannt, weil viele ihrer Entstehungslegenden im Badezimmer ihren Höhepunkt haben.


Hier die verschiedenen Beschwörungsmethoden:

  • 3x kurz hintereinander „Bloody Mary“ rufen und dies um 3 Uhr in der Nacht
  • Das Licht ist aus und man steht mit einer Kerze vor einem Spiegel, welcher relativ groß sein sollte – denn man soll Bloody Mary anstatt seines Spiegelbildes darin sehen bzw. kann sie auch  selbst erscheinen und aus dem Spiegel klettern. Im Kerzenlicht und in den Spiegel schauen spricht man 3x „Bloody Mary“.
  • Man ruft 3x „Bloody Mary“ während man sich 3x vor einem Spiegel im Kreis dreht. Danach soll man in den Spiegel schauen und dann soll sie im Spiegel erscheinen.
  • Man ruft 3x vor einem Spiegel „Bloody Mary“ und schaltet danach das Licht kurz aus und wieder an. Dann erscheint sie einem im Spiegel. Wenn man die Arme ausgestreckt hält, nachdem das Licht wieder an ist, soll man langsam ein schweres Gewicht fühlen, welches sich auf die Arme legt. Dies soll der Geist des ermordeten Kindes von Bloody Mary sein. Wenn man das Gewicht nicht mehr halten kann und die Arme sacken lässt, soll sie erscheinen und den Beschwörer ermorden. Deswegen muss man so tun, ob man – wie Bloody Mary damals nach laut dieser Beschwörung – das Kind in der Toilette ertränkt:
    Man öffnet den Toilettendeckel, spült ab und schließt wieder schnell den Deckel. Es soll ein Druck unterm Deckel entstehen, wodurch er sich nur schwer schließen lässt. Um die Beschwörung ohne Schaden zu beenden, muss man es aber schaffen ihn zu schließen. Wenn dies nicht gelingen sollte, kommt sie aus der Toilette geklettert, um den Beschwörer zu ermorden.
  • Hinweis: Anstatt aus den Spiegel, kann sie auch aus anderen gespiegelten Flächen kommen, welche sich im Raum befinden.

 

Erzählungen haben die Eigenschaft durch das Weiterzählen sich zu verändern. Ein gutes Beispiel ist die (urbane) Legende um Bloody Mary. Auch meine beiden Auflistungen sind bestimmt nicht vollständig, aber sie zeigen hoffentlich, wie vielfältig es sein kann - vor allem in der "Entstehung" von Wesen.

 

Das Grab der Sarah O’Bannon

In einer Zeit, wo es noch Sicherheitssärge gab, passierte diese urbane Legende:

 

Auf Grund der relativ hohen Gefahr lebendig begraben zu werden, gab es Sicherheitssärge, die Elemente hatten, welche eine Sauerstoffzufuhr gaben und zum Anderen der darin liegenden Person die Möglichkeit gaben, sich bemerkt zu machen.

 

Der Sarg in dieser Legende hatte ein Kupferrohr für die Sauerstoffzufuhr sowie eine Glocke für die Möglichkeit der Aufmerksamkeit. Plötzlich hörte der Totengräber eines kleinen Ortes diese Glocke klingeln. So ging er Mitten in der Nacht zum Grab, wo  sich die Glocke bewegte. Vor Ort sah er niemanden  - und er sah somit auch keine Kinder, welche ihm ein Streich spielen wollten.

 

So kniete er sich zum Kupferrohr nieder und begann zu sprechen: „Sind Sie Sarah O’Bannon – so wie es auf den Grabstein steht?“. Er bekam auch ein „Ja“ als Antwort zurück. So fragte er weiter, ob sie diese sei mit den Geburtsdatum 17.09.1827, was ihm auch bejahte wurde. Nun fragte er nach den Sterbedatum, den 20.02.1857. Auch dies bejahte die Stimme aus den Grab. Diese Stimme sprach weiter und bat ihm sie zu befreien, da sie noch lebte. Das tat er nicht, denn er würde sie  – egal was sie  nun sei -  nicht mehr an die Oberfläche lassen.

 

Denn: Sie hatten zwar noch das Jahr 1857, aber bereits August.

Legenden aus Europa:

Dreimal überschlagen

Laut einer rumänischen Legende war ein Knecht mit zwei Mägden unterwegs gewesen. Auf den Weg stolperte er und überschlug sich dreimal. Beim dritten Überschlag verwandelte er sich in einen Ziegenbock.

 

Als Ziegenbock greift er die beiden Frauen an und zerfetzte mit seinen Hörnern dabei deren Kleidung. Als er weitergehen wollte, stolperte und überschlug er erneut sich– und verwandelte sich so wieder zurück zum Menschen. Als Erinnerung seiner Tat, behielt er am Ohr ein Teil eines Kleidungsstückes von einen der Frauen, dass er selber zerriss.

 

Hinweis: Da die Zahl drei große Bedeutungen mit viel Kraft hat, wird sie konkret als Zahl der gemachten Überschläge genannt

 

Dämonische Ratten

 

Angebliche Hexen sollen durch Ratten bzw. Mäuse Schadenszauber durchführen können. Durch die Kraft vom Teufel lassen sie aus Erdkügelchen Ratten entstehen und schicken diese dann zu den Häusern ihrer Gegner bzw. Feinde. Dort sollen sie den Schadenzauber sozusagen zum Empfänger bringen und wirken lassen. Gerade in Frankreich, wie in Regionen le Bessin oder auch Sollogne, war diese Vorstellung  verbreitet. Diese sogenannten dämonischen Ratten erkennt man daran, dass Katzen sie nicht berühren wollen.

 

Auch bei natürlichen Ratten konnten verzaubert werden, damit sie Schadenzaubers weitertragen können. Beispielsweise wurde vom Haus des Nachbarn Brot geklaut und es der Ratte zu fressen gegeben. Dann wurde sie zum Haus jenes Nachbarn gesendet, von wo auch das Brot stammte, um ihn auf diese Weise mit einem Schadenzauber zu belegen.

 

Das Erscheinen von Ratten konnte aber auch als Vorboten gedeutet werden:

  • Wer von ihnen träumt, sieht eine Krankheit oder Hungersnot herbei
  • Verlassen sie ein Schiff, geht dieses unter
  • Wenn sie ein Haus freiwillig verlassen, kündigt sich Unglück an
  • In Oldenburg bedeuteten sie auf Schiffen Glück, aber in Häusern Unglück

 

Die Tiara vom Papst

 

Die Tiara vom Papst wird auch als Papstkrone bezeichnet. Darauf sollen die Worte „Vicarius Filii Die“(lateinisch für „Statthalter des Sohnes Gottes“) eingraviert sein. Angenommen du würdest die Buchstaben als  römische Ziffern übersetzten und aufsummieren, bekommst du die Zahl 666 heraus. Diese Zahl ist so brisant, weil es die Zahl des Teufels sein soll.

 

Diese Legende soll vor allem in den strenggläubigen Protestanten verbreitet. Allerdings sind sämtliche Papstkronen seit dem 16. Jahrhundert zur Besichtigung ausgestellt und auf keiner ist dieser Schriftzug zu finden. 

 

 

Am Attersee

 

Der Badesee namens Attersee liegt  in Oberösterreich und seine tiefste Stelle beträgt 170 Meter. Er ist ein sehr beliebter Ort, auch für Sporttaucher auf Grund seiner Pflanzen- und Fischartenvielfalt.

 

Ebenso kommt es wohl auch mal vor, dass Wasserleichen an die Oberfläche kommen, weil in den Lungen der Verstorbenen sich noch Gas sammelt. Auf Grund der Ertrunkenen soll der relativ hohe Kalkgehalt des Wassers erklärt werden.

 

Es stimmt übrigens, dass im Attersee jährlich Menschen ertrinken. Seit dem Jahr 2000 sind dort 21 Taucher tödlich verunglückt. Am Ufer des Sees stehen auch Holzkreuze an Gedenken an die Todesfälle.

Vernäht

An einer Bushaltestelle in der rumänischen Stadt Târgu Mureș warten so einige Personen auf den Bus. Da es ein recht kalter Wintertag war, trugen alle Wintersachen als Schutz vor der Kälte. Auch eine Frau dachte so und zog vorm Verlassen des Hauses ihren geliebten Mantel an.

 

Als der Bus nun kam und alle einstiegen, fing sie plötzlich an zu schreien. Sie brach zusammen. Nach ein paar Sekunden sah man auch, das Blut über ihr Bein lief. Der Rettungswagen brauchte sie ins Krankenhaus, aber sie blieb auf den verwundeten Bein gelähmt.

 

Was war passiert? Die Wunde war eine Schnittwunde, welche die Sehnen getrennt hatte. Diese Schnitt wunde kam von einem Kürschnermesser vom Schneider, welches im Futter des Mantels drinnen war. Die Frau gab vor Kurzem ihren Ledermantel in eine Schneiderei um ein paar Mängel reparieren zu lassen – das passierte auch, aber versehentlich die Einnähung des Kürschnermesser auch.

Mjasnoi Bor

Mjasnoi Bor ist ein Waldgebiet in Russland und ein Schauplatz einer gleichnamigen urbanen Legende.

 

In diesem Wald fanden mal Ausgrabungsarbeiten statt. Laut Zeugenberichten, konnte man während dieser Zeit eine Art Schlachtlärm hören und Erscheinungen sehen, welche manche an die Schlachten vom 2. Weltkrieg erinnert haben.

 

Der Grund soll die zwei Parallelwelten sein, welche dort aufeinander treffen. Es soll die Menschen so verängstigt haben, dass manche nur noch über Tag durch den Wald gingen.

 

Kurzer Hinweis: Im Jahr 1942 kam im Mjasnoi Bor wirklich zu schweren Kampfhandlungen im 2. Weltkrieg.

Eine unglückliche Kettenreaktion

Im einem Dorf in ehemaligen Jugoslawien soll ein 5-jähriger Junge gesehen haben wie sein Vater ein Schaf schlachtete. Der Junge war so fasziniert davon, dass er das mit seiner sechs Monate alten Schwester auch machen wollte. Deswegen nahm er ein Messer und begann auf sie einzustechen. Der Vater kam dazu, als das Geschehen noch am laufen war.  Aus den Instinkt heraus, seine Tochter zu retten, gab er seinen Sohn einen Schlag - allerdings einen tödlichen Schlag. Die Gefühle, die er bekommen hat beim Anblick dieser Szenerie, hatten ihn in diesen Moment vollkommend kontrolliert. Nun wusste er nicht mehr weiter und die Verzweiflung überkam ihn. Keine klaren Gedanken mehr  fassend könnend, brachte er sich nun selber um.

 

Als die Mutter nach Hause kam und sah, was geschehen war, stürzte sie sich ebenfalls aus der Verzweiflung heraus in den nächsten Fluss.

Weltweite Legenden:

Gerächte Fahrerflucht

 

Als ein schwerverletzter Mann in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, wusste keiner, was noch ans Licht kommen würde.

 

Nach einem Autounfall wurde jener Mann schnellst möglichst ins Krankenhaus gebracht und soll dabei komatös gewesen sein. Dennoch nuschelte er soviel wie man muss nach einem Kind suchen.

 

Es stellte sich heraus, dass er auf einer Landstraße unterwegs war, bis er gegen einen Baum gefahren ist. Er gab an, dass er ausgewichen sei, weil vor ihm ein Mädchen in einem weißen Kleid erschien.  Die Polizei suchte gründlich die Unfallstelle ab, aber sie fanden kein Mädchen. Die Beamten teilten dies den Mann mit, welcher sichtlich erschrocken war. Aber dadurch kam  wohl die Wahrheit heraus: Er überfuhr an dieser Stelle vor einem Jahr,  genau am gleichen Tag und sogar zur selben Uhrzeit ein Mädchen, worauf er allerdings Fahrerflucht beging. Der Geist des Mädchen kam zum Todestag wieder, als er es wagte zu diesem Tag wieder dort lang zufahren und nahm Rache.

 

Die Bowle

 

Eine Frau fuhr zusammen mit ihrer Tochter zu einer Geburtstagfeier einer Freundin. Da alle Beteiligten Kinder hatten, beschlossen sie ein Kaffeetrinken zu machen und die Kinder mitzubringen, damit diese beim Spielen abgelenkt waren. Die Erwachsenen aßen Kuchen und tranken bereits die ersten Liköre und genossen die angesetzte Bowle. Auf einmal kam ihre Tochter aus dem Kinderzimmer, in denen die ganzen Kinder zusammen spielten, raus und jammerte. Sie meinte, sie hätte Bauchschmerzen und ihr sei schummerig. Auch nach einer kleinen Weile hörten die Beschwerden nicht auf. Die Mutter beschloss deshalb mit ihr nach Hause zu fahren, damit ihr Kind sich ausschlafen kann.

 

Auf der Rückfahrt geriet sie in eine Polizeikontrolle und sie musste sich in einem Alkoholtest ordnungsgemäß prüfen lassen – was auf Grund der Liköre und der Bowle zuvor bei ihr Panik auslöste. Da auf Grund dessen der Alkohol schon zu riechen war, kam es überhaupt zur Prüfung durch die Polizisten. Sie gab auch zu getrunken zu haben und wusste, dass alles andere auch nichts bringen würde. Da der Test den Alkohol im But bestätigte, wurde sie schon vom Polizisten belehrt und informiert, dass sie nun erstmal den Führerschein abgeben müsste, als ihre Tochter quengelte auch mal pusten zu wollen, unterbrach sie somit die Ordnungshüter. Sie erlaubten es ihr und waren – wie die Mutter geschockt – beim Ergebnis, denn auch hier wurde Alkohol bestätigt. Die Polizei ließ sie ohne weitere Folgen fahren, da nun doch angenommen wurde, dass das Gerät kaputt sei.

 

Allerdings erfuhr sie bei einem Telefonat später am Abend von dem Geburtstagskind, dass die Kinder heimlich die Früchte aus der Bowle genommen und im Kinderzimmer geteilt hätten.

Kettenlärm

Das plötzlich auftretende Geräusch bzw. der Lärm einer Kette, soll von Geistern kommen, welche sich bemerkbar machen wollen. Allerdings hat es für den Menschen keinen guten Anlass. Je lauter sie das machen, desto mehr wollen sie den Menschen vertreiben. Sie sollen die Ketten so stark schwingen können, dass es einen in den Wahnsinn treiben kann.

 

Ebenso kann dich ein Geist mit den Ketten auch  auf der offenen Straße heimsuchen, falls er dich auserkoren hat - aus welchen Gründen auch immer. Man sagt sich aber, dass jemand der sich aus Neugierde den Geist nähert oder berühren möchte, am nächsten Tag einen sehr stark angeschwollen Kopf haben wird.

Ausgependelt

Eines Nachts traf sich eine Gruppe von Freunden – um mit den Geistern zu kommunizieren. Sie hörten von diversen Mutproben und wollte es nun selber ausprobieren.

 

So malten sie auf ein Papier jeweils die Zahlenreihe 1 – 10 und das Alphabet, welches beides in Kreisform zu sehen waren. Alle zusammen hielten ein Pendel fest, mit dessen Hilfe sie die Antworten der Geister erhalten wollten. So fingen Sie an und jeder stellte eine Frage. Bei jeder ausgependelten Antwort war die Aufregung groß – aber die Laune war wohl gut, bis einer nach seinem Todestag fragte. Die Anderen verstummten, da sie alle wussten, dass diese Frage zu den Tabus gehörte. Aber die Frage ist die Frage – und die Antwort und ist die Antwort darauf. Der Fragesteller war dann doch beunruhigt, aber lebte weiter – bis er durch einen Unfall verstarb, welcher gar nicht so kurz nach der Geisterbeschwörung stattfand.

 

Seine Freunde gaben an, dass Unfall- und vorhergesagtes Todesdatum das gleiche waren.

Teufelsbuhlschaft

Der Vorwurf der Teufelsbuhlschaft war nahezu ein sicheres Todesurteil gewesen und viele verloren deswegen ihr Leben.

 

Hier eine Sage dazu, dessen Ursprung unbekannt ist:

 

Eine Frau wurde wegen des Vollzugs der Teufelsbuhlschaft dazu verurteilt, lebendig verbrannt zu werden. Wer Geschlechtsverkehr mit den Teufel hatte, habe auch nichts anderes verdient – so die Auffassung.

 

Bereits am Abend vor ihrer Verbrennung wurde sie an den Pfahl befestigt und um sie herum das Stroh sowie Heu verteilt. Das Warten auf ihre Hinrichtung, war ein Teil der Strafe gewesen. Am nächsten Morgen allerdings war sie weg gewesen – man sah nur noch Fußabdrücke von einer Frau, aber auch von einen Kind …wie auch die eines Bocks.

Das Geisterbrett

Wenn ein Geist eines Verstorben nicht aus den Haus „raus“ will, behält er durchaus seine irdischen Gewohnheiten bei. Darunter zählt auch, dass er sein altes Bett für sich beansprucht. Dieses Bett sollte ebenso täglich gemacht werden, wie es vor seinem Tod auch täglich gemacht wurde. Wenn dies nicht geschah, soll sich der Geist rächen.

      

Jeden Morgen soll sogar im Bett eine Vertiefung sichtbar sein – ähnlich dem, als ob eine Katze darin geschlafen hätte. So konnte man erkennen, ob der Geist anwesend war bzw ob er nun doch gegangen sei. Wer das Bett machte, soll aber auch jeden Morgen eine Art Lohn in Form von zwei Münzen bekommen haben. Die Münzen lagen im Bett des Verstobenen für denjenigen bereit, der es wieder herrichtete. 

Zu Tode erschrocken

Spätabends in einer Kneipe trafen sich wie immer die dort ansässigen Herren des Ortes. Irgendwie wurde das Gesprächsthema der Tod eines Gemeindemitglieds vor ein paar Monaten. Aus der Trunkenheit heraus machten die Herren mit dem sogenannten Feind des Toden, welcher auch in der Kneipe auf ein Bier war, eine Wette aus. Er soll von 23.45 bis 0.00 Uhr am Grab des Verstorbenen verweilen. Da er alleine gegen mehrere Männer war, willigte er ein. So ging er zum Grab, während die Anderen außerhalb des Friedhofes warteten. Aber als er gegen 0.15 Uhr immer noch nicht wieder kam, sahen sie nach und fanden ihn tot neben dem Grab liegen.

 

Da sich ein Stück seiner Jacke an einen Ast eines Busches neben dem Grab verwickelt hatte, nimmt man an, dass er sich so erschreckt haben muss. Das er beim Vorhaben das Grab zu verlassen wohl dachte zurückgehalten zu werden, muss er wohl förmlich Todesangst gespürt haben.

Witching Hour

In der Legende geht es um die Witching Hour – also, um die berühmte Geiststunde:

 

Wer während der Zeit in der Dunkelheit der Nacht in einen Spiegel schaut,  wird in die Geisterwelt sehen können.  Der schwarz erscheinende Spiegel  dient als Portal zwischen den beiden Welten. Die Verbindung wird so stark sein, dass die Geister oder auch Dämonen von einem Besitz ergreifen können.

 

Hinweis: In dieser Version wird die Geisterstunde zwischen 3 und 4 Uhr in der Nacht angesetzt. 

Ein Soldat aus Stein

Ein Soldat wurde für den 1. Weltkrieg eingezogen. Er zwar schon länger ein Soldat, aber er hatte noch keine Kriegserfahrung gesammelt, was seine Angst vorm Einsatz verstärkte. Dazu kam, dass er frisch verheiratet war und seine Ehefrau schwanger war.

      

Aus Angst und Panik heraus ging er einen Pakt mit den Teufel ein: Falls er ohne Verletzung aus den Kriegseinsatz zurückkäme, soll der Teufel die Seele seines ungeborenen Kindes bekommen.

 

Er überstand den Kriegseinsatz ohne Verletzungen und kehrte nach Hause zurück. Allerdings bekam er folgende Nachricht: Seine Ehefrau ist bei der Geburt des Kindes gestorben und sein Kind kurz danach. Die Trauer war zu viel für ihn gewesen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und brachte sich selber um.

 

Er wurde auf den örtlichen Friedhof bestattet. Nach 40 Jahren wurde der Friedhof verlegt und somit auch das Grab des Soldaten. Als sie die Grube ausgruben, fand man seine versteinerte Leiche vor.

 

 

 

Eine menschliche Statur 

 

Es gab mal einen Vorarbeiter einer Gießerei, welcher durch seinen Fleiß und seinen netten Charakter bei seinen Kollegen beliebt war.

 

So arbeitete er auch an jenen Tag fleißig. Leider rutsche er aus und fiel in einen der Öfen. Darin verbrannte er. Seine Überreste lagen nun darin und seine Kollegen beschlossen ihn als Statur „neu“ zu erschaffen.        

Sie „überzeugten“ den Firmenvorstand mit einer effektiven Methode, in dem sie so lange ihre Arbeit nieder lagen, bis die Zustimmung kam. So wurde schließlich ein Künstler angeheuerte, welche eine entsprechende Form anfertigte und so wurde die Statur auch mit den menschlichen Überresten des Vorarbeiters gegossen – welche bis heute stehen und an ihn erinnern soll.

 

Der Ursprung der Legende ist übrigens unbekannt.

Eine Schlingel aus Metall

In der Nacht fuhr eine junge Frau durch einen dunklen Wald. Die Fahrt verlief ruhig, bis die Frau folgendes auf der Straße liegend sah:  ein recht kleiner, dünner aber auch langer Baum. Sie stieg aus, um ihn an den Straßenrand zu schieben. Da sah sie, dass aus der entgegengesetzten Richtung ein Auto angefahren kam und dabei die Lichthupe benutzte. Gleichzeitig hupte der Autofahrer auch immer wieder. Die Frau bleib aus Verwunderung stehen und sie reagierte erst, nach dem ihr der Autofahrer zu rief, was er gerade gesehen hat: Eine schwarze Gestalt sei in ihr Auto gesprungen, als sie den Baum wegschieben wollte.

 

Er kam zu ihr und schaute gemeinsam nach, ob ihr Auto nun ein sicherer Ort für sie sei oder nicht. Als sie nachschauten fanden sie keinen anderen Menschen vor, es lag nur eine Schlinge aus Metall auf den Beifahrersitz. 

Ausgesetzt

Ein Liebespaar erhielt die Nachricht, dass die Frau schwanger sei. Sie soll eine Nette und er soll ihr impulsives Gegenstück gewesen sein.

 

Sie liebte ihn jedoch sehr – so sehr, dass sie kurz nach der Geburt ihr Baby in einer Ecke eines Bahnhofes legte, da sie von seiner Abneigung zu Kindern wusste. So verließ sie ihr Kind.

 

Nach ein paar Jahren wurde aus ihr eine erfolgreiche Geschäftsfrau, was ihr Leben komplett veränderte. So kam es, dass sie aus beruflichen Gründen, an diesen Bahnhof einen Haltestopp einlegen musste. An jener Ecke sah sie einen obdachlosen und verwahrlosten Jungen. Keiner der Passanten schenkte ihm Aufmerksamkeit. Sie konnte das nicht länger ansehen, weshalb sie nun selber zum Jungen hinging.

 

Als sie vor ihm stand, kniete sie sich zu ihm runter und fragte nach seinen Namen. Er schwieg. Sie fragte, wo sein Vater sei. Er schwieg erneut. Sie fragte, wo seine Mutter sei. Er sagte, sie sei direkt vor ihm. Nach diesen Worten war er plötzlich weg – die Frau sah nur noch den Boden, auf  den der Junge gerade noch saß.

Das Abendessen

Ein Ehepaar beschloss eine Familie zu gründen, was sie auch verwirklichen konnten. So wurde die Frau schwanger und brachte ein gesundes Kind zur Welt. Leider bekam sie psychische Probleme. Dies artete soweit aus, dass sie ihr Baby auf den Herd grillte – und dann ihren Ehemann zum Abendessen servieren wollte. Dieser kam wie gewohnt von der Arbeit nach Hause und erwartet allerdings nicht so eine Mahlzeit vorgesetzt zu bekommen. Deswegen dachte er, es sei ein Brathähnchen.

 

Erst nach einigen Bissen begriff er, das er falsch lag und wurde bei der Erkenntnis gleichzeitig wahnsinnig.

 

Beide sollen in eine Nervenheilanstalt in Schweden eingewiesen worden sein.

 

Hinweis: Diese Version nennt Schweden als Ursprungsland, aber ähnliche Legenden gibt es weltweit. Die urbane Legende ist ein gutes Beispiel dafür, wie gut der Erzähler einfach durch die Nennung eines anderen Landes eine neue Version schaffen kann.

Der Schüsselbund und die weiße Frau

Die Legende besagt, dass du nie deinen Schlüssel bzw. dein Schlüsselbund in der Nacht suchen solltest- falls du ihn verlegt hast. Wenn du es doch machst, wird dir die Gestalt der weißen Frau erscheinen. Sie wird ihr Erscheinen nicht vorab ankündigen mit beispielsweise Schreie oder Rufe. Sie wird hinter dir auftauchen und dich mit einen großen Schlüsselbund erschlagen.

 

Eine andere Version gibt den Zeitraum von 0 – 3 Uhr in der Nacht an, wo du dich nicht auf die Suche machen solltest. Nun rasselt sie aber vorher mit ihren Schlüsselbund, bevor sie dich damit schlägt  bzw dich damit erschlägt.

Der Psycho und das (Ehe-) Paar

Mitten im Wald bemerkte ein Ehepaar, dass ihnen mitten auf dem Heimweg der Sprit ausging. Da es eine kalte Winternacht, -aber keine Tankstelle in der unmittelbaren Nähe war, die das Auto noch hätte erreichen können, beschloss der Mann selber Sprit zu holen. Die Frau wartete im Auto und schaltete das Radio an. In einem Beitrag wurde berichtet, dass ein Mann aus der Psychiatrie geflüchtet sei. Plötzlich kratzte es am Auto entlang. Als sie versuchte ihren Mann auf dem Handy zu erreichen, aber erreichte aber immer nur die Mailbox. Sie rief die Polizei schließlich an und schilderte die Situation. Die Polizei kam und sah, wie der entlaufende Psychopath - mit den Kopf des Ehemannes in der Hand - auf dem Autodach tanzte.

 

Diese Legende gibt es weltweit in verschiedenen Versionen und dies nahezu weltweit.

 

Hier ein paar Wandlungen:

  •  Die Frau wartete ohne Info aus den Nachrichten, sie hört nach einer Weile ein kratzen am Auto entlang und ruft auch hier die Polizei. Das Ende ist das Gleiche.
  •    … welche entweder nur den Kopf es Lebensgefährten oder den Mörder mit Kopf in der Nähe oder auch wieder auf dem Autodach vorfinden 
  • Die Frau hört nach dem Nachrichtenbeitrag, dass ein Geisterkranker in ihrer Gegend sei, ein Klopfen auf den Autodach und rief die Polizei: (- bzw in manchen Versionen bleibt sie die Nacht über im Auto und die Personen, von deren Besuch sie auf den Weg nach Hause waren, riefen die Polizei, weil sie sich nicht gemeldet hatten- ) Diese kam und forderte die Frau auszusteigen OHNE sich dabei umzudrehen. Aber sie drehte sich doch um und sah: Den Kopf ihres Ehemannes, welcher vom Geisteskranken offenbar vorher auf den Autodach abgelegt wurde.
  • Vom älteren Ehepaar bis hin zum jungen Pärchen gibt es diese urbane Legende in verschiedenen Versionen

 

Ein Hund, der würgt

Ein Dobermann aus Sydney (Australien) soll gewürgt haben.

 

Als ein angetrunkenes Paar nach einer Partynacht nach Hause kam, fanden sie den Hund schon würgend vor. Aus Panik fiel der Mann ihn Ohnmacht und die Frau vereinbarte beim Notdienst einen Termin in der Tierklinik. Sie brachte ihn schnell rum und ging  wieder nach Hause, um sich um ihren Mann zu kümmern.

 

Zu  Hause, als sie nun auch schlafen gehen wollten, rief  der Tierarzt an und schrie panisch, sie müssten sofort das Haus verlassen. Sie folgte der Anweisung: Sie weckte ihren Mann und sie gingen runter ins Untergeschoss, um das Haus zu verlassen. Da standen die Polizeibeamten  schon bei ihnen im Haus, da sie die Tür schon in Eigenregie geöffnet haben.

 

Verwirrt fragte sie, was das alles soll und sie bekam darauf auch die Antwort: Der Hund würgte, da in seiner Kehle ein menschlicher Finger steckte, welcher von einen Einbrecher sein muss, welcher wiederum noch im Haus ist. Dieser wurde im Schlafzimmer gefunden und festgenommen.

 

Irgendwie eine Schwangerschaft

 

Eine Frau ging zum Arzt, da sie plötzliche und auch stärkere Magenschmerzen hatte. Dort wurde sie auch untersucht und Proben wurden genommen. Sie versuchte, bevor sie die Laborergebnisse bekam, sich selber einen Reim darauf zu machen. Ihre Schlussfolgerung war, dass dies bestimmt Anzeichen einer Schwangerschaft sein müssen.

 

Voller Erwartung wollte sie nun das vom Arzt bestätigt wissen –aber er bestätigte zwar, dass in ihren Körper was sei, es sind jedoch Maden. Er erklärte, dass man durch Geschlechtsverkehr mit toten Tieren oder toten Menschen sich diese einfangen kann.

 

Übrigens: Ihr Ehemann ist Leichenbestatter.

 

Black Box und Pistole 

Laut dieser schweizerischen urbanen Legende stürzte ein Flugzeug beim Friedhof von Pluztal ab. Um herauszufinden, wie es dazu kommen konnte, suchten die Polizeibeamten mit Hilfe von Detektoren nach dem Flugschreiber (auch Black Box genannt).

 

Auf der Suche kamen sie am Grab des ehemaligen Chirurgen und Chefarztes der Pluztaler Klinik entlang und dort schlugen die Detektoren aus. Das weckte die Neugierde der Beamten, da der Todesfall des Arztes ungeklärt blieb. So wurde der Leichnam ausgegraben und es wurde eine Pistole im Magen gefunden. Nach einer Ermittlung wurde festgestellt, dass nur der zuständige Pathologe die Chance gehabt hätte, sie zu verstecken und dadurch einen Mord zu vertuschen. Dieser wurde mit den Schlussfolgerungen konfrontiert und gestand die Tat. Als Motiv gab er an, dass der Chirurg ein Tyrann gewesen sei.

…ob der Flugschreiber gefunden wurde, wird übrigens nicht gesagt…

 

Hinterm Zaun gefunden

 

In dieser urbanen Legende wurden Schülern einer Volksschule Anfang der 60er Jahre folgendes von ihrem Lehrer erzählt:

 

Nach den Zweiten Weltkrieg spielten die Kinder gerne in der Nähe einer Verbindungsstraße, die aber nicht viel befahren wurde und somit relativ sicher war. Auch wenn die Spielidee der Kinder es nicht war. Sie dachten es wäre ein lustiges Abenteuer, wenn sie auf das verlassene und mit Gras bewachsenes Grundstück gehen, um es zu erkunden – indem sie über den Zaun kletterten. Leider dachten sie nicht daran, dass der Zaum aus einem guten Grund da stand.

 

Manche Kinder folgten dieser Idee, die anderen Kinder spielten weiter. Ihr Spiel wurde unterbrochen, als sie die Schreie ihrer Freunde hörten. Sie fanden auf der anderen Seite eine Granate als Blindgänger, welche hochging, als die Kinder diese berührten. Ein Kind starb sofort, andere wurden tödlich verletzt und starben ein paar Momente später und einem Kind fehlten ein paar Finger. Letzterer berichteten der Polizei und den Rettungskräften, dass sie den Blindgänger für einen Federpennal hielten und damit spielen wollten – als die Explosion plötzlich stattfand.

Chelsea Grin oder Chelsea Smile

Die urbane Legende um die Foltermethode namens Glasgow Smile inspiriert nicht nur Filmemacher, sondern soll heutzutage bei Konflikten zwischen Drogenbanden tatsächlich stattfinden. Je nach Version wird es auch Chelsea Grin bzw. Chelsea Smile genannt. In Bezug zum namensgebenden Ort  hat die Legende entweder Glasgow oder Chelsea als Ursprungsort.

 

An einen der beiden Orte soll die Foltermethode entstanden sein, welche wie folgt geht:

 

·       Den Folteropfern werden die Mundwinkel eingeschnitten. Danach soll die eigentliche Folterung erst beginnen. Durch die Schmerzen der anderen Foltermethoden, werden die Opfer schreien und dadurch werden die Mundwinkel immer weiter einreißen – und durch diese Schmerzen werden sie erneut schreien – und so weiter. Der Kreislauf endet erst, wenn der Riss durch die Wangen bis zu den Ohren geht.

·       Falls die Opfer überleben, werden sie Narben haben, welche wie eine Art verlängertes Lächeln (Smile)/ Grinsen (Grin) aussehen. In den 1920- 1930er Jahre soll die Methode durch Straßengangs entstanden sein.

 

Es gibt forensische Fotos, welche die Leichen zeigen, die diese Narben tragen. Aber es konnte festgestellt werden, dass sie nachdem Tod (postum) zugefügt wurden. Diese Fotos stammen aus den USA und wurden in den 40er Jahren aufgenommen.

 

Affenbisse 

 

Nicht alles ist eine Legende:

Der zu diesem Zeitpunkt erst drei Jahre regierende König Alexander von Griechenland verstarb im Jahr 1920. Er war da gerade mal 27 Jahre alt. Der Grund für das frühe Ableben war eine Blutvergiftung, die er durch Affenbisse am Bein bekam. Diesen wiederum erhielt er, weil er seinen Schäferhund namens Fritz vor diesem Affen beschützen wollte. Auf ihrer griechischen Residenz Tatoi fielen Affen den treuen Hund an.

Trotz allen Bemühungen und siebenmaligen Operationen erholte sich der König nicht mehr davon.

 

Hinweise:

  • Im Jahr 1924 konnte man erst gegen Tetanus geimpft werden und somit für König Alexander von Griechenland nicht möglich war eine zu bekommen
  • 5 Monate nach seinem Tod bekam seine Frau  Prinzessin Aspasia ihre gemeinsame Tochter, welche sie ihm zu Ehren Alexandra nannte

 

Untermieter

 

Es beginnt recht unaufgeregt: Eine Frau kam einfach nur aus dem Urlaub wieder. Sie hatte sich ein paar Tage Auszeit im Amazonasgebiet genommen.  An ihrem letzten Urlaubstag wurde sie allerdings von einer Spinne in die Wange gestochen. Wieder zu Hause angekommen schwoll die Wange immer mehr an. Als sie sich fertig machte für einen Arztbesuch, kämmte sie sich auch noch ihre Haare und streifte mit dem Kamm diese Schwellung – welche nun aufplatzte und lauter kleine Spinnen raus krabbelten.

 

Kleiner Hinweis:

 

Die urbanen Legenden, in denen ein Tier in den menschlichen Körper gelangt, sind recht bekannt sowie diese, in denen Pflanzen die Tiere als „Untermieter“ mitbringen. In anderen Legenden gehen diese Begegnungen für den Wirt auch mal tödlich aus – Beispielsweise hat sich ein Insekt in das Ohr einer jungen Frau gekrabbelt, sich bis ins Gehirn „vorgearbeitet“  und dort seine Larven abgelegt. Die Frau hatte nur noch ein paar Wochen zum Leben

 

Im Trockner

 

Eine Familie hatte einen seit kurzem einen Welpen. Die Kinder spielten sehr gerne mit ihm im Garten –sowie  auch an jenem Tag.

 

Durch das Spielen war der Welpe voller Dreck gewesen und musste gewaschen werden. Da die Eltern es nicht gerne sahen, dass er dreckig war, weil er das ihm Haus verteilte, wollten sich die Kinder beeilen mit dem Saubermachen. Die Eltern waren zwar weggewesen, aber nur für eine kleine Weile. Um ihn schnell zu trockenen steckten sie den Welpen in den Trockner…

 

Hinweis: Das ist ein Klassiker unter den urbanen Legenden und ist auch bekannt mit einer Katze und durchaus mit einer Mikrowelle anstatt eines Trockners.

 

 

Abgeschnitten

 

Als eine Mutter ihren paar Monaten alten Sohn badete, fragte ihre ca 6 jährige Tochter, was denn das zwischen den Beinen ihres Brüderchens sei. Die Mutter gab als die Ausrede an, dass der liebe Gott es einfach nur vergessen hat abzuschneiden.

 

Sie badete ihren Sohn in Ruhe zu Ende, legte ihn anschließend auf den Wickeltisch und wollte nur kurz eine Windel holen gehen, als sie folgendes bei ihrer Rückkehr sah: Die Tochter hat den Penis abgeschnitten gehabt, um das „Vergessene“ zu entfernen.. Die Mutter schrie aus Panik und reagierte wie eine Maschine, als sie ihren Sohn in ein Handtuch wickelte und zum Auto eilte, um zur Notaufnahme zu kommen. Jedoch vergaß sie beim Ausparken in den Rückspiegel zu schauen. Ansonsten hätte sie ihre Tochter gesehen, welche sie aber leider überfuhr. Die Tochter hatte aus der Schuld und aus der Angst heraus ihre Mutter bis zum Auto verfolgt. 

 

Ein Kinobesuch

 

Ein frisch verliebtes Paar ging ins Kino. Während der Kinovorstellung kuschelten sie viel und unterbrachen es nur, weil der Mann kurz auf die Toilette musste.

 

Sein Austritt ging sehr schnell, dachte die Frau, als er wieder da war und kuschelte sich wieder an ihn – zumindest dachte sie das. Recht schnell nahm sie einen anderen Duft war, als den sie von ihren Freund gewöhnt war. Deswegen schaute sie irritiert hoch und sah einen anderen Mann. Sie wollte schreien, aber der fremde Mann hielt ihr den Mund zu und stach – während der Kinovorstellung inmitten der anderen Zuschauer – mit den Messer auf ihren Bauch ein.  Nach der Tat verschwand er schnell, da nun der wirkliche Freund der Frau wieder kam. Allerdings bemerkte er erst, nachdem die Lichter beim Ende des Films wieder angingen, dass sie tot ist.

 

Der Ursprung dieser Legende ist nicht bekannt.

 

 

Ein letztes Mal

 

Zusammen mit ein paar Freunden veranstaltete eine Frau eine Geisterbeschwörung. Sie wollte mit ihren kürzlich verstorbenen Freund reden.

 

Als sie anfingen und baten, dass er sich ihnen zeigen bzw. bemerkbar machen sollte, erhielten sie auch eine Antwort. Allerdings würde er sich nur vor seiner Freundin zeigen. Auf ihre Bitte hin, gingen die Anderen raus. Sie wollte ihn unbedingt wenigstens nur noch einmal sehen.

 

Was genau drinnen geschah, weiß nur leider die Frau. Aber auf Grund ihres psychischen Zustands seit damals, kann man sie nicht dazu befragen. Nach ein paar Minuten des Wartens betraten die Freunde wieder das Zimmer und fanden ihre Freundin vollkommen teilnahmslos vor. Es ging sogar so weit, dass sie alles mit einer absoluten Gleichgültigkeit betrachtete und immer irgendwie abwesend wirkte. Da sich ihr Zustand nicht veränderte, wurde sie in eine Psychiatrie eingewiesen.

 

 

Deko zu Halloween

 

Wie es in Amerika üblich ist, wird zu Halloween das eigene Haus auffällig dekoriert – mit Kürbislaternen, Plastikspinnen mit  ihren Netzen,  Hexenfiguren und Plastiktotenköpfe. Deshalb dachte auch jeder, der an jenem Haus vorbei ging, der Erhängte im Vorgarten sei auch nur Deko – bis er ein paar Tage länger hing als es für anderen Halloweenschmuck üblich war. In einer urbanen Legende ist es ein Ehemann, der von seiner Frau verlassen wurde und nicht ohne sie weiterleben wollte. Da die Frau bereits weg war, suchte ihn keiner und hing deshalb ein paar Tage tot im eigenen Vorgarten.

 

Es soll viele Meldungen von wahren Vorfällen geben, welche die diversen urbanen Legenden darüber in ihren grundlegenden Inhalten bestätigen:
Jemand erhängt sich  zu Halloween und ist in der Öffentlichkeit sichtbar.

 

Hier ein Vorfall, der so passiert sein soll:

 

·      Ein Jugendlicher wollte seine Freunde erschrecken und sich als Erhängter „zeigen“, wenn diese zu ihm nach Hause kommen, um Halloween zu feiern. Aber seine Vorsichtsmaßnahmen waren leider erfolglos  - und er erhängte sich wirklich selbst.

 

 

Aus dem Hinterhalt

 

Es gibt viele Legenden über Hinterhalte, aber nicht jede ist unbedingt wahr. Jedoch ist es diese und zwar wurde der 1st Earl of Moray namens James Stewart aus einem Hinterhalt heraus ermordet. Mit einem Karabiner wurde er erschossen.  Dieser Vorfall geschah im Jahr 1570. Er war Berater der amtierenden Königin Maria Stuart und hatte damit als Feinde jene, die ihre Loyalität der vorherigen Königin Maria galt. Dies brachte ihm auch den Tod, da er von James Hamilton of Bothwellhaugh, welcher ein Befürworter der Königin Maria war, erschossen wurde.

 

Er galt als erstes offiziell erfasstes Opfer eines Attentats durch eine Feuerwaffe.

 

 

 

Für die Wissenschaft

 

Für den Fortschritt der Wissenschaftler ließ sich der amerikanische Arzt Jesse William Lazear bewusst von Moskitos stechen. Er machte dies, um seine Theorie über das Geldfieber zu beweisen. Zur damaligen Zeit forschte er in einem Forschungsteam zusammen mit anderen Wissenschaftlern über das Geldfieber. So suchten sie in Kuba nach Antworten, da immer wieder amerikanische Soldaten im Militärstützpunkt erkrankten, wo auch das Forschungsteam ansässig war. Um die Ursachen für die ständigen Neuerkrankungen der durchaus tödlich verlaufenden Erkrankung zu finden, waren sie direkt vor Ort positioniert wurden.

 

Damit Lazear seine Theorie zur Übertragung des Virus durch Moskitos beweisen kann, ließ er sich stechen und bekam auch Recht, da er nun selber an Gelbfieber erkrankte. Allerdings erlag er dem und starb am 26.09.1990.

 

 

Keine Wäscherutsche

 

Nicht alles muss nur eine Legende sein:

Es war Mitten in der Nacht gewesen, als Stundeten aus einer Laune heraus beschlossen eine Wäscherutsche runter zu rutschen. Sie dachten, dass dies lustig werden würde und dieser Spaß keiner Personen jemals Schaden könnte.

 

Allerdings war es keine Wäscherutsche, sondern ein Zugang zur Müllpresse. Als die erste Studentin voran gegangen war und reinsprang, kam sie nicht wieder lebend heraus. Es war nämlich eine automaische Müllpresse, die sofort mit der Arbeit anfing, wenn die Sensoren einen neuen Schwung bemerkten. So wurde die Studentin zerquetscht.

 

 

Der Tiger

 

Als in Malmesbury (Wiiltshire) ein Wanderzoo mit einem Tiger als Aktration unterwegs war, war dies im Jahr 1703 eine große Sensation. Dies empfand auch die in dieser Stadt lebende Hannah Twynnoy und besuchte diesen Zoo. Sie war fasziniert vom Tiger und konnte sich nur schwer von ihm lösen. Allerdings soll sie ihn mit ihren Taten gereizt haben, welche sie, trotz Warnungen nicht unterließ. Dies hatte die Folge, dass der Tiger seinen Instinkten folgte, da er sich bedroht fühlte. Hannah Twynnoy sollte seine Abwehr nicht überleben. Denn sein Treiben war so kraftvoll gewesen, dass er aus seinen Käfig ausbrach und Hannah Twynnoy anfiel.

 

Sie gilt als erstes Tigeropfer in Großbritannien, was auch die Inschrift ihres Grabsteines belegt:

 

„In der Blühte ihres Lebens; Ward sie uns genommen; Hatte keine Kraft; Auch nur sich zu wehren; Denn ein wilder Tiger; Nahm ihr dieses Leben; Auch dass sie hier nun liegen mag; Auf ihrem Bett auf Lehm; Bis zu dem Jüngsten Tag“

 

 

Ein langer Bart

 

Der damalige Bürgermeister von Braunau in Österreich namens Hans Steininger hatte ein besonderes Merkmal gehabt. Dieses Merkmal war sein 1,80 Meter langer Bart. Je nach Quelle wird er auch mit einer Länge von dreieinhalb Ellen beschrieben, was ca. 2 Meter entspricht. Allerdings brachte er seinen Träger im Jahr 1567  einen tragischen Ruhm.

Dennoch wird überliefert, wie stolz er auf seinen Bart war. In der Regel hatte Steininger seinen Bart stets zusammengerollt, um eben keine Unfälle durch ihn zu erleben. Aber eines Tages hatte er, trotz aller Gewohnheit, seinen Bart nicht zusammengerollt gehabt. So geschah es, dass der lange Bart zu hinderlich war. Der Bart kam ihn  im wahrsten Sinne des Wortes in die Wege und er fiel über ihn. Dieser Fall hatte wiederum einen Genickbruch zur Folge – woran Steininger schließlich verstarb.

 

Sein Bart wurde vor seiner Bestattung abgenommen und wird im Bezirksmuseum aufbewahrt.

 

 

Weiße Haare

 

Während einer Mutprobe ließen ein paar Kinder einen Freund in einen Brunnen steigen. In dem sie oben das Seil hielten, an den er sich abseilte, halfen sie ihm runter. Als der Junge unten angekommen war, dauert es nicht lange, bis er nach Hilfe schrie und wieder hoch wollte. Allerdings schafften seine Freunde es nicht ihn zu sich hochzuziehen und vor lauter Panik, konnte er auch nicht hochklettern.

 

Sie rannten in die Stadt um Hilfe zu holen. Es folgten ihnen ein paar Erwachsene. Zusammen konnten die Älteren den vorher braunhaarigen Jungen wieder hochziehen – der voller Angst und Panik nicht über das Erlebte sprach und von nun an auch weiße Haare hatte. 

 

Der Dachboden

 

Ein Ehepaar hatte sich einen Traum erfüllt und sich ein eigenes Haus gekauft. Die Freude wurde bei der Frau jedoch schnell getrübt, als sie bereits in der ersten Nacht komische Geräusche auf den Dachboden hörte. Ihr Mann meinte, dass es wohl irgendwelche Tiere waren und diese schon wieder verschwinden würden. Aber die Geräusche kamen immer wieder - so beschlossen sie nachzusehen.

 

Dort sahen sie sofort, dass dort jemand gehaust hatte: Essensreste sowie Zigarettenstummel lagen da noch. Als sie weiter blickten, sahen sie auch, dass ihr Dachbodenfenster unverschlossen war.

 

Hinweis: Es gibt echte Fälle bei denen Menschen sich  bei anderen einquartiert haben, um bei ihnen heimlich zu wohnen. Ein bekanntes Beispiel ist jener, bei den eine Obdachlose ca ein Jahr bei einem Mann unbemerkt hauste. 

 

 

Der Kamin

 

Ein Elternpaar wollte ihren kleinen Kindern eine Freude machen und dachten sich, dass sie zur Bescherung einen Weihnachtsmann brauchen.

 

So buchten sie einen und waren schon auf die Reaktion ihrer Kinder gespannt – auf die sie aber verzichten mussten. Sie hatten schon alles vorbereitet: ein paar der Geschenke lagen verpackt unterm prächtigen Baum und das Kaminknistern wie die weihnachtliche Musik rundete es ab. Der vermeintliche Weihnachtsmann kam nicht und nach langem Hinauszögern begannen sie halt ohne ihn den Weihnachtsabend und holten nun selber die restlichen Geschenke aus ihren Verstecken für die Kinder.

 

Die Agentur wusste auch nicht wo er war – jedenfalls bis zum jenen Tag, als die Familie wieder ihren Kamin entfachte. Da ein komischer Geruch aufkam, riefen Sie einen Schornsteinfeger, der im Schornstein die menschlichen Überreste und Stücke fand, die an ein Weihnachtsmannkostüm erinnerten.

 

Der motivierende Darsteller wollte wohl eine gute Show abliefern und selbst die Eltern überraschen indem er klassisch durch den Schornstein käme wie das der Weihnachtsmann in manchen Geschichten ja auch tut.

 

 

Ein niedlicher Welpe

 

Auf der Heimfahrt aus dem Sommerurlaub wurde ein Pärchen auf einen Lieferwagen am Straßenrand aufmerksam. Der Mann, der vorm parkenden Wagen stand, winkte sie ran. Aus der Neugierde heraus hielten sie auch an und fragten, was denn los sei. Der Mann zeigte in Richtung seines Lieferwagens und dort im Frachtraum sahen sie lauter kleine Welpen und der Mann bot ihnen, einen dieser Hundewelpen zu kaufen an. Da sie den Welpen so niedlich fanden, taten sie dies – und waren auch glücklich. Sie spielten mit ihren neuen Zuwachs und fanden ihn immer noch niedlich, jedoch begannen sie sich nach einer Weile Sorgen zu machen. Denn er wuchs schnell und wurde recht groß, was dem entsprechend auch sein Bedarf nach Futter stetig anstiegen ließ.

 

Sie gingen zum Tierarzt, um ihren Hund dort untersuchen zu lassen. Der Arzt gab sogar Entwarnung, da seine Größe und sein Hunger normal seien in seinem Alter für einen Braunbären - was er halt war.

 

Hinweis: Je nach Version gibt es verschiede Länderangaben, von wo das Pärchen den vermeintlichen Hundewelpen gekauft haben

 

 

Willkommen im Club

 

An einem Abend beschloss ein Pärchen etwas zu unternehmen und ins Kino zu gehen. So taten sie es auch, kauften sich Karten für den Film und suchten im Kinosaal ihre Sitzplätze. Dies dauerte ein Moment, da das Licht bereits gedämmt war, da der Film in Kürze starten würde. Als sie diese gefunden haben, setzten sie sich natürlich hin. Jedoch bemerkte die Frau ein kurzes Stechen beim Hinsetzten. Da dieser aber schnell wieder verschwand, blieb sie dort sitzen und sah sich in Ruhe den Film an.

 

Nachdem Film gingen die Lichter im Kinosaal wieder an und beim Aufstehen, sah sie plötzlich, dass sie die ganze Zeit über auf einen Zettel saß – aber nicht nur das: Eine Spritze war zwischen den Sitzpolstern versteckt gewesen. Auf den Zettel stand: “Willkommen im Club. Du hast dich gerade mit AIDS angesteckt“

 

Hinweis: Diese Legende zeigt die Angst vorm Unbekannten. Darunter kann sehr vieles fallen, wie kaum erforschten Krankheiten, worunter auch HIV bzw. AIDS fiel. Auf Grund der fehlenden Informationen, wie die Kenntnis der genauen Übertragbarkeit, war die Angst es selber zu bekommen groß gewesen. Es gibt auch diverse Varianten dieser urbanen Legende.

 

 

Ein Baby und ein Auto

 

Ein junges Paar unternahm mit ihrem Baby ein Ausflug und packten ihr Auto mit ihren Sachen voll. Als fertig waren, fuhren sie los.

 

Nach einer Weile wechselten sie den Fahrer und das Baby konnte etwas frische Luft schnappen. Als sie weiterfuhren bemerkten sie, dass im Rücksitz ihr Kind fehlte und sie hielten erschrocken an. Als sie ausstiegen sahen sie ihr Baby dort in seiner Trage, wo sie es vergessen haben: Das Autodach.

 

Hier ein paar Infos:

  • Die Ursprung der Legende ist unbekannt
  • Diese Legende gibt es in vielen Variationen. Beispielsweise wird nicht immer ein Baby vergessen, auch ist es mal eine Katze oder ein Gegenstand

 

Das Mädchen am Straßenrand

 

Auf den Weg nach Hause sah ein Mann am Straßenrand ein kleines Mädchen lang gehen. Da es abends war und sie fast ohne Begleitung da stand, hielt er an. Er fragte, warum sie alleine unterwegs sei und ob er sie nach Hause fahren soll. Das Mädchen ging weiter, aber antwortete nicht. Trotz der Wiederholung der Fragen, blieb sie stumm. Er versuchte ein Blick auf ihr Gesicht zu bekommen, um zu sehen, ob sie verletzt sei. Als er es sah, war er erschrocken: Es war als starrte er in leere Augenhöhlen, auf einen verzerrt wirkenden Mund und auf ein Loch, wo die Nase sein sollte. Aus den Schreck heraus fuhr er schnell weiter.

 

Am Morgen las er wie gewöhnlich die Zeitung und bemerkte folgende Überschrift eines Artikel, der angab, dass ein Mordfall endlich gelöst sei. Beim Opfer handelte es sich um ein Mädchen, welches tot und ohne Gesicht am Straßenrand gefunden wurde. Sie wurde auf den Weg nach Hause ermordet und danach ihr Gesicht abgezogen – und der Körper wurde liegen gelassen. Der Ort der Stelle war der gleiche, wo er gestern lang gefahren ist. Da dämmerte es ihn: Das Mädchen, welches er sah, war der Geist dieses ermordeten Mädchens gewesen. 

 

 

Eine Puppe

 

Eine Mutter war darüber glücklich, dass ihre Tochter sich über ihr Geschenk so freute. Es war eine Puppe gewesen, die nun überall mit hingenommen wurde.

 

Aber nach ein paar Tagen wurde die Mutter immer besorgter. Der Grund war, dass die Tochter, welche ansonsten ein sehr aufgewecktes und fröhliches Kind war, immer stiller wurde. Neben der charakterlichen Veränderung, sah sie auch blaue Flecken und leichte Kratzer im Gesicht des Mädchens. Die Mutter beschloss im Kinderzimmer nach den Grund für die Verletzungen zu suchen und sah diesen sofort: Die Puppe saß mit Messer und Gabel in den Händen vor ihr, welche blutverschmiert waren. Sie nahm die Puppe und warf sie sofort in den Müll…

 

…eine Mutter ging in Ruhe den Weg entlang, als sie im Müll eine Puppe fand. Sie nahm die Puppe mit, da sie beschloss, nach der Reinigung der Puppe, diese ihrer Tochter zu schenken …

 

 

Der Überzählige

 

Hinter dem Überzähligen steckt kein anderer als der Teufel. Bei einer Tanzgruppe oder in einer Runde Kartenspieler kommt er unbemerkt dazu. Sein Ziel ist es, ein Teilnehmer mit sich in die Hölle zu holen. Jene, die sich sehr ausschweifend benehmen und ausgiebig feiern, sollen vom Teufel in dieser Nacht geholt werden. Getreu nach der Aussage aus dem Latein „ubi saltatio ibi diabolus“ (deutsch: Wo der Tanz ist, ist der Teufel) galt, dass dort wo getanzt und ausschweifend gefeiert wurde auch der Teufel war.

 

Die drohende Gefahr des Teufels gilt als Warnung für die, welche sich weltlichen Vergnügen durch Tanz, Glücksspiel, Kegeln und Fastnachtsfeiern hingeben wollen. Die Erzählung über den Überzähligen soll durch Predigten in den Volksglauben gelangt sein. Die Kirche wollte dadurch abschrecken.

 

Durch die vielen Variationsmöglichkeiten von Ort und Tätigkeit waren die Erzählungen sehr gut änderbar und konnten somit immer wieder neu bei Predigen aufgegriffen werden.

 

 

Ein Friedhof

 

Ein Friedhof wurde als ein Dorf der Toten angesehen. Dort würden sie wenigstens tagsüber schlafen. Wie in diversen Vorstellungen bereits darstellen, sollen sie nachts aus ihren Gräbern steigen und können sogar auf diesen tanzen. Da sie ihre Ruhe vor den Lebenden haben wollen, sollte man als lebende Person nicht in der Nacht über einen Friedhof gehen. Man sagt sich auch, dass in dieser Zeit die Toten auch Macht über die Menschen hätten, welche es dennoch wagten ihn zu betreten. Dies konnte, je nachdem wie der Geist des Verstorbenen gesinnt war, durchaus sehr gefährlich für den Lebenden werden.

 

 

Fechten

 

Nicht alles ist eine fiktive Legende:

 

In Fechten gibt es – wie in vielen Sachen – auch eine Weltmeisterschaft. Natürlich möchte bei dieser Veranstaltung jeder gegen den amtierenden Weltmeister antreten, um sein Können zu beweisen und sich im besten Fall den Titel zu holen.

 

So forderte ein Fechter auch den damaligen Weltmeister bei einer Meisterschaft heraus. Zuerst verlief beim Austragen des Gefechtes alles wie gewohnt. Beim Fechten traf der Herausforderer den Gesichtsschutz seines Gegners und der Degen brach dadurch in zwei Teile. Ein Teil Durchdrang den Gesichtsschutz und durchbohrte das Auge und  Durchstieß dann das  Gehirn des Weltmeisters. Er verstarb durch den Unfall. Um genau sein: Er wurde 9 Tage nach den Vorfall offiziell für Tod erklärt.

 

 

 

Rattenplage

 

Auf seinen Hof hatte ein Bauer eine Rattenplage. Er versuchte zwar vieles, um sie wieder loszuwerden, aber er schaffte es nicht. Deswegen fragte er beim benachbarten Bauern an, ob er vielleicht einen Tipp hätte. Dieser hatte von einer Methode gehört, welcher wirkungsvoll sein sollte. Da er selber nie eine Rattenplage hatte, kann er allerdings nicht aus eigenen Erfahrungen berichten. Jene Methode galt aber auch als sehr grausam. Denn sie geht wie folgt: Eine Ratte wird gefangen und festgebunden, um danach ihr Hinterteil mit einer brennenden Flüssigkeit in Brand zu setzten. Das Ziel sollte sein, dass die Schreie der Ratte, die anderen zum Rückzug veranlassen sollen. Dies tat der Bauer auch, aber als er das Feuer zum Hinterteil entfachte, fing auch das Seil an zu brennen, mit denen die Ratte festgebunden war. Das Seil verbrannte schnell und die Ratte war somit wieder frei und rannte in die Scheue – wo alles durch die Flammen in Brand geriet.

 

Die Ratten wurde der Bauer los sowie seine Scheune – aber seine Kühe blieben auf der Weide unberührt von allem.

 

 

Das Treffen der Bergbauarbeiter 

 

Zwei Kollegen aus dem Bergbau gingen nach Schichtende zusammen nach Hause. Ihr Weg führte durch den Wald und an stillgelegten Bahngleisen vorbei. Ihr Weg war lang und für sie unheimlich. Letzteres war es nicht, weil es bereits dunkel war, sondern weil die Beiden wissen, wohin die Gleise führen. Diese führen zu einem stillgelegten Stollen, welcher wiederum auf Grund eines tödlichen Unfalls nicht mehr in Betrieb war. Der Stollen stürzte unerwartet ein und forderte das Leben von den Bergbauarbeitern, diese gerade ihre Schicht dort verrichten haben. Es konnten nicht alle leblosen Körper geborgen werden.

 

So gingen sie ihren Weg weiter, als sie plötzlich und aus der Dunkelheit ein Pfeifen hörten. Sie schauten sich erschrocken an, aber taten es wieder ab – bis sie es erneut hörten. Es hörte sich wie das Pfeifen der Lock an, welche früher die Bergbauarbeiter zum jenem Stollen gefahren haben. Beide Männer waren irritiert, da dies ja nicht sein konnte. Allerding fuhr dann doch eine Lock an ihnen vorbei und hielt an der alten Stelle an, an der damals auch die Bergbauarbeiter ausstiegen. Die Beiden konnten es nicht fassen uns starrten dort hin, um aus dieser Situation irgendwie Sinn herauszuziehen. Noch bevor einer was dazu sagen konnte, drehte sich einer der aussteigenden Bergbauarbeiter um, diese die beiden Kollegen gerade beobachten. Nun waren die Beobachter komplett entsetzt, da ihnen ein fades Gesicht mit scheinbar  schwarzen Löchern anstatt Augen ansah. Und da sahen sie es: Alle hatten so eine Art von Gesicht.

 

Einer der beiden Männer lief voller Furcht weg und ließ seinen Kollegen alleine. Dieser wusste auch nicht weiter, aber lief dann auch nach Hause. Dort angekommen brauchte er zwei Wochen bis er wieder vor die Tür ging und berichten konnte, was in dieser Nacht geschah. Allerdings wurde sein Kollege nie mehr gesehen.

 

 

Auf Toilette

 

Am 30.11.1016 starb der damalige König Edmund II. von England. Zu dieser Zeit galt zwischen seinen Reich und das des Wikingerführers Knud ein Waffenstillstand. Allerdings gab es auf seiner Seite einen Verräter. Beim Verräter handelte es sich um einen Adligen namens Eadric. Dieser befiehl seinem Sohn in die Senkgrube unter dem Abort des Königs zu kriechen. Da der Abort eine damalige Toilette aus dem Mittelalter war, musste der englische König so oder so mal dorthin. Als das Warten ein Ende hatte, nahm jener Sohn sein Schwert und stieß es Edmund II. in den Unterleib. Diese Wunden waren auch die Todesursache des Königs gewesen.

 

 

Das Manöver 

 

Ein junger Soldat wollte endlich mit zum Manöver genommen werden. Seine Kameraden durften alle schon mit, aber nur er nicht. Stattdessen blieb er auf den Papierkram sitzen und musste u.a. auch Bestellungen vorbereiten. Diese Arbeit war nicht das, was er sich beim Militär vorgestellt hatte. Da die Erledigung dieser Aufgaben seine Anweisung war, machte er diese – wenn auch nicht in der höchstmöglichen Motivation.

 

Die Zeit verging und nach ein paar Wochen passierte etwas Unerwartetes: Ein neuer Panzer wurde zur Kaserne des jungen Soldaten geliefert. Alle waren verwundert, warum ein Panzer geliefert wurden. Denn der Kauf eines neuen und durchaus teuren Panzers war nicht der Finanzplanung gewesen. Da der Bestellauftrag nachverfolgt werden konnte,  wurde recht schnell rausgefunden, was passiert war. Der Soldat hatte bei der Bestellung einen Schreibfehler gemacht und anstatt den Bestellcode für Toilettenpapier einzutragen, gab er den für einen neuen Panzer ein. Man sagt sich, dass die beiden Codes sich nur bei den letzten beiden Stellen unterscheiden würden. Allerdings war der vermeintliche kleine Schreibfehler eine große kostspielige Angesehenheit gewesen. Da dieser Fehler wohl aus der Demotivation entstand, wurde er entlassen und hatte somit keine Chance mehr, je ein Manöver zu fahren.

 

 

Die Wurzeln einer Eiche

 

Es lebte vor ungefähr einem Jahrhundert ein Bäcker, welcher sieben Kinder sowie eine schöne Frau gehabt haben soll.  Oft soll er in den Wand gegangen sein und bei einer alten Eiche sitzend bitterlich aus voller Verzweiflung geweint haben. Der Grund: Er konnte seine Familie nicht gut ernähren.

Dies tat er auch an einem Tag, wo er dort sitzend von einem Mädchen angestupst wurde. Sie fragte ihn warum er denn weinte und darauf angesprochen brauchen seine Sorgen noch stärker aus ihm heraus, worauf er ihr alles erzählte. Sie meinte darauf, dass sie seiner Familien helfen könne – wenn er bereit ist einen hohen Preis zu zahlen. Sofort sagte er zu und bekräftige sein Wort durch einen Handschlag mit den kleinen Mädchen.

 

Aus der puren Freude heraus wohl alle Sorgen los zu sein, hüpfte er er durch die Gegend. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sah er, dass das Mädchen verschwunden war. Er war verwundert. Doch bevor er sich weiter Gedanken machen konnte, traf ihm ein Schlag am Kopf und er fiel – fiel direkt runter zu den Wurzeln der Eiche.  Diese Wurzeln wiederum begannen ihn zu umschlingen, so dass sie nun sein Grab seien. Der Deal war klar: Das Wohl seiner Familie gegen sein Leben, oder?

 

 

Der Speckstein

 

Der Speckstein ist ein Heilstein. Er wirkt u.a. gegen Hautprobleme und hilft vor allem jungen Menschen bei der Findung der Persönlichkeit. Hier eine kleine Übersicht zu seinen Wirkungen und Erwähnungen:

·        Es gibt viele und durchaus sehr alte Überlieferungen darüber, wie er pulverisiert wurde, um daraus Pasten herzustellen. Diese Pasten wiederum sollten die Haut bzw. das Hautbild verbessern und auch verjüngen wirken

·        Sein weiches Material sollte den Menschen lehren einen gefühlvollen Umgang mit der Natur bzw. mit natürlichen Substanzen zu bekommen

·        Da er sich gut verarbeiten lässt, gibt es schon ca. 4000 Jahre vor Christus diverse Varianten der Specksteinschnitzereien

·        Fast alle Friedenspfeifen der amerikanischen Ureinwohner bestanden aus Speckstein

·        Ebenfalls schreibt Hildegard von Bingen über seine Wirkung

·        Noch in die heutige Zeit wird er in manchen Kosmetika als Bestandteil genutzt

 

 

1. August 

 

Der 1.August ist nicht nur ein Tag. Denn zu diesem Tag findet auch das sogenannte Schnitterfest statt. In Ehrung an die Erdgöttin der Kelten Demeter wird das Fest gefeiert. Als Brauch wird Brot aus  alten aber auch aus neuen Samen gebacken. Damit wird gezeigt, dass zum Einläuten des Spätsommers das gesamte Jahr betrachtet wird. Ebenso wird die Reifung und die Fülle der Ernte geehrte und sich dafür bedankt.

 

Es wird auch Schnittfest genannt, da die gereiften Samen als Ernte von der Erde getrennt werden können. Deswegen wird als Dank aus den neuen Samen Brot als Opferspeise gebacken. In Anlehnung daran, trennt sich die Demeter wieder von Erde, um sich über den Winter zurückzuziehen. Dies macht es zu einem Fest mit einer doppelten Bedeutung: Den Dank an die Sommerzeit mit seiner Ernte und das Bewusst werden, dass der harte Winter nicht mehr Fern ist.

 

Es ist auch als Lichterfest Lughnasadh bekannt. Hier wird die Hochzeit des Lichts gefeiert. Das Licht wird vom Ziehsohn der Demeter und Sonnengott Lugh dargestellt und bezieht sich auf die noch starke und lange am Himmel stehende Sonne.

 

 

Harz 

 

Von Ricarda Huch:

 

Wo Mittagsrauchwerk glimmt süß,
Am rosaroten Hange
Im Walde von Fingerhut
Spielt die glitzernde Schlange,
Da ist Paradise.
Erdbeere tupft rot wie Blut.
Im gift’en Kraut starrt fabelhafte Spur
Von Einhorn oder Elchen
Und altem Ur;
Der Honig singt in den Kelchen.
Um klagend Geläut
Die Luft verglast.
Wie lang ist heut!
Die Sommersonne rastet Mittagsrast.